Gambia – ein Überblick
- Karte: Gambia liegt in Westafrika, grenzt an den Atlantischen Ozean und ist umgeben vom Senegal. Es ist der kleinste Staat des afrikanischen Festlandes. Die Hauptstadt heißt Banjul.
- Einwohner: Gambia ist ein multiethnisches Land. Dort leben Menschen aus zwölf größeren Volksgruppen und es werden mehr als zwanzig Sprachen gesprochen. Die Landessprache ist Englisch, die größte Sprachgruppe Mandinka.
- Religion: Mehr als 90 Prozent der Menschen sind muslimischen Glaubens.
Kampf gegen Armut und Mädchenbeschneidung
Gambia gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Drei Viertel der ländlichen Bevölkerung leiden unter Armut und Hunger. Fast ein Fünftel der Kinder unter fünf Jahren ist untergewichtig. Und die Arbeitslosigkeit ist besonders unter Jugendlichen hoch.
Die weibliche Genitalverstümmelung ist stark verbreitet, obwohl gesetzlich verboten. Frauen und Mädchen werden zu Prostitution oder moderner Sklavenarbeit in reicheren Haushalten gezwungen, während Jungen oft Geld als Straßenverkäufer oder Bettler verdienen müssen.
Gambia: Unabhängigkeit und Flucht
Gambia ist seit 1965 unabhängig. Seit einem Putsch 1994 herrscht in Gambia innenpolitisch "angespannte Ruhe". Nach 22 Jahren autoritärer Herrschaft gab es 2016 freie Wahlen. Seither haben sich unter anderem die Menschenrechtsbedingungen verbessert.
Die wirtschaftliche Lage, hohe Arbeitslosigkeit und Dürre sind für viele Menschen Gründe, Gambia zu verlassen. Gleichzeitig ist Gambia Transit- und Zufluchtsland für Flüchtlinge und Migranten aus anderen westafrikanischen Ländern. Beispielsweise haben viele Menschen aus dem Senegal aufgrund des Casamance-Konflikts Schutz im Nachbarstaat gesucht.
Hohe Kindersterblichkeit durch Malaria
Der Gambia-Fluss ist die Lebensader des Landes und nimmt mehr als zehn Prozent der Landesfläche ein. Die Fischerei ist neben Tourismus und Landwirtschaft der Haupterwerbszweig des Landes. Drei Viertel der Bevölkerung arbeiten in der Landwirtschaft. Gleichzeitig sorgt Kahlschlag in Regenwaldgebieten für Bodenerosion.
Die medizinische Versorgung ist im ganzen Land schwierig. Malaria ist besonders weit verbreitet; fast 20 Prozent der Todesfälle von Kindern unter fünf Jahren gehen auf die Erkrankung zurück. Auch an Tuberkulose und Krankheiten wie Durchfall und Cholera, die auf verunreinigtes Wasser zurückgehen, sterben in Gambia viele Menschen.
Quellen: CIA (The World Factbook), UNHCR, Bundeszentrale für Politische Bildung, Auswärtiges Amt (Stand: 04/2018)
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