Flut Afrika

Flutkatastrophe Afrika 2007: Eine anhaltende humanitäre Krise 

Die humanitäre Lage war vielerorts dramatisch, die Folgen waren viele Jahre spürbar:

• Vertreibung und Obdachlosigkeit: Mehr als eine Million Menschen mussten vor den Wassermassen fliehen und verloren ihr komplettes Hab und Gut. Allein in Uganda wurden 300.000 Menschen obdachlos. In Burkina Faso waren 40.000 Menschen betroffen. Viele Menschen fanden in Notunterkünften Schutz, häufig waren diese stark überfüllt. 
• Mangel an Nahrung und Wasser: Die Zerstörung der Ernten und Vorräte führte zu akuter Nahrungsmittelknappheit, es drohten Hungersnöte. Aufgrund der Katastrophen waren viel Trinkwasserbrunnen überflutet, rund 70 Prozent des Trinkwassers in den betroffenen Regionen Ugandas waren durch Schmutz und Fäkalien verseucht.
• Gesundheitsrisiken: Die verschlechterte Wasserqualität und die beengten Lebensbedingungen in den Lagern erhöhten die Gefahr von Infektionskrankheiten wie Cholera. Auch Malaria breitete sich aus, da die Überschwemmungsgebiete ideale Brutstätten für Moskitos boten. 
• Zerstörte Infrastruktur: Schulen und vereinzelt Krankenhäuser konnten vorerst nicht genutzt werden. Die Zugangswege zu vielen Gebieten waren durch zerstörte Straßen und Brücken gekappt, was Hilfslieferungen erschwerte. Oft mussten Boote oder Hubschrauber eingesetzt werden. 
• Traumata: Viele Betroffene, insbesondere Kinder, erlitten Traumata. Viele Familien hatten in den Vorjahren bereits Flucht und Bürgerkriege miterlebt und nun erneut alles verloren. 

Aktion Deutschland Hilft: Der Einsatz unseres Bündnisses

Aktion Deutschland Hilft, Bündnis von mehr als 20 Hilfsorganisationen, leistete nach der Flutkatastrophe humanitäre Hilfe. Angesichts der verheerenden Lage in Afrika rief Aktion Deutschland Hilft zu Spenden auf und stellte 200.000 Euro aus seinem Nothilfefonds bereit. Die Bündnisorganisationen waren in mehr als 10 betroffenen Ländern im Einsatz, darunter Äthiopien, Kenia und Sudan. 

Unsere Hilfsmaßnahmen im Detail

Die Hilfe der Bündnispartner umfasste eine Vielzahl dringend benötigter Maßnahmen. Es folgen Beispiele für die Hilfe nach der Flutkatastrophe: 

• action medeor verteilte Medikamente, darunter Antibiotika sowie Mittel gegen Durchfall. 
• Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) verteilte in Uganda unter anderem Wasserkanister, Plastikplanen, Decken und Geschirr. 
• ADRA versorgte Menschen, die von der Außenwelt abgeschnitten waren, per Hubschrauber mit Trinkwassertabletten und Moskitonetzen. 
• CARE sorgte entlang des äthiopischen Flusses Awash für eine funktionierende Trinkwasserversorgung.
• Help – Hilfe zur Selbsthilfe war in Burkina Faso im Einsatz und stellte zunächst 20.000 Euro aus seinem Nothilfefonds bereit.
• Die Johanniter erweiterten ihre Hilfe im Tschad. 
• Rettungssanitäter von Malteser International brachten Kranke und Verletzte in Burkina Faso in Sicherheit. 
• Auch World Vision verteilte wichtige Hilfsgüter wie Moskitonetze in der betroffenen Region. 

Auf die Nothilfe folgte Unterstützung beim Wiederaufbau: Der ASB startete ein Wiederaufbauprojekt in Uganda, Help konzentrierte sich in Burkina Faso auf den Wiederaufbau von Häusern und Brunnen.

Hunger in Afrika: Unser Bündnis ist weiterhin vor Ort 

Viele Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft sind bis heute in den betroffenen Ländern aktiv. Die Herausforderungen sind teils groß und vielfältig: Die Auswirkungen der Klimakrise sind in vielen Regionen schon deutlich und erschweren den Alltag der Menschen. Hinzukommen politische Auseinandersetzungen und Fluchtbewegungen. Armut und Hunger sind verbreitet. Erfahren Sie mehr über unsere Nothilfe in Afrika.