Mali – ein Überblick
- Karte: Mali ist ein Binnenstaat in Westafrika und fast viermal so groß wie Deutschland. Die Sahara nimmt fast zwei Drittel der Landesfläche ein.
- Einwohner: Das Land ist von einer großen kulturellen und sprachlichen Vielfalt geprägt. Neben der Amtssprache Französisch gibt es neun weitere Sprachen.
- Krieg: Aufgrund andauernder Kämpfe sind Zehntausende innerhalb und außerhalb des Landes auf der Flucht.
Überbevölkerung und ethnische Konflikte
Gewalt, Armut, Arbeitslosigkeit, Hunger und Dürren prägen das Leben der Menschen in Mali und sind Grund für Migrationsbewegungen innerhalb und außerhalb des Landes. Außerdem hat sich Mali zu einem Transitland für afrikanische Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa entwickelt.
Die Bevölkerung Malis soll sich bis 2035 verdoppeln. Die Hauptstadt Bamako ist eine der am schnellsten wachsenden Städte Afrikas. Gleichzeitig gehören die Säuglings-, Kinder- und Müttersterblichkeitsraten zu den höchsten in Subsahara-Afrika.
Aufgrund der kriegerischen Konflikte hat sich die Menschenrechtssituation in Mali grundlegend verschlechtert. Rebellengruppen werden Folter und Kriegsverbrechen vorgeworfen. Frauen haben in Mali kaum Zugang zu Bildung und Arbeit. Mädchen werden oft sehr jung verheiratet.
Interaktive Karte: Nothilfe für Menschen in Afrika
Flucht aus Mali
Mali war ehemals Teil einer französischen Kolonie, ist aber seit 1960 unabhängig. Mit einem Militärputsch endete eine über Jahrzehnte andauernde Diktatur. 1992 wurden erstmals demokratische Wahlen durchgeführt.
Seit einem weiteren Militärputsch 2012 rutscht Mali immer tiefer in die Krise. Weite Teile des Nordens befinden sich in den Händen verschiedener Rebellengruppen. Mehrere Länder – darunter Frankreich und Deutschland – haben militärisch eingegriffen. Seit 2013 sind die Vereinten Nationen aktiv.
Trotz einer Annäherung der Konfliktparteien erschüttern immer wieder Anschläge das Land. Vor allem die Menschen im Norden Malis sind von der Gewalt betroffen. Zahlreiche Menschen sind aufgrund der bewaffneten Kämpfe innerhalb und außerhalb des Landes auf der Flucht.
Wirtschaft und Klima
Etwa 10 Prozent der Menschen gehören zu Nomadenvölkern und ein Großteil der Bevölkerung ist in der Landwirtschaft oder Fischerei tätig. Baumwolle und Gold machen 80 Prozent der Exporterlöse aus. Durch Bodenerosion, Überweidung, Desertifikation sowie Kahlschlag steht den Menschen immer weniger Land zur Verfügung.
Zudem sorgen Heuschreckenplagen, Dürreperioden im Norden und starke Niederschläge im Süden immer wieder für große Schäden. Weitere Risiken für die Wirtschaft des Landes sind politische Unruhen und Korruption.
Viele Menschen in Mali sterben an vermeidbaren Krankheiten wie Durchfall, Malaria oder an Komplikationen bei der Geburt. Auch Lungenerkrankungen, die durch Pestizide in der Landwirtschaft und die Arbeit in Minen ausgelöst werden, fordern zahlreiche Tote.
Quellen: CIA (The World Factbook), UNHCR, Bundeszentrale für Politische Bildung, Auswärtiges Amt (Stand: 08/2018)
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