+++ Schwere Gefechte im Sudan: Die humanitäre Lage spitzt sich zu – hier lesen! +++
Sudan – ein Überblick
- Karte: Der Sudan (Republik Sudan) ist fünfmal so groß wie Deutschland und das drittgrößte Land auf dem afrikanischen Kontinent.
- Konflikt: Im April 2023 eskaliert ein Konflikt zwischen Armee und Paramilitärs. Kurz erklärt: Was passiert im Sudan?
- Südsudan: Der Süden des Landes kämpfte in der Vergangenheit immer wieder um seine Unabhängigkeit. Diese wurde durch ein Referendum 2011 besiegelt. Viele Menschen trieb diese Spaltung zur Flucht.
Zugang für Hilfsorganisationen häufig problematisch
Vielen Menschen im Sudan fehlt es an sauberem Trinkwasser und Nahrungsmitteln oder sie sind innerhalb des Landes auf der Flucht. Millionen Kinder, Frauen und Männer sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Der Zugang zu Konfliktregionen ist für Hilfsorganisationen jedoch oft schwer.
Aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Lage kommt es immer wieder zu Demonstrationen. Die Menschenrechtslage ist schwierig. Im Sudan herrscht das Gesetz der Scharia. Prostitution, Homosexualität und Ehebruch werden mit hohen Strafen geahndet.
Sudan: Geschichte & Politik kurz zusammengefasst
Seit seiner Unabhängigkeit 1956 von Ägypten und Großbritannien wird der Sudan militärisch regiert. Bewaffnete Konflikte bestimmen seither fast durchgängig das Leben der Menschen. Der Norden und Süden des Landes entwickelten sich sehr unterschiedlich.
2003 eskalierte der Konflikt in Region Darfur. Er zwang fast 2 Millionen Menschen zur Flucht und forderte Tausende Tote. Viele Jahre gab es immer wieder Kämpfe um die Autonomie des Südsudans. Bei einem Referendum stimmten 2011 fast 99 Prozent der Südsudanesen für die Unabhängigkeit, woraufhin der jüngste Staat der Welt gegründet wurde. Der Krieg ging dennoch weiter.
Das Leid der Zivilbevölkerung ist groß. Immer wieder werden Dörfer angegriffen, es kommt zu sexueller Gewalt und Kinder werden als Soldaten zwangsrekrutiert. Gleichzeitig ist der Sudan Zufluchtsland für Menschen aus Äthiopien, Eritrea, Tschad, Zentralafrika und dem Südsudan. Viele Flüchtlinge leben in bitterer Armut.
Kurz erklärt: Konflikt im Sudan 2023
Im April 2023 eskaliert ein seit mehreren Jahren schwelender Machtkampf zwischen zwei Generälen im Sudan. Vor allem in der Hauptstadt Khartum gibt es schwere Gefechte. Die Vereinten Nationen gehen von Hunderten Toten und Tausenden Verletzten aus. Und der Konflikt zieht eine humanitäre Katastrophe mit sich. Viele Menschen harren in ihren Häusern aus, ihnen fehlen Lebensmittel, sauberes Trinkwasser und Medikamente.
Schon vor dem aktuellen Konflikt war die politische Lage im Sudan instabil. 2019 wurde der langjährige Machthaber Omar al-Baschir durch einen Militärputsch abgesetzt. Zuvor hatte es monatelange Proteste gegeben.
2021 kam es zu einem weiteren Putsch. Seitdem herrschen der Militärgeneral Abdel Fattah al-Burhan und sein Vize Mohammed Hamdan Daglo, auch als Hemeti bekannt. Dieser führt die Rapid Support Forces (RSF) an, eine paramilitärische Gruppierung. Eine zivile Regierung sollte eingerichtet und freie Wahlen abgehalten werden, doch stattdessen eskalierte der Machtkampf zwischen RSF und Militär am Morgen des 15. April 2023.
Große Armut und zerstörte Infrastruktur
Mit der Unabhängigkeit des Südsudans hat das Land einen Großteil seiner Abbauflächen für Öl verloren. Wegen der andauernden Konflikte, fehlender Infrastruktur und der Abhängigkeit vieler Menschen von der Landwirtschaft, lebt fast die Hälfte der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze.
Die Mehrheit der Landesfläche ist Wüste und nur 13 Prozent können landwirtschaftlich genutzt werden. Desertifikation, der Verlust von Boden durch Erdrutsche und Abholzung, verstärken die Probleme für Bauern. Regenfälle bleiben immer öfter aus oder fallen ungewöhnlich heftig, was zu Überschwemmungen führt.
Während einige Volksgruppen sesshaft sind, ziehen andere als Nomaden umher. Das Gesundheitssystem ist vor allem auf dem Land problematisch. Die medizinische Infrastruktur ist an vielen Orten zerstört worden, es fehlt an Personal und Medikamenten. Malaria, Durchfallerkrankungen und Hepatitis sind häufig.
Quellen: Auswärtiges Amt, Bundeszentrale für politische Bildung, CIA (The World Factbook), Deutschlandfunk, UNHCR, Zeit, ZDF (Update April 2023)
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