von Handicap International
Die internationale Hilfsorganisation Handicap International (HI) hat in Uganda 1.280 Geflüchtete in acht Lagern gefragt, ob sie noch vom UN-Welternährungsprogramm (WFP) unterstützt werden. Dieses hatte seine Mittel massiv kürzen müssen.
Das Ergebnis: 42 Prozent der Haushalte mit Kindern mit Behinderungen und 35 Prozent der Menschen mit Behinderungen erhalten keinerlei Nahrungsmittelhilfe mehr. Viele haben nicht genug zu essen.
Neues Bewertungssystem stuft Geflüchtete in Kategorien ein
Seit Mai 2025 hat das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) seine Unterstützung drastisch gekürzt. Für viele der mehr als 1,9 Millionen Menschen aus dem Südsudan, der Demokratischen Republik Kongo oder dem Sudan, die nach Uganda geflohen sind, bedeutet das Hunger und Perspektivlosigkeit.
Ein neues Kategorisierungssystem des WFP stuft Flüchtlinge in Prioritätsgruppen ein, um die verbliebenen Lebensmittel zu verteilen.
Wer als "weniger schutzbedürftig" gilt – oft zu Unrecht – fällt durchs Raster. Kategorie 3, in die 63 Prozent der Geflüchteten eingestuft wurden, bekommt gar keine Unterstützung mehr. Besonders betroffen sind Menschen mit Behinderungen:
- 42% der Haushalte mit Kindern mit Behinderungen und 35 Prozent der Menschen mit Behinderungen erhalten keinerlei Nahrungsmittelhilfe mehr.
- In Lagern, die keine neuen Flüchtlinge mehr aufnehmen, sind sogar mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Haushalte mit Kindern mit Behinderungen und 52 Prozent der Erwachsenen mit Behinderungen völlig auf sich allein gestellt.
Statt Schulbesuch Feldarbeit für die Kinder
Jeanne*, 55, floh mit ihrer Familie aus der DR Kongo. Sie erfuhr schlimme sexualisierte Gewalt und wurde durch eine Kugel schwer verletzt. Sie ist bis heute auf Hilfe angewiesen. Das wenige Geld, das sie mit einem kleinen Solarpanel auf dem Dach verdient, reicht oft nur für eine einzige Mahlzeit am Tag. Ihre Kinder mussten die Schule abbrechen und arbeiten nun auf den Feldern.
In Kyangwali lebt Paul*, 45, der gelähmt ist, mit seiner Frau und ihren drei Kindern. Ohne Nahrungshilfe fehlt nicht nur das Nötigste zum Leben – auch sein Rollstuhl-Dreirad, das er braucht, um sich fortbewegen zu können, kann er nicht reparieren. Seine Frau kann sich keine Jobs mehr suchen, da sie sich um ihn kümmern muss. Die Familie lebt von Nachbarschaftshilfe – oder vom Betteln.
2025: Bisher nur 12 Prozent der benötigten Mittel
So wie ihnen geht es Tausenden: 31 Prozent der Betroffenen der Kategorie 3 wissen nicht, wie sie überleben sollen. 30 Prozent versuchen in der Landwirtschaft einen Job zu finden oder verrichten Gelegenheitsarbeiten. 11 Prozent verkaufen ihre letzten Habseligkeiten oder betteln.
Während immer mehr geflüchtete Menschen in den Lagern ankommen – zwischen Januar und Juli 2025 waren es mehr als 118.000 – sind bislang nur 12 Prozent der für das Jahr 2025 benötigten Mittel gesichert.
*Die Namen wurden aus Datenschutzgründen verändert
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