von CARE
Anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni warnt CARE Deutschland vor der alarmierenden Unterfinanzierung der internationalen Flüchtlingshilfe. Laut dem Refugee Funding Tracker des UN-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) sind derzeit lediglich zehn Prozent der benötigten Mittel zur Unterstützung von Geflüchteten und Vertriebenen weltweit bereitgestellt (Stand: 16. Juni 2025).
Zahl der Vertriebenen steigt, finanzielle Unterstützung nimmt ab
Gleichzeitig kürzen immer mehr Staaten, darunter wichtige Geber wie die USA und europäische Länder, ihre Budgets für humanitäre Hilfe deutlich. "Die Zahl der Vertriebenen steigt, doch die internationale finanzielle Unterstützung nimmt ab. Die Kürzungen der Beiträge zur humanitären Hilfe haben schwerwiegende Konsequenzen", warnt Karl-Otto Zentel, Generalsekretär von CARE Deutschland.
"Ohne ausreichende finanzielle Mittel bleiben Menschen, die vor Krieg, Gewalt oder Katastrophen aufgrund von Naturereignissen fliehen, in größter Not zurück - ohne Zugang zu Nahrung, sauberem Wasser oder medizinischer Versorgung. Wir appellieren an Regierungen und die internationale Gemeinschaft, die Hilfsleistungen für Geflüchtete deutlich zu erhöhen", so Zentel weiter.
In vielen Ländern stehen nur knapp über 10 Prozent der benötigten Gelder zur Verfügung
Die Situation ist besonders in langfristigen und akut eskalierenden Flüchtlingskrisen dramatisch: Für die Unterstützung von Geflüchteten aus dem Sudan in den Nachbarländern stehen derzeit nur 15 Prozent der benötigten Gelder zur Verfügung.
Für Geflüchtete aus der Demokratischen Republik Kongo sind es sogar nur 10 Prozent. Auch in anderen Krisenregionen wie Syrien (10 Prozent), Afghanistan (18 Prozent), Venezuela (7 Prozent) und der Ukraine (12 Prozent) sind die regionalen Hilfspläne massiv unterfinanziert.
Sudan: Eine der größten Vertreibungskrisen der Welt
Der Sudan gehört seit dem Ausbruch des gewaltsamen Konflikts im April 2023 zu den größten Flüchtlingskrisen weltweit. Rund zwölf Millionen Menschen mussten ihr Zuhause verlassen - ein Drittel davon sucht Schutz in den Nachbarstaaten Tschad, Südsudan, Zentralafrikanische Republik, Äthiopien, Libyen oder Ägypten.
In den dort überfüllten Flüchtlingscamps mangelt es an Wasser, Nahrung und Medikamenten. Die unzureichende finanzielle Unterstützung droht diese prekäre Situation weiter zu verschlechtern.
"Fast alle Geflüchteten haben Angehörige verloren"
Sarah Easter, CARE-Nothilfereporterin, war vor kurzem im Südsudan. Sie beschreibt die Lage vor Ort: "Menschen graben mit bloßen Händen im Sand nach Wasser. Fast alle Geflüchteten haben Angehörige verloren. Kinder werden auf der Flucht von ihren Eltern getrennt, schlafen aus Angst vor Hyänen auf Bäumen. Mütter fliehen mit ihren Babys auf dem Rücken."
"Wer es über die Grenze schafft, ist erschöpft, verletzt, unterernährt. Und findet oft keine Hilfe: Weil die Gelder fehlen, schließen Gesundheitszentren. Medikamente sind knapp, Essensverteilungen werden gestoppt. Diese Menschen haben die Flucht überlebt, doch ohne Unterstützung ist ihr Leben weiter bedroht", sagt Easter.
DR Kongo: Gewalt führt zu neuer Vertreibungswelle
Seit Jahrzehnten zwingen bewaffnete Konflikte, ethnische Spannungen und chronischer Hunger in der Demokratischen Republik Kongo Millionen Menschen zur Flucht. Die jüngste Eskalation der Kämpfe im Osten des Landes hat die Notlage massiv verschärft: Allein seit Januar wurden über 1,1 Millionen Menschen in den Provinzen Nord- und Südkivu vertrieben. Gelder für Versorgung und Schutzmaßnahmen fehlen, insbesondere für Frauen und Kinder, die einem hohen Risiko von Gewalt und Ausbeutung ausgesetzt sind.
Ohne ausreichende Finanzierung wird es Generationen von Menschen geben, die keine Zukunftsperspektive und keine Hoffnung mehr haben. Eine Aufstockung der Hilfsgelder ist dringend notwendig.
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