Hunger AfrikaHoffnungsschimmer dank Humanitärer Hilfe
14-08-2018
von World Vision, Help, HelpAge & Aktion Deutschland Hilft
Weltweit sind 134 Millionen Menschen auf Humanitäre Hilfe angewiesen. Viele von ihnen leben im Südsudan. Der andauernde Bürgerkrieg, wiederkehrende Dürren, Hunger und Armut lassen Millionen Menschen in dem afrikanischen Land keine Wahl: Sie müssen aus ihre Heimat fliehen und sind auf Hilfe angewiesen.
Trotz aller Gefahren sind humanitäre Helfer für die Kinder, Frauen und Männer in Not da. Hier erzählen Mitarbeiter unserer Bündnisorganisationen und Menschen, die Hilfe erhalten haben, ihre Geschichten.
Klicken Sie sich durch die Bildergalerie oben: Helfer unseres Bündnisses stehen Menschen in Not weltweit zur Seite - lernen Sie weitere von ihnen kennen!
Flüchtlinge aus dem Südsudan: Alles geben - für Kinder, die alles verloren haben
"Mein Traum ist, dass diese Kinder eines Tages in ihr Heimatland zurückkehren können und dort mit ihren Familien in Frieden leben werden", sagt Japhari, Mitarbeiter in einem Hilfsprojekt unseres Bündnismitglieds World Vision. Im Norden Ugandas werden mehr als eine halbe Million Flüchtlinge unterstützt; die meisten sind vor dem brutalen Bürgerkrieg im Nachbarland Südsudan geflohen.
Darunter sind viele Mädchen und Jungen, die alles verloren haben. Japhari sagt weiter: "Dass viele Kinder nicht wissen, wo ihre Familien und Verwandten sind, bricht mir das Herz. Dafür, dass diese Kinder über ihren Schmerz hinwegkommen, geben wir alles!"
Ferndandez Sajero Lucheveleli, Mitarbeiter von Help - Hilfe zur Selbsthilfe, hilft Menschen im Südsudan. Die Gefahren in dem Bürgerkriegsland kennt er gut: "Die Menschen, die unsere Unterstützung am meisten brauchen, leben in den umkämpften Gebieten." In Frage stellt er seine Arbeit deshalb nicht. Auch wenn es oft nur winzige Schritte sind, hat er das Gefühl, Teil einer Lösung zu sein. "Das ist mein innerer Motor", sagt Ferndandez Sajero Lucheveleli. Die Dankbarkeit und die strahlenden, erleichterten Gesichter der Kinder, Frauen und Männer, denen er helfen konnte, lassen ihn die Gefahren vergessen.
Neustart in Äthiopien: Ein kleiner Laden macht Hoffnung
Elisabeth Nyachoat Korgan verließ den Südsudan 2016. Mit ihrer Familie floh die heute 60-Jährige zu Fuß nach Äthiopien: "Die Flucht war lang und kräftezehrend. Es gab Momente, in denen ich dachte, dass wir es nicht schaffen würden", erzählt sie. Doch sie schafften es.
Im Flüchtlingscamp fragten Helfer unserer Bündnisorganisation HelpAge, ob Elisabeth Nyachoat Korgan ein eigenes kleines Unternehmen gründen wolle. Mit anderen Flüchtlingen nahm sie an einem Workshop teil und konnte mit Hilfe von Startkapital einen Laden eröffnen. Dort verkauft sie nun Lebensmittel wie Öl, Milch und Kekse. "Ich bin so glücklich mit dem neuen Laden. Er gibt mir Hoffnung für die Zukunft", sagt sie und strahlt.
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis deutscher Hilfsorganisationen, bittet dringend um Spenden für die vom Hungertod bedrohten Menschen in Afrika:
Spenden-Stichwort: Hunger in Afrika Spendenkonto: IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30 oder online spenden
Hilfe hat viele Gesichter – und manchmal besonders glückliche. Der nepalesische Junge hat stolz einen Stapel Zeltplanen auf den Kopf gewuchtet. Sie schenkten ihm und seiner Familie Sicherheit nach dem schweren Erdbeben 2015. Der Helfer links im Bild ist einer von vielen, der in Nepal zu Stelle war. Bei dem Beben verloren tausende Menschen ihr Zuhause, wurden schwer verletzt oder starben. Unsere Bündnisorganisationen - darunter AWO International - leisteten Nothilfe.
Mit 18 Jahren steht für Männer wie Ahmad Alahmar in Syrien die Wehrpflicht an. "Ich hätte auf mein eigenes Volk, meine Nachbarn und meine Freunde schießen sollen", sagt er. Bis 2012 blieb er in seinem Heimatland, um sein Studium abzuschließen - gerade noch rechtzeitig konnte er fliehen und in Jordanien ein neues Leben beginnen. Dort arbeitet der Ingenieur bei der Organisation United Muslim Relief, die sich mit den Johannitern um Flüchtlinge kümmert. Eines Tages, wenn Frieden und nicht Krieg herrscht, will Ahmad Alahmar mit seiner Ehefrau und seiner Tochter zurück nach Hause.
Joakina engagiert sich seit zwei Jahren bei CARE in Mosambik. "Ich liebe meine Arbeit als Freiwillige, es ist meine Berufung", sagt sie. In ihrer Gemeinde zeigt sie den Menschen beispielsweise, wie sie Häuser sauber halten, damit ihre Kinder nicht krank werden. Vor kurzem wurde Joakina außerdem in der Behandlung von Mangelernährung geschult. Einer ihrer Patienten ist der kleine Frank, der akut unterernährt war, als Joakina und seine Großmutter Relia ihn ins Krankenhaus brachten. Sie sammelten Moringa, eine Pflanze, die bei der Behandlung unterernährter Kleinkinder hilft. "An manchen Tagen weiß ich nicht, wie meine Kinder, Enkel und ich überleben sollen", sagt Relia, dankbar für die Hilfe von Joakina und CARE.
Im Flüchtlingslager Bersive in Kurdistan im Nordirak lebt Hameed Jirdo. Seit 2015 arbeitet er dort täglich bei den Freunden der Erziehungskunst Rudolf Steiners mit traumatisierten Kindern. Zuvor hatte er sich gefragt: "Warum kommen diese Leute aus Deutschland, um unseren Kindern zu helfen?"
Nun kümmert er sich als Herz des lokalen Teams um die Kinder und bietet den Eltern Schulungen an. Das gibt ihm die Möglichkeit, seine Familie zu ernähren und sich selbst weiterzubilden. Trotz der eigenen schwierigen Situation versucht er, ein heilendes Umfeld für die Kinder vor Ort zu schaffen.
"Mit Geflohenen zu arbeiten, heißt gebrochene Herzen zu heilen und Hoffnung zu schenken", erzählt Tafessech Tessema, die in Äthiopiens größtem Flüchtlingslager für World Vision arbeitet.
Die zweifache Mutter hat unter anderem zahlreiche Südsudanesen in ihrer Schneider- und Bauausbildung begleitet und so in die Lage versetzt, sich ein eigenes Geschäft aufzubauen.
In Gambella in Ostäthiopien leben 380.000 Menschen, die meisten stammen aus dem benachbarten Südsudan. Auf Bildung für Kinder, frisches Trinkwasser und einkommensschaffende Maßnahmen hat World Vision dort seinen Fokus gelegt.
Dr. Tom Catena leistet medizinische Hilfe im Sudan. Der Amerikaner arbeitet dort, wohin sich nur wenige trauen: In einem Krankenhaus in den Nubabergen im Süden des Sudans.
Immer wieder gibt es dort Bombenangriffe – auch auf das Krankenhaus. Viele Mitarbeiter haben es verlassen, doch Tom Catena bleibt. Er versorgt Zivilisten, die durch Kampfhandlungen verletzt wurden, bringt Babys zur Welt und steht den Menschen mit medizinischem Rat bei.
action medeor unterstützt die Arbeit von Tom Catena seit sieben Jahren und liefert unter anderem Medikamente in das Krankenhaus. Für seinen Mut und sein Engagement wurde Tom Catena im Mai 2017 mit dem Aurora-Preis zur Förderung der Menschlichkeit ausgezeichnet.
Über die Arbeit im Südsudan berichtet Fernandez Sajero Lucheveleli, Help-Landeskoordinator: „Die Arbeit in so einem konfliktreichen Land ist für Helfer riskant. Die Menschen, die unsere Unterstützung am meisten brauchen, leben in den umkämpften Gebieten. Auf dem Weg dahin kann man als Helfer zwischen die Fronten geraten. Doch das Gefühl, Teil einer Lösung zu sein, hilft mir dabei, trotzdem meine Arbeit fortzusetzen – das ist mein innerer Motor!“
Davann ist Sozialarbeiterin in Kambodscha „Ich bin Teammitglied des Kampong Cham Rehabilitationszentrums, das von Handicap International geleitet wird. Ich unterstütze vor allem die ärmsten Patienten des Zentrums“, erklärt sie. Neben ihr sitzt der fünfjährige Sovannareach Roeun, der bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt wurde. Sie besucht ihn regelmäßig. „Die Armut macht das Leben der Dorfbevölkerung sehr schwierig. Ich rede mit den Familien der Kinder und sorge dafür, dass sie zur Schule gehen oder Jugendliche sich für eine Berufsausbildung anmelden. Meine Arbeit ist faszinierend und sinnvoll“, sagt sie.
Afghanistan ist eines der am stärksten verminten Länder der Welt, so dass dort etwa 100.000 Menschen eine orthopädische Behandlung brauchen. "Ich sah die vielen Verletzten in unserem Land", erzählt Gul Makai Siawash, Direktorin der Kabul Orthopedic Organization. Vor allem Frauen hätten es schwer gehabt, behandelt zu werden. "Viele wollten nicht zu männlichen Ärzten gehen. Oder aber, männliche Mediziner lehnten die Behandlung ab." So gründete Gul Makai Siawash 2003 die Kabul Orthopedic Organization, einen Partner von SODI. "Wir bilden versehrte und arme Frauen in Orthopädietechnik aus und geben ihnen so mehr Selbstvertrauen." Mit den Jobs, die den Frauen vermittelt werden, können sie sich und ihren Familien ein besseres Leben ermöglichen.
Alicia Losorata ist 66 Jahre alt und lebt in der Gemeinde Isabel auf den Philippinen. 2013 zerstörte der Taifun Haiyan ihr Haus und ihre Felder. HelpAge und COSE unterstützten sie. Ihrem Mann und ihr selbst gehe es wieder gut, aber: "Viele alte Menschen hatten nicht so viel Glück wie wir", sagt Alicia. Viele hätten seelisch mit dem Erlebten zu kämpfen. So meldete sie sich bei HelpAge als Freiwillige, bekam ein Training und unterstützt nun traumatisierte oder seelisch belastete Menschen in den Nachbardörfern. "Diese Arbeit macht mir sehr viel Freude, sie ist sehr erfüllend. Ich bin glücklich, anderen Beistand leisten zu können."
Einen Beitrag für mehr Chancengleichheit auf der Welt leisten - diesen Wunsch hatte Kristina Rauland-Yambré schon sehr früh. Während einer unbeschwerten Kindheit im Taunus erkannte sie: "Ich fand es ungerecht, dass Menschen nicht die gleichen Möglichkeiten im Leben haben, nur weil sie an unterschiedlichen Orten geboren sind." Mittlerweile lebt sie seit über zehn Jahren in Burkina Faso, wo sie als Landeskoordinatorin für Help - Hilfe zur Selbsthilfe im Einsatz ist. Was für sie in dem afrikanischen Land prägend ist? "Alles kann möglich werden, selbst was unmöglich scheint."
Rindala Noureddine (Mitte) lebt seit zwei Jahren im Irak. Dort arbeitet sie für unsere Bündnisorganisation ASB. Das ist oft keine einfache Tätigkeit. Selbst Angriffe auf Helfer hat sie schon erlebt. Auf dem Schild in ihrer Hand steht #NotATarget: Die Vereinten Nationen und viele Hilfsorganisationen machen damit am Welttag der Humanitären Hilfe darauf aufmerksam, dass Helfer Respekt verdienen und kein Ziel von Gewalt sein dürfen.
Bei ihrer Arbeit in Guatemala liegt das Augenmerk von Mildre Azucena Yaxón auf Kindern und Jugendlichen mit Behinderung. Als Mitarbeiterin von ACOPEDIS, einer Partnerorganisation von AWO International, arbeitet sie an Flucht- und Evakuierungsplänen, die deren Bedürfnisse besonders berücksichtigen und identifiziert mögliche Gefahrenzonen. "Ich finde es wichtig, Menschen mit Behinderungen zu stärken. In der inklusiven Krisenprävention, aber auch in anderen Bereichen des Lebens: Sie sollten in ihren Gemeinden respektiert und ihre Menschenrechte sollten gewahrt werden", sagt Mildre.
Wenn Menschen durch große Katastrophen in Not geraten, helfen wir. Gemeinsam, schnell und koordiniert. Schon ab 5€ im Monat werden Sie Förderer. Ihre regelmäßige Spende ermöglicht unsere wichtige Nothilfe. Darüber hinaus unterstützen Sie Katastrophenvorsorge-Projekte. So helfen Sie Leid zu verhindern, bevor es geschieht.