Hilfe für Flüchtlinge Was syrische Flüchtlinge sich wünschen...
15-09-2015
Wann immer CARE-Helferin Johanna Mitscherlich sie in Jordanien auf ihre Wünsche anspricht, werden die Gesichter traurig, denn die syrischen Flüchtlinge trauen sich kaum, sich etwas zu wünschen.
Zu groß ist die Sorge, dass ihr Leben sich in naher Zukunft nicht verbessern wird, dass Wünsche nicht in Erfüllung gehen. Und manche der drängendsten Wünsche, wie zum Beispiel verstorbene Angehörige wieder zu sehen, können nie wahr werden.
Einige der Flüchtlinge gaben eine Antwort - hier sind ihre Herzenswünsche
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis deutscher Hilfsorganisationen, bittet dringend um Spenden für Flüchtlingshilfe weltweit
Spenden-Stichwort: Hilfe für Flüchtlinge weltweit IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, BIC: BFSWDE33XXX Spenden-Hotline: 0900 55 10 20 30 (Festnetz kostenfrei, mobil höher) jetzt online spenden!
Zelt-Schule erneuern. Syrische Kinder in Minie, bei Tripoli: "Der Sturm hat unsere Zelt-Schule zerstört. Wir wünschen uns, dass es bald eine neue gibt und Spielsachen und dass es nicht mehr so kalt ist."
Ein Zuhause haben. Sahab, 24, bei Amman: "Ich bin schwanger, und wünschte, ich würde mein Kind nicht auf der Flucht bekommen. Ich wünschte, ich könnte meine Kinder an einem Ort großziehen, den ich Zuhause nennen kann."
Mehr geben können. Nasser, 22, aus dem Libanon. Seiner Familie gehört das Land, auf dem sich hunderte syrische Familien niedergelassen haben: "Ich wünschte, ich könnte ihnen mehr geben als nur den Boden für ihre Zelte."
Nicht mehr frieren. Geschwister in Minie, nahe bei Tripoli: "Wir wünschten, wir hätten Socken und Decken und würden nicht immer frieren. Wir wünschten, Papa hätte nicht immer Albträume vom Gefängnis."
Nicht vergessen werden. Hadi, 24, Flüchtling und ehrenamtlicher CARE-Helfer: "Wir müssen uns gegenseitig helfen. Wir müssen uns gegenseitig Hoffnung geben. Ich wünsche mir, dass die Welt die syrischen Flüchtlinge nicht vergisst."
Familie retten. Zyad und Njood, syrisches Ehepaar, das bei Amman im Zelt lebt: "Ich möchte sagen, dass ich meinen Mann liebe. Jeden Tag bin ich froh, dass wir und die Kinder zusammen sind. Ich wünsche mir, dass diese Krise unsere Familie nicht zerstört."
In die Schule gehen. Maraa, 10, in Irbid, Jordanien: "Ich wünschte, die Schulen wären nicht voll. Ich wünschte, mein Bruder müsste nicht arbeiten, um uns zu helfen. Ich wünschte, ich könnte meinen Vater wiedersehen."
Medikamente bekommen. Fadwa, 32, bei Tripoli: "Ich möchte, dass meine Kinder Medikamente bekommen. Ich möchte, dass die Angst aufhört. Jede Nacht wache ich auf, und stelle mir vor, wie ich, mein Mann, meine Kinder sterben."
Enkelkinder aufwachsen sehen. Maathal, in Mafraq, Jordanien: "Ich wünschte, die Bomben hätten nicht drei meiner Enkeltöchter getötet. Ich wünschte, ich könnte sie aufwachsen sehen."
Sicher fühlen. Abdulwahad, 13, arbeitet 12 Stunden am Tag: "Für mich ist der Schmerz in den Augen meiner Eltern, wenn ich von der Arbeit komme, das Schlimmste. Ich kann sehen, wie ihre Herzen brechen. Ich möchte mich wieder sicher fühlen und Pilot werden."
Überleben. Syrischer Flüchtling in Mafraq, Jordanien: "Ich bin krank und fürchte, dass ich bald sterben muss. Ich wünsche mir, dass ich nicht sterbe. Oder wenn, dass ich wenigstens zu Hause sterben könnte."
Helfen können. Zainab und Farsidheh, bei Amman: "Ich möchte helfen, anstatt mich so hilflos zu fühlen." - "Ich möchte ein Medikament erfinden, dass gegen Traurigkeit hilft."
Nicht mehr weinen. Mädchen in Mafraq, Jordanien: "Ich weiß nicht, ob ich jemals nach Hause zurück kann. Und ob ich immer ein Flüchtling bleiben werde. Ich wünsche mir, dass ich nicht mehr weinen muss."