von Aktion Deutschland Hilft
Das Jahr 2023 neigt sich dem Ende zu. Ein Jahr geprägt von Krisen, Katastrophen und Kriegen – aber auch von Hilfe, Solidarität und Zusammenhalt. Als Bündnis von mehr als 20 Hilfsorganisationen sind wir gemeinsam überall auf der Welt aktiv. Immer dort, wo wir gebraucht werden. Helfen Sie uns zu helfen, jetzt mit Ihrer Spende!
Positiver Jahresrückblick 2023: 12 Monate, 12 Geschichten und 12 Mal Hilfe
In diesem positiven Jahresrückblick lesen Sie in 12 Erfolgsgeschichten beispielhaft, was unser Bündnis in diesem Jahr bewirkt hat – eine stellvertretend für jeden Monat.
1. Eine Selfmade-Unternehmerin gibt ihr Wissen in Afghanistan weiter

Die Lage in Afghanistan ist unverändert schwierig, vor allem für Frauen und Mädchen. Surya, 39 Jahre, macht mit ihren Kindern jeden Tag das Beste daraus.
"Ich kann meine Familie ernähren"
Surya ist das, was man Selfmade-Unternehmerin nennt: Zuerst bringt sie sich selbst bei, wie man näht. Als Schneiderin verkauft sie ihre Kleider auf dem örtlichen Markt, die Familie kann gut davon leben. Doch dann verschlechtert sich die wirtschaftliche Situation im Land, Surya verliert ihren Job. "Aber ich wollte nicht aufgeben", sagt sie.
Aminatas Berufswahl hat viel mit ihrer eigenen Familiengeschichte zu tun: Als sie Teenagerin war, erzählte ihre Mutter ihr vom Verlust des jüngsten Kindes in der 20. Schwangerschaftswoche. "Das motivierte mich, eine Karriere als Hebamme anzustreben. Damit ich die Möglichkeit habe, schwangeren Frauen zu helfen, die wirklich Hilfe brauchen“, sagt sie.
Nach ihrer Ausbildung an einer Hebammenschule, die von unserer Bündnisorganisation action medeor unterstützt wird, ging Aminata zurück in ihr Heimatdorf. Dort, so sagt sie, werde sie am meisten gebraucht. Heute, mit all ihrem medizinischen Fachwissen, ist Aminata sicher, dass die Fehlgeburt ihrer Mutter viel mit mangelnder Unterstützung und Betreuung während der Schwangerschaft zu tun hatte.
Oft fehlt sogar die Lichtquelle
Aminata möchte anderen Frauen und Familien dieses Schicksal unbedingt ersparen. Doch selbst mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung steht Aminata oft vor großen Hürden: Im Dorf fehlt es an Strom, Ausrüstung und medizinischem Material. Wird Aminata nachts zu einer Geburt gerufen, muss sie mit einer Hand das Handy als Lichtquelle halten – mit der anderen versucht sie, das Baby sicher auf die Welt zu bringen.
Trotzdem kämpft Aminata unermüdlich weiter – für die, die sie brauchen. Und arbeitet aktiv auf eine bessere Situation rund um Schwangerschaft und Geburten in Sierra Leone hin. Damit keine Frau mehr erleben muss, was ihrer Mutter passiert ist.
Unsere Bündnisorganisation CARE unterstützt Surya. Die Hilfsorganisation ist weltweit im Einsatz, um Frauen und ihre Familien in Krisenregionen dabei zu unterstützen, ihren Weg zu gehen.
2. Bintou setzt sich gegen Kinderhochzeiten ein

Kinderehen sind eine verheerende Form von geschlechtsspezifischer Gewalt, die Kinder in oft missbräuchliche Ehen zwingt. Auch Bintou sollte mit gerade einmal 12 Jahren mit einem erheblich älteren Mann verheiratet werden. Sie wehrte sich. Heute ist sie eine Mädchenrechtsaktivistin in Mali und hat in ihrem Dorf alles verändert.
"Frauen sollen heiraten, wenn sie es wollen"
In einem lokalen Projekt von CARE nimmt Bintou eine führende Rolle ein. Das Programm hat das Ziel, die Kompetenzen junger Frauen, ihre Selbstbestimmung und Führungsqualitäten zu stärken und sie gleichzeitig über ihre Rechte zu informieren. Kurz: Es geht darum, dass Frauen Mitspracherecht haben.
Im Flüchtlingscamp Bulengo bei Goma fanden sie Zuflucht. Doch das Camp ist überfüllt, es fehlt an allem: Trinkwasser, genug Essen, Perspektiven. Ladislas hat nun keinen Job mehr und für die Familie sind Dinge wie Seife ein riesiger Luxus geworden.
Für das jüngste Kind, Divin, haben die Flucht und die Situation die heftigsten Folgen. “Früher aß er Gemüse, Kartoffeln, Bohnen, Maisbrei. Hier bekommen wir oft nur eine einzige Mehlsorte”, sagt Ladislas. Schon bald verlor Divin an Gewicht und Energie. Er sprach nicht mehr und bewegte sich kaum noch. Die schwere Mangelernährung hemmte seine körperliche und geistige Entwicklung.
“Ich bin so glücklich darüber”
Schließlich bekam die Familie Notfallnahrung für den unterversorgten Jungen – und den Tipp, sich an Handicap International (HI) zu wenden. Im Geflüchtetencamp haben die Helfer:innen ein Rehabilitationszentrum aufgebaut, in denen Kinder wie Divin betreut werden: mit Bewegungsübungen, die Muskeln und Kopf anregen.
Divin hat sich körperlich erholt und wieder Freude am Leben gefunden. “Heute spielt mein Sohn wieder Fußball und antwortet, wenn man ihn etwas fragt. Ich bin so glücklich darüber”, sagt Ladislas.
Auch Bintou wird von der Bündnisorganisation CARE unterstützt. In Ländern wie Mali, in denen Frauen und Mädchen vor besonderen Herausforderungen stehen, klären lokale Teams sie über ihre Rechte auf.
3. Mohamed hat wieder Selbstvertrauen

Seit 2011 ist in Syrien Krieg. Fast genauso lang ist Mohamed auf der Welt. Inzwischen geht es ihm gut. Er darf Kind sein, spielen, zur Schule gehen und den Krieg dabei manchmal vergessen.
Seit er denken kann, ist in Syrien Krieg
Mohamed aus Idlib ist 13 Jahre alt. Seit er denken kann, ist in Syrien Krieg. Die schwierigen Lebensumstände im Nordwesten des Landes haben es dem Jungen lange unmöglich gemacht, sich kindgerecht zu entwickeln. Mit seinen zwei jüngeren Geschwistern lebt Mohamed im Haus seiner Großeltern; seine Großmutter ist ihm sehr wichtig.
Seit 2018 arbeitet CARE gemeinsam mit Partnern – darunter Frauenrechtsorganisationen und Frauengruppen – daran, die Beteiligung von Frauen an der Entscheidungsfindung in humanitären Kontexten voranzubringen. Denn besonders in Notsituationen wird Frauen oft ihr Recht auf Teilhabe verwehrt.
Die Auswirkungen sind für die Frauen spürbar. Hassina aus Niger nimmt am CARE-Modell teil und beschreibt es so: “Früher haben wir uns geschämt, vor den Männern zu sprechen. Es wurde von der Gemeinschaft nicht toleriert. Jetzt haben wir keine Angst mehr, uns zu wehren, wenn uns eine Entscheidung nicht passt. Wir werden es laut sagen, denn wir kennen die Mittel und Wege, um unsere Rechte einzufordern.”
Einfluss auf Entscheidungen, die das eigene Leben betreffen
Das Modell ist in mehreren Ländern im Einsatz, darunter Ukraine, Äthiopien, Uganda, Sudan, Nepal und Niger. Das Konzept: CARE-Mitarbeiter:innen arbeiten nicht mit Einzelpersonen, sondern mit Frauengruppen, um deren Führungsqualitäten zu stärken. Das führt zu einer größeren Solidarität der Frauen untereinander und erhöht gleichzeitig ihren Einfluss auf Entscheidungen, die ihr Leben betreffen.
Für Halatu hat das CARE-Modell funktioniert: Im Geflüchtetencamp in Uganda nutzt die 34-Jährige mit ihrer Frauengruppe ihre kollektive Macht. Dort fand sie Zuflucht, nachdem die Gewalt in ihrer Heimat Südsudan eskalierte und sie fliehen musste.
Halatu strebt eine Führungsposition an
Lange befand sich die nächste Lebensmittelausgabestelle fast 10 Kilometer vom Geflüchtetencamp entfernt. Meist waren es Frauen, die den beschwerlichen Weg dorthin zu Fuß auf sich nehmen mussten. Gemeinsam setzten sie sich durch einen friedlichen Boykott erfolgreich dafür ein, dass die Ausgabestelle näher an die Gemeinde verlegt wird.
Halatus Einsatz ist damit jedoch nicht beendet: Sie hat Aufgaben im Flüchtlingswohlfahrtsrat des Camps übernommen und strebt nun den Vorsitz an – eine Rolle, die traditionell von Männern besetzt wird. “Wenn eine Frau eine Führungsposition innehat”, sagt sie, “versteht sie die Probleme anderer Frauen besser und kann sie zur Sprache bringen.”
Die Arbeit für Hilfsorganisationen wie arche noVa ist in Kriegsgebieten wie Syrien besonders herausfordernd. Erfahren Sie mehr – in dieser Podcast-Folge.
4. Sauberes Wasser für 12.000 Menschen

Der Shabelle zählt zu den großen Flüssen Äthiopiens. Er ist die Lebensader für weite Teile der Somali-Region. Zugleich gefährdet die mangelnde Wasserqualität die Menschen. Ein Ultrafiltrationssystem sorgt für sauberes Trinkwasser.
Unsauberes Wasser ist gefährlich
Wasserversorgung für die Bevölkerung ist in Äthiopien eine riesige Herausforderung. Einerseits nehmen anhaltende Dürren und damit Wasserknappheit immer mehr zu. Andererseits müssen viele Menschen aus Mangel an Alternativen auf Wasserquellen zurückgreifen – die häufig unsauber und damit eine Gefahr für die Gesundheit sind.
Andrii ist in Vil’khivka in der Ostukraine aufgewachsen. In seinem Heimatdorf baute er sich sein Leben und sein eigenes Haus auf. Im März 2023 trafen Streubomben sein Zuhause. Andrii zog in den Keller, auf der Suche nach Sicherheit. Doch nach weiteren Bombenangriffen beschloss er, zu fliehen.
Doch egal, wo Andrii und seine Familie Halt machten, sie waren dem Beschuss ausgesetzt. Schließlich fanden sie Schutz in Odessa. Nach sechs Monaten wollte Andrii zurückkehren, nach Hause, in das Haus, das er mit seinen eigenen Händen gebaut hatte.
Andrii gibt nicht auf
Was er vorfand, erschütterte ihn. “Der Ofen war zerstört, die Fenster zerschlagen – alles lag in Trümmern. Selbst das Haus meines Sohnes auf der anderen Straßenseite war schwer beschädigt. Es gab Plünderungen, sogar unsere Hochzeitsalben waren weg.”
Ein Hilfsprojekt von Habitat for Humanity und weiteren Partnern half Andrii dabei, sein Haus wiederaufzubauen. Er konnte die zerbrochenen Fenster ersetzen und das Dach reparieren. Und er will sich nicht unterkriegen lassen. Sein Credo: “Arbeiten, arbeiten und arbeiten.” Und weiter sagt er: “Meine Frau und ich haben in einer Schule in der Nähe gearbeitet. Sie wurde komplett bombardiert. Wir werden sie wieder aufbauen.”
Hilfsmaßnahmen rund um Wasser, Sanitäres und Hygiene sind der weltweite Schwerpunkt der Bündnisorganisation arche noVa und ihrer Partnerorganisationen.
5. Kennedy kann wieder laufen

Kennedy konnte aufgrund einer Krankheit lange Zeit weder stehen noch laufen. Jetzt nach Jahren der Physiotherapie und mithilfe von Orthesen macht der kleine Junge aus Uganda große Fortschritte: Er steht auf seinen eigenen Beinen und läuft die ersten Schritte.
Physiotherapie & Orthesen helfen dem Kind auf die Beine
Das Gehen hat Kennedy sehr viel später gelernt als viele andere Kinder. Er hat Zerebralparese, eine Krankheit, die mit Bewegungsstörungen und Muskelsteife einhergeht. Physiotherapie und Orthesen von Handicap International (HI) helfen Kennedy beim Laufen.
Tala, Nidal und Lana haben unterschiedliche Träume. Gemeinsam haben sie, dass sie im Libanon leben und Teil vom Bildungsprojekt von arche nova sind. Das bedeutet: Ausgebildete Lehrer:innen arbeiten als Helfer:innen und vermitteln Kindern, die gerade nicht zur Schule gehen können, grundlegendes Wissen. Denn ohne Bildung ist es schwierig, Träume wahrzumachen.
Derzeit lernen in dem Hilfsprojekt rund 800 Kinder. Viele von ihnen sind Kinder aus Syrien, die mit ihren Familien in den Libanon geflüchtet sind. Sie leben oft in Unterkünften für Geflüchtete und können sich Bildung nicht leisten.
Viele Kinder müssen schon arbeiten
Viele müssen sogar schon arbeiten, damit die Familie über die Runden kommt. Außerdem liegt die nächste Schule häufig viele Kilometer entfernt liegt. Viele Eltern sorgen sich wegen des langen und nicht selten gefährlichen Schulwegs um die Sicherheit ihrer Kinder.
Hefte, Bücher, Stifte, wertvolles Wissen und ein Schulbus, der die Kinder sicher zur Schule und wieder nach Hause bringt: Für die Kinder bedeutet das Bildungsprojekt, dass sie ihren Träumen ein Stückchen näherkommen.
Die Expert:innen von Handicap International (HI) sind weltweit im Einsatz. In dieser Podcast-Folge erfahren Sie mehr über die Bedeutung von Physiotherapie in der humanitären Hilfe.
6. Jean-Pierre hat genug Nahrung für seine Familie

Auf Jean-Pierres Feldern wuchs früher nie genug, um seine große Familie ausreichend zu ernähren. Inzwischen bildet er sogar andere Bauern und Bäuerinnen in seinem Dorf aus, damit auch sie die Lebensmittelkrisen besser überstehen können.
Unterstützung für Landwirte in der DR Kongo
Früher hatten Jean-Pierre Muamba Nkinda und seine Familie oft nicht genug zu essen. Obwohl der 65-Jährige seine Felder bestellte, reichte die Ernte nicht. Die richtige Ausbildung war für den Landwirt aus Dibaya in der Demokratischen Republik Kongo der entscheidende Faktor.
SAFEGIRL ist ein gemeinsames Hilfsprojekt von TERRA TECH und dem lokalen Partner SEND. Das Ziel: weibliche Genitalverstümmlung zu stoppen. Denn FGM ist eine schwere Verletzung der Rechte von Mädchen und Frauen.
In vielen Ländern wird FGM als eine Art Ritus praktiziert, der den Übergang vom Mädchen zur Frau symbolisieren soll. Doch viele Mädchen sterben an den Folgen – sei es durch starke Blutungen, Infektionen oder langfristige gesundheitliche Probleme.
Auch Krankheiten können übertragen werden
"Freundinnen von mir haben Krankheiten bekommen”, erzählt Salamatu. Besonders riskant ist, wenn unsterile Klingen bei mehreren Mädchen benutzt werden. Häufig werden dadurch HIV und andere Krankheiten übertragen. Auch bei Geburten kommt es infolge von FGM häufig zu lebensbedrohlichen Komplikationen für Mutter und Kind.
Ihre Haltung macht Salamatu zur Außenseiterin in ihrer Gemeinschaft. “Sie sagen, dass ich keine Frau bin.” Doch Salamatu lässt sich nicht einschüchtern. Und: Es gibt auch Hoffnung. “Einige hören mir zu", sagt Salamatu.
Salamatu kämpft weiter
Salamatu hat noch einen weiten Weg vor sich – doch sie ist fest entschlossen, weiterzukämpfen. Für sich, für ihre kleine Tochter Mary und für alle anderen Mädchen, denen ein Leben ohne FGM zusteht.
Der Klimawandel stellt Landwirt:innen in vielen Regionen der Erde vor neue Herausforderungen. Katastrophenvorsorge hilft Menschen, besser auf die Zukunft vorbereitet zu sein.
7. Massalouka ist ein fröhliches kleines Kind geworden

Massalouka aus Niger war zu schwach, um aufrecht ohne Hilfe zu sitzen. Die Dreijährige war schwer an Malaria erkrankt, völlig dehydriert und hatte kaum Kraft. Eine speziell entwickelte Stimulationstherapie macht das Mädchen stark.
Wegen Malaria verlor das Mädchen all seine Kraft
Als Massalouka sechs Monate alt war, erkrankte sie an einer schweren Form von Malaria. Das Baby konnte nichts bei sich behalten und war schnell völlig dehydriert. Ihre Mutter bemerkte, dass sich das Mädchen nicht so weiterentwickelte wie die anderen Kinder. Massalouka hatte kaum Kraft. Es fiel ihr schwer, zu sitzen oder Gegenstände festzuhalten.
Seit 2019 ist das Kinderhilfswerk Global-Care zusammen mit dem lokalen Partner Miracle Missions Trust in Simbabwe aktiv und unterstützt die Familien. Zum Beispiel mit einem Hilfsprojekt, das die Resilienz von Kindern und Jugendlichen stärkt.
Und mit dem Ausbau der Runyararo-Grundschule, die von 70 Schüler:innen besucht wird. Viele von ihnen sind nach dem Zyklon innerhalb des Landes geflohen und versuchen seither, zusammen mit ihren Familien ihr Leben neu aufzubauen.
Joseph weiß jetzt, er ist nicht allein
So wie Joseph. Er ist Teil des Resilienz-Hilfsprojekts und sagt: “Das Wichtigste, das ich gelernt habe, ist Widerstandsfähigkeit. So wie ein Baum durch einen Sturm ins Wanken kommt, von Wassermassen überschwemmt wird oder Äste verliert, so können auch wir mit Problemen im Leben konfrontiert werden. Wie der Baum werden wir diese überstehen und weiterwachsen!”
Joseph kann seine Erlebnisse aktiv aufarbeiten und lernen, mit seinen Traumata besser umzugehen. Ein wichtiger Anker ist auch die erlebte Gemeinschaft im Hilfsprojekt. Er sagt: “Ich weiß, dass ich nicht allein bin und mich auf andere verlassen kann.”
Niger ist eines von vielen afrikanischen Ländern, in denen die Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft im Einsatz sind.
8. Makulatas Kinder verpassen keinen Unterricht mehr

In der DR Kongo hat nur etwa die Hälfte der Bevölkerung Zugang zu sauberem Trinkwasser. In Mugote helfen zwei frisch erschlossene Quellen Tausenden Menschen – unter ihnen ist Makulata. Vorher mussten sie und ihre Kinder große Strapazen auf sich nehmen, um Wasser zu holen.
"Jeden Tag mussten wir vier Stunden gehen"
"Jeden Tag mussten wir vier Stunden gehen, um Wasser aus dem Kivu-See zu schöpfen. Trotz aller Mühe: Das Wasser war nicht zum Trinken geeignet. Wir hatten oft Durchfall und Typhus. Zudem kamen die Kinder jedes Mal zu spät zur Schule, was ihre schlechten schulischen Leistungen erklärte." So erinnert sich Makulata Fungula an die Zeit, in der es in ihrer Heimat Mugote noch keine Zapfstellen für sauberes Wasser gab.
Tuoi ist Landwirtin und erlebt Jahr für Jahr, wie die Klimakrise Familien ihre Felder raubt. In der Bergregion A Loui stellen extreme Wetterereignisse wie Starkregen eine große Bedrohung für die Landwirtschaft dar. Immer wieder kommt es zu Erdrutschen, die Flächen unbrauchbar machen und die die Existenzgrundlage ganzer Gemeinden gefährden.
Toui sagt: “Unsere Gemeindefläche schrumpft jedes Jahr. Der Anbau von Bambus verhindert das und die Pflanzen liefern uns Baumaterial.”
SODI und die Partnerorganisation HueFO setzen gezielt auf Maßnahmen gegen Bodenerosion. Entlang der Flussufer pflanzen Bäuer:innen Bambus, dessen kräftige Wurzeln das Erdreich stabilisieren und Landverluste verhindern.
Gewappnet gegen den Klimawandel
Gleichzeitig entstehen neue wirtschaftliche Perspektiven: Mehr als 1.000 Bäuer:innen, darunter 600 Frauen, bauen auf zuvor ungenutztem Land die robuste Pfeilwurz an. Sie lernen, die Knolle zu glutenfreiem Mehl und Fadennudeln zu verarbeiten. Aus pflanzlichen Reststoffen kreieren sie Taschen und Hüte, die dann verkauft werden können.
Weltweit nutzen Milliarden Menschen verunreinigte Trinkwasserquellen und laufen deshalb Gefahr, sich mit Krankheiten wie Cholera, Typhus und Polio zu infizieren. Bündnisorganisationen wie SODI setzen sich dafür ein, das zu ändern.
9. Chiev empowert als Hebamme Frauen in Kambodscha

Chiev Sreytoch weiß früh, dass sie Hebamme werden will. In Kambodscha betreut sie Frauen, arbeitet gegen Falschinformationen und Stigmatisierung – und sieht schnell, was ihre Arbeit bewirkt.
Ein Engagement weit über das Mindestmaß
Chiev Sreytochs Engagement in ihrem Job als Hebamme geht weit über das Mindestmaß hinaus. An ihrem Arbeitsplatz im Gesundheitszentrum in der Provinz Ratanak Kiri in Kambodscha leistet sie Geburtshilfe und Nachsorge.
Das Leben in ihrem Heimatdorf Muguma hat sich sehr verändert, sagt Kayeny. Krieg und Naturkatastrophen wie Überschwemmungen in anderen Teilen des Landes trieben immer mehr Menschen in das kleine Dorf. Doch auch dort wuchsen die Probleme. Eines davon: unsauberes Wasser.
Denn der Fluss am Dorf ist die einzige Wasserquelle – zum Wäschewaschen, Baden und Trinken. Zu wenige Latrinen verschärfen das Problem, immer häufiger breiten sich Infektionskrankheiten im Dorf aus.
Landwirtin, Verkäuferin und Community Health Workerin
Kayeny, die eigentlich mit ihrem Mann Landwirtschaft betreibt und in einem kleinen Geschäft Holzkohle, Maniokmehl und Sardinen verkauft, setzt sich nun auch noch ehrenamtlich für die Gesundheit ihrer Gemeinde ein. Sie ist Community Health Workerin bei Malteser International.
In Gesundheitsschulungen der Bündnisorganisation eignete sich Kayeny Wissen über verschiedene Hygienemaßnahmen an. Angefangen bei den wirksamsten Techniken zum Händewaschen, über Wissen darüber, wie man Wasserquellen schützt, bis hin zur effektiven Reinigung der Wasserkanister.
“Früher verging kein Monat ohne fünf bis sechs Cholera- oder Typhusfälle. Community Health Worker wie ich informieren die Menschen darüber, wie sie eine Ansteckung vermeiden können”, sagt Kayeny. Sie ist stolz darauf, dass sie ihr Wissen an andere weitergeben kann – und dass die Zahl der Krankheitsfälle inzwischen deutlich zurückgegangen ist.
Chiev ist Teil der Hebammenkampagne von CARE, mit dem Ziel, die wichtige Arbeit der Frauen überall auf der Welt sichtbarer zu machen.
Kambodscha ist eines von vielen Ländern in Asien, in denen unser Bündnis im Einsatz ist. Erfahren Sie mehr!
10. Eine Schule fängt nach der Hochwasserkatastrophe neu an

Wassermassen zerstörten 2021 die LVR-Paul-Klee-Schule in Leichlingen in NRW. Zwei Jahre nach der Flutkatastrophe haben die Schüler:innen und Lehrer:innen in einen neuen Alltag zurückgefunden.
Fördergelder für den Wiederaufbau
Help – Hilfe zur Selbsthilfe ist eine der 15 Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft, die seit Juli 2021 in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Einsatz sind, um die Menschen in der Region zu unterstützen. Im Fokus von Help: gemeinnützige Vereine und lokale Initiativen, die von der Hilfsorganisation Fördergelder für den Wiederaufbau erhalten.
Dorcas, 12 Jahre alt, geht in die 6. Klasse und weiß genau, was eine Mahlzeit bedeuten kann. Was für einen Unterschied sie im Leben der Schüler:innen machen kann. Denn zu Hause ist oft nichts da zum Frühstück, das Porridge in der Schule ist meist ihre erste Mahlzeit des Tages.
Malteser International unterstützt die Schule im Norden Kenias und ermöglicht regelmäßige Schulmahlzeiten. Die Auswirkungen sind immens: Mit vollem Magen lernen die Kinder besser und die nahrhaften Mahlzeiten sind ein zusätzlicher Anreiz, den oft nicht kurzen Weg zur Schule auf sich zu nehmen. Die Bildung ermöglicht es den Kindern, ihren Träumen ein Stück näherzukommen.
Dorcas‘ Mutter ist erleichtert
Dorcas' Lieblingsfächer sind Kiswahili, Englisch und Naturwissenschaften. “Später möchte ich Ärztin werden – nicht nur wegen des Geldes, sondern weil ich Menschen helfen möchte”, erzählt sie. Für ihre Mutter ist es eine große Erleichterung, dass Dorcas in einem sicheren Umfeld lernen kann und eine Mahlzeit erhält. Denn sie selbst konnte nie zur Schule gehen. “Ich bin dankbar, dass meine Kinder in der Schule Essen bekommen. Das hilft ihnen zu lernen”, sagt Dorcas’ Mutter.
Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft wie Help leisten den Menschen in den Hochwassergebieten in Rheinland-Pfalz und NRW seit der Katastrophe im Sommer 2021 humanitäre Hilfe – erfahren Sie mehr in dieser Multimedia-Reportage!
11. Asma kann ihren Sohn gesund ernähren

Die Müttersterblichkeit in Bangladesch ist hoch. Komplikationen passieren auch, weil Frauen keinen Zugang zu ausgebildeten Geburtshelfer:innen haben. Ein Projekt setzt genau dort an.
Araf ist auf einem guten Weg
Asmas Sohn Araf ist immer noch leicht unterernährt. Aber er ist auf einem guten Weg. Asma geht nämlich regelmäßig mit ihm zur Vorsorge in die Gemeindeklinik. Dass sie Zugang zu den Untersuchungen hat, hat Asma durch ein Projekt von CARE erfahren.
Die Hilfe von CARE ist auf Mütter und schwangere Frauen ausgerichtet und liefert den Teilnehmerinnen in Bangladesch wertvolle Infos zu Gesundheit, Ernährung und Vorsorgemaßnahmen in der Schwangerschaft.
Ein Gemeinschaftsgarten für Obst und Gemüse
Dazu zählen das Wissen über regelmäßige Untersuchungen in der Schwangerschaft und die Möglichkeit, das Kind in der Klinik unter professioneller Betreuung zu bekommen. Und es gibt einen Gemeinschaftsgarten. So können die Mütter sich und ihre Familien gesund ernähren.
"Wir haben Ernährungsberatung erhalten. Ich habe eine Menge gelernt und weiß, wie ich Araf richtig ernähre", sagt Asma. Vorher war der Zugang zu nahrhaften Lebensmitteln für Asma schwierig – zu teuer waren die Kilopreise für Obst und Gemüse.
"Wir haben unsere Art zu kochen geändert"
"Wir haben unsere Art zu kochen geändert. Vorher haben wir einfach gekocht, was wir hatten, ohne dabei an eine ausgewogene Ernährung zu denken", sagt Asma. Die junge Mutter ist froh, ihrem kleinen Sohn auf diesem Weg zu helfen.
Gemeinsam für Mütter in Not – das ist das diesjährige Motto der gemeinsamen Spendenaktion von WDR und Aktion Deutschland Hilft. Erfahren Sie mehr – in dieser Multimedia-Reportage.
12. 2.300 Jugendliche haben eine neue Schule

Sicherheit, Wasser und funktionierende Toiletten: Was uns selbstverständlich scheint, blieb den mehr als 2.300 Schülerinnen und Schülern der Jacques-Opangault-Schule in Brazzaville lange Zeit vorenthalten. Nun wurde die Schule im Kongo saniert.
Eine große Neuerung für Mädchen & Jungen in Brazzaville
Es gibt einen Wasserturm mit Entnahmestellen, Toiletten und eine Schulmauer für mehr Sicherheit: Bei einem Projekt von arche noVa ist die Jacques-Opangault-Schule in Brazzaville, der Hauptstadt Kongos, saniert worden. Für die Schüler:innen ist die Neuerung riesig.
"Wenn Schülerinnen und Schüler keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser haben, ist ihr Lernerfolg stark eingeschränkt. Und wenn geschlechtergetrennte Toiletten fehlen, gehen viele Mädchen ab dem Einsetzen ihrer Periode auch überhaupt nicht mehr zur Schule", sagt Sarah Kendziorra, Referentin Auslandsprogramme bei arche noVa.
Eine multifunktionale Schulmauer
Ein Nebeneffekt: Die Schulmauer, die das Gelände abgrenzen und damit sicherer machen soll, ist multifunktional. Nach außen gibt sie Sicherheit, auf der Innenseite kann sie für den Outdoor-Unterricht als Schultafel genutzt werden .
Und: Mit einem neu gegründeten Hygieneclub werden Schülerinnen und Schüler künftig gleich selber für Ordnung und Sauberkeit auf dem Schulgelände sorgen.
Die Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft sind weltweit im Einsatz für Menschen in Not – auch 2024 geht unsere Arbeit weiter!
Danke an alle, die die Arbeit unseres Bündnisses mit ihrer Spende ermöglichen. Danke an alle, die helfen.
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet dringend um Spenden für die Nothilfe weltweit
Stichwort: Nothilfe weltweit
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, BIC: BFSWDE33XXX
Jetzt online spenden!






