von Handicap International
Die humanitäre Hilfsorganisation Handicap International, Co-Friedensnobelpreisträgerin, macht auf das Ausmaß der Verseuchung durch Blindgänger in Syrien aufmerksam. Nach Schätzungen sind über 14 Millionen Syrerinnen und Syrer bedroht. Nicht explodierte Kriegsreste gefährden die Sicherheit der Zivilbevölkerung und behindern den Wiederaufbau massiv. Besonders in Gebieten, in die Familien zurückkehren, stellen sie eine akute Bedrohung dar. Bevor Krankenhäuser, Schulen oder Felder genutzt werden können, müssen Blindgänger erst geräumt werden.
Nach Krieg in Syrien: Rückkehrende fürchten Blindgänger
Menschen bringen sich in Lebensgefahr, wenn sie Trümmer räumen, beschädigte Gebäude betreten oder Felder bestellen. Vor allem Kinder sind gefährdet, da sie unwissentlich mit diesen tödlichen Gegenständen in Kontakt kommen können oder gar damit spielen. "Minen und nicht explodierte Reste von Explosivwaffen stellen eine versteckte Gefahr dar, die das tägliche Leben erheblich beeinträchtigt. Familien, die in ihre Häuser oder auf ihr Land zurückkehren möchten, haben Angst. Denn sie wissen, dass ein einziger Fehltritt zu schweren Verletzungen oder sogar zum Tod führen kann", sagt Danila Zizi, Landesdirektorin für Syrien von Handicap International.
Syrien zählt heute zu den am stärksten mit explosiven Kriegsresten kontaminierten Ländern der Welt. Seit 2011 wurden über eine Million Explosivwaffen eingesetzt, von denen bis zu 30 Prozent nicht explodierten. Teile des Landes sind verseucht mit explosiven Resten von industriell hergestellten Raketen, Mörsergranaten, selbstgebauten Bomben, zurückgelassener Munition oder Landminen. "In Syrien wurden zudem viele unkonventionelle Waffen eingesetzt, wie beispielsweise Fassbomben, die eine hohe Ausfallrate haben", erklärt Danila Zizi.
Große Gefahr für spielende Kinder
Viele der Opfer sind Kinder und junge Männer. Mohamed trat hinter seinem Haus auf einen Blindgänger und wurde schwer verletzt. Amer verlor sein Bein, als er mit einem glitzernden Metallteil spielte. Und der 22-jährige Osama Hussein ist Opfer einer Mine geworden. Als er in ein verlassenes Haus gehen wollte und die Tür öffnete, trat er auf eine Mine und verlor dabei sein Bein.
Mohamed, Amer und Osama werden nun von Handicap International versorgt - mit Physiotherapie, Krücken, Prothesen und Psychotherapie. Um möglichst viele derartige Unfälle zu vermeiden, klären die Teams von Handicap International vor allem die zurückkehrenden Familien über die Gefahren auf und zeigen ihnen, wie sie explosive Überreste erkennen und sich schützen können. Zudem räumen sie Minen und Blindgänger, damit Wege, Felder und Dörfer wieder sicher werden.
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet dringend um Spenden für die Nothilfe in Syrien:
Stichwort: Nothilfe Syrien
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, BIC: BFSWDE33XXX
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