von SODI
An Rohstoffen mangelt es der Demokratischen Republik Kongo nicht. Doch von dem daraus erwirtschafteten Wohlstand profitiert die Bevölkerung kaum. Über 13 Millionen Menschen sind akut vom Hunger bedroht. "Der größte Teil der Bevölkerung hat keinen Zugang zu Land und daher auch keine Nahrungssouveränität. Tausende können sich zum Beispiel nur einmal am Tag Essen leisten", berichtet Naum Butoto, Direktor der Organisation UGEAFI, einem Partner vom Solidaritätsdienst International (SODI) in der östlichen Region Südkivu.
SODI unterstützt Bau eines Wasserversorgungsnetzes
Seit mehr als 25 Jahren belasten bewaffnete Konflikte die Gebiete um den Kivusee. Flucht und Zerstörung verhindern einen friedlichen Existenzaufbau der Menschen. In Folge schwacher Infrastruktur, geringer landwirtschaftlicher Erträge und fehlender Einkommensmöglichkeiten leben viele Einheimische heute in extremer Armut. Zugänge zu sauberem Trinkwasser sind rar und oft mit riskanten Wegen verbunden.
In der Region Lemera und der Kivu-Insel Idjwi reicht das durchschnittliche Einkommen der Menschen von weniger als einem US-Dollar pro Tag kaum für das Nötigste. Hier arbeiten SODI und ihre Partnerorganisation für eine stabile Ernährungs- und Einkommenssicherung sowie für einen besseren Zugang zu sauberem Trinkwasser. Mit dem Bau eines Wasserversorgungsnetzes und der Verteilung von Saatgut soll die Gesundheits- und Ernährungssituation für rund 76.000 Menschen nachhaltig verbessert werden.
Eine junge Mutter sagt: "Wassermangel ist eine Tortur"

"Wassermangel ist eine Tortur, denn zum Trinken, Waschen oder Kochen brauchst du nicht nur Wasser – du brauchst sauberes Wasser! Wir holen es jeden Tag aus einer Quelle bei Nyereji, etwa zwei Fußstunden von unserem Dorf entfernt", erzählt Madame Françoise, Bäuerin auf der Insel Idjwi und Mutter von sieben Kindern.

"Für mich ist dieses Trinkwasserprojekt eine Herzensangelegenheit, denn aus unserer Erfahrung heraus ist Zugang zu Wasser die Grundlage für eine blühende Gemeinschaft", sagt Ingenieur Willy Butoto. Der 27-Jährige ist maßgeblich an der Planung und Umsetzung des Wasserleitungssystems beteiligt. Eine der insgesamt 21 Entnahmestellen ist samt Tank bereits erstellt und versorgt 604 Haushalte mit Trinkwasser.
Da die Wassersysteme zusammen mit den Gemeinden gebaut und zukünftig von ihnen gewartet und betreut werden, wurden in den Dörfern Wassermanagement-Komitees gegründet. 105 gewählte und anschließend geschulte Mitglieder der Komitees koordinieren nun den gerechten Zugang zu Wasser in ihren Gemeinden.
Saatgut bringt den Menschen in der DR Kongo Sicherheit
"60 Prozent der Krankheiten auf der Insel Idjwi sind darauf zurückzuführen, dass die Menschen das belastete Wasser des Kivu-Sees im Osten der DR Kongo trinken. Mit Hygieneschulungen und den neuen Wasserzugängen wollen wir diese wasserbedingten Krankheiten eindämmen", sagt Naum Butoto.
Bäuerin Françoise erhofft sich mehr Gesundheit für sich und ihre Familie – auch Zeit spielt eine zentrale Rolle: "Wenn meine Kinder und ich nicht mehr so lange Strecken zum Wasserholen zurücklegen müssen, können sie die eingesparte Zeit für die Schule und das Lernen einsetzen, und ich kann mich mehr auf meinen Anbau von Bohnen, Mais und Kohl konzentrieren."
Frauen ernähren ihre Familien

Auch die erste Verteilung von hochwertigem Saatgut (unter anderem Kohl, Zwiebeln, Tomaten und Amarant) an rund 2.500 der 5.000 Kleinbäuerinnen und deren Schulung in Anbaumethoden zeigen erste Erfolge. Vor allem Frauen erhielten Saatgut, da sie traditionell für die Feldarbeit verantwortlich sind und mit den Ernteüberschüssen eigenständig mehr Einkommen auf den lokalen Märkten erarbeiten können. Durch Schulungen lernen sie, wie sie ihre Erträge besser verkaufen können. "Der Anbau und Verkauf der Tomaten hilft unserer Familie sehr. Jetzt können wir gesünder essen und haben Geld für die Schulgebühren unserer Kinder", freut sich Madame Pierre.
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