von Aktion Deutschland Hilft
Seit 2011 herrscht in Syrien Krieg. Millionen Kinder kennen nichts als ein Leben mit Gewalt und Angst. Immer wieder kommt es zu Militäroffensiven und Gewalt gegenüber der Zivilbevölkerung. Hunderttausende sind innerhalb und außerhalb des Landes auf der Flucht.
- FAQ: Häufig gestellte Fragen und Antworten
- Einfach erklärt: Krieg in Syrien
- Infografik: Syrien – Albtraum ohne Ende
Wie ist die aktuelle Lage vor Ort? Wie ist dort humanitäre Hilfe möglich? Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Krieg in Syrien finden Sie hier! (letztes Update: 10.03.2023)
Krieg in Syrien: Fragen & Antworten
Überblick
- Der Bürgerkrieg in Syrien dauert seit 2011 an. Das bedeutet mehr als ein Jahrzehnt Gewalt und Zerstörung, Leid und Hunger für die Zivilbevölkerung. Es kommt bis heute zu Angriffen auf Märkte, Krankenhäuser, Schulen und Wohngebiete.
- 15,3 Millionen Menschen in Syrien sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Vereinten Nationen rechnen damit, dass die Zahlen weiter steigen werden.
Armut und Hunger
- 90 Prozent der Bevölkerung leben in extremer Armut. Der Krieg hat ihnen die Lebensgrundlage geraubt und lässt der Wirtschaft keine Zeit, sich zu erholen. Die Lebensmittelpreise waren Anfang 2021 fast doppelt so hoch wie ein Jahr zuvor.
- Mehr als die Hälfte des eingeführten Weizens kommt aus Russland und der Ukraine. Die Vereinten Nationen warnen vor einer Ausweitung der humanitären Notlage in Syrien durch den Krieg.
- Schon jetzt haben mehr als 12 Millionen Menschen nicht genug zu essen.
Flucht
- Mehr als 5,4 Millionen Kinder, Frauen und Männer sind aus Syrien in Nachbarländer wie Jordanien, Irak, Israel, den Libanon oder die Türkei geflohen.
- 6,7 Millionen Syrer:innen sind Vertriebene im eigenen Land.
- Viele Geflüchtete leben in überfüllten Notunterkünften. Die hygienischen Bedingungen sind oft schlecht.
Folgen für Kinder
- Kinder sind von den Auswirkungen des Krieges massiv betroffen: Mehr als 4 Millionen haben in ihrem Leben bisher nur Konflikt und Gewalt erlebt.
- Viele Mädchen und Jungen können nicht zur Schule gehen. 40 Prozent der Schulgebäude sind beschädigt oder dienen als Notunterkünfte.
- Rund 7 Millionen Kinder in Syrien leben in Armut.
+++ Februar 2023: Mehrere schwere Erdbeben haben die Türkei und Syrien erschüttert. Unser Bündnis leistet Nothilfe – erfahren Sie mehr! +++
- Libanon: Die Corona-Pandemie und die Explosion im Hafen von Beirut haben die wirtschaftliche und politische Krise im Libanon seit 2020 verschärft. Die Inflation ist hoch, die Arbeitslosigkeit steigt und Spannungen zwischen der libanesischen Bevölkerung und syrischen Geflüchteten nehmen zu. Immer mehr Syrer:innen entscheiden sich für eine Rückkehr in die umkämpfte Heimat. Neben der andauernden Gewalt gibt es von dort Berichte über Verhaftungen und Folter von Rückkehrer:innen.
- Türkei: Ein Großteil der Geflüchteten lebt in schwierigen Verhältnissen mit unzureichender Hygiene. Zugang zu Sprachkursen und zum Arbeitsmarkt haben die Menschen in der Türkei kaum.
- Jordanien: Mehr als 80 Prozent der Geflüchteten wohnen außerhalb von Flüchtlingscamps am Rande von Städten. Viele syrische Familien in Jordanien leben unterhalb der Armutsgrenze.
Ab Ende 2019 kam es vor allem im Norden Syriens immer wieder zu Gewaltausbrüchen und Militäroffensiven. Rund um Idlib gab es Massenvertreibungen und die größte Fluchtbewegung seit Beginn des Krieges.
Die Gewalt hat im Laufe des Jahres 2020 nachgelassen. Doch bis heute leben im Norden Syriens 1,7 Millionen Binnenvertriebene. 80 Prozent davon sind Frauen und Kinder. Viele von ihnen befinden sich in Unterkünften, die den Standards der humanitären Hilfe kaum genügen. Es gibt zu wenig Platz, sauberes Wasser, Nahrung und medizinische Hilfe.
Hilfsorganisationen beobachten die Entwicklungen mit Besorgnis. Schätzungen der UN zufolge sind im ganzen Land 6,7 Millionen Menschen auf der Flucht. Für viele ist es nicht das erste Mal: Schon zuvor hatte der Krieg sie gezwungen, alles hinter sich zu lassen.
Infolge der schweren Erdbeben im Februar 2023 in Syrien und der Türkei droht sich die Lage deutlich zu verschlechtern. Das Leid der Menschen ist unermesslich. Viele haben infolge der verheerenden Naturkatastrophe erneut alles verloren. Und trotzdem kommt es weiterhin zu Angriffen.
Danke, dass Sie mit einer Spende helfen.
Die größte Herausforderung für humanitäre Hilfsorganisationen in Syrien ist der Zugang zu den betroffenen Menschen. Viele leben in abgelegenen Gebieten. Sie zu erreichen, ist aufgrund der angespannten Sicherheitslage teils nur eingeschränkt möglich.
Grenzübertritte sind für Helfer:innen oft mit hohen Visa-Auflagen und großem bürokratischen und logistischen Aufwand verbunden. Es kommt vor, dass Hilfsorganisationen die Genehmigungen von Regierungsseite sowie bewaffneten Gruppierungen benötigen, um Checkpoints passieren zu können. Und nach dem Erdbeben 2023 sind weite Teile der ohnehin maroden Infrastruktur zerstört.
Mit der Pandemie und dem Krieg in der Ukraine hat sich außerdem die wirtschaftliche Krise in Syrien verschärft. Benzin ist knapp und teuer. Auch das kann Hilfsmaßnahmen beeinträchtigen.
Dennoch ist Hilfe in Syrien möglich! Viele unserer Bündnisorganisationen arbeiten seit Jahren Hand in Hand mit lokalen Partnerorganisationen, die im Land sehr gut vernetzt sind. Lesen Sie hier mehr über unsere gemeinsame Nothilfe nach den Erdbeben in der Türkei und Syrien.
Syrien gilt für humanitäre Helfer:innen als eines der gefährlichsten Länder der Welt. Auch inmitten der Pandemie kam es zu Angriffen auf Gesundheitseinrichtungen. Ähnlich ist die Lage bis heute.
Neben einem Waffenstillstand ist es wichtig, dass humanitäre Helfer:innen Zugang zu Konfliktgebieten haben. Und dass politische Vereinbarungen zum Schutz der Geflüchteten beschlossen und umgesetzt werden.
Die politischen Anstrengungen müssen von starken Maßnahmen der humanitären Hilfe begleitet werden. Den Menschen in Syrien fehlt es an allem. Die meisten haben ihr Zuhause verloren. Die Infrastruktur im Land ist lahmgelegt. Gesundheitsversorgung und Bildungssystem sind zusammengebrochen, die Wirtschaft des Landes ist am Boden.
Schulen, Gebäude, Krankenhäuser, Wasser- und Stromversorgung und ein Großteil der Infrastruktur sind beschädigt oder zerstört. Damit in Syrien keine verlorene Generation heranwächst, sind Bildung, der Anbau von Grundnahrungsmitteln und der Zugang zu sauberem Trinkwasser unabdingbar. Danke, dass Sie helfen.
Die Hilfsorganisationen unseres Bündnisses stehen den Menschen aus Syrien weiterhin zur Seite. Hand in Hand mit lokalen Partnern unterstützen sie die Binnenvertriebenen sowie Geflüchtete in den Nachbarländern.
Seit Beginn des Krieges haben Helferinnen und Helfer mehr als 200 Hilfsprojekte innerhalb des Landes sowie in vielen Nachbarländen und Deutschland umgesetzt. Derzeit gibt es 13 Projekte in Syrien. Hinzu kommt die Nothilfe für die vom Erdbeben betroffenen Kinder, Frauen und Männer.
Unsere Nothilfe in Syrien:
- Wir verteilen Lebensmittel, Trinkwasser und Hygienepakete, um Krankheiten vorzubeugen
- Wir leisten medizinische Hilfe, liefern und verteilen Medikamente und bauen Gesundheitsstationen in ehemals umkämpften Gebieten wieder auf
- Wir verteilen Hygieneartikel und klären Kinder und Erwachsene darüber auf, wie sie sich vor Krankheiten schützen können
- Wir versorgen Patient:innen auch in schwer zugänglichen Regionen
- Wir unterstützen das medizinische Personal mit Schutzkleidung und bieten ihnen Aus-und Weiterbildungen an
- Wir helfen Kindern und Erwachsenen, Traumata zu überwinden
- Wir organisieren Unterkünfte für Familien und helfen mit Haushaltsgegenständen
- Wir setzen Brunnen instand, stellen sanitäre Anlagen auf und erneuern Abwasserpumpen
- Wir versorgen die Familien während der kalten Wintermonate mit warmer Kleidung, Decken und Heizmaterial
- Wir schulen Menschen in modernen Anbaumethoden und verteilen das nötige Arbeitsmaterial
Unsere Flüchtlingshilfe in den Nachbarländern:
- Wir setzen verfallene oder provisorisch eingerichtete Behausungen instand und schaffen sichere Unterkünfte für syrische Familien
- Wir statten die Unterkünfte mit sanitären Anlagen und Stromanschlüssen aus
- Wir errichten Betreuungs- und Bildungsstätten für Kinder und Jugendliche und ermöglichen ihnen den Schulbesuch
- Wir helfen geflüchteten Menschen, traumatische Erlebnisse zu verarbeiten
- Wir verteilen Versorgungspakete mit Lebensmitteln und Babynahrung sowie Hygienepakete mit Windeln, Shampoo und Waschpulver
- Wir unterstützen die Menschen finanziell, damit sie sich selbst versorgen können
- Wir verhelfen Flüchtlingen mit Ausbildungsprogrammen oder Schulungen zu mehr Selbstständigkeit
- Wir ermöglichen Kindern, in geschützten Räumen ein Stück Normalität zu erleben
Mit Ihrer Spende können Sie die Nothilfe unseres Bündnisses unterstützen!
2011 protestierten in Syrien die Menschen für mehr Demokratie und Menschenrechte. Daraus entwickelte sich ein brutaler Krieg, der bis heute Millionen zur Flucht zwingt. Wie kam es dazu?
Einfach erklärt: Krieg in Syrien
Als Auslöser des syrischen Bürgerkrieges gilt der Arabische Frühling im Jahr 2011. Millionen Menschen im Nahen Osten und in Nordafrika lehnten sich gegen Unterdrückung, soziale Ungerechtigkeit und Menschenrechtsverletzungen auf und demonstrierten für demokratische Strukturen.
Auch in Syrien gingen Menschen auf die Straße, um sich für Reformen, bessere Lebensbedingungen, mehr Freiheit und Mitsprache einzusetzen. Die Situation eskalierte im März 2011, als Jugendliche in der Stadt Dara den Spruch "Das Volk will den Sturz des Regimes" an Wände schrieben. Sie wurden von syrischen Sicherheitskräften verhaftet.
In Demonstrationen wurden die Freilassung der Gefangenen sowie Reformen gefordert. Die Proteste weiteten sich aus, die Fronten verhärteten sich. Über die Jahre entwickelte sich ein bewaffneter Konflikt, an dem terroristische Gruppen, Rebellengruppen, die syrische Regierung sowie internationale Akteure beteiligt sind.
Die Beantwortung dieser Frage ist schwierig. Längst ist der Krieg in Syrien nicht mehr nur ein Konflikt zwischen der Regierung und einer Rebellen-Gruppe. Zahlreiche Akteure – auch aus dem Ausland und mit unterschiedlichsten Interessen – sind involviert. Die Situation ist komplex, unübersichtlich und für die Zivilbevölkerung seit Jahren eine humanitäre Katastrophe.
Schätzungen der Vereinten Nationen zufolge haben mehr als 500.000 Menschen in dem Krieg ihr Leben verloren. Unzählige Kinder, Frauen und Männer wurden verletzt oder verstümmelt.
Die Hilfsorganisationen von Aktion Deutschland Hilft stehen den Menschen aus Syrien seit vielen Jahren zur Seite. Wie die Nothilfe unseres Bündnisses in Syrien und den Zufluchtsländern aussieht, erfahren Sie hier!
Seit März 2011 herrscht ein brutaler Krieg in Syrien. An vielen Orten sind Häuser, Schulen, Krankenhäuser, Wasser- und Stromversorgung und ein Großteil der Infrastruktur beschädigt oder zerstört. Die Wirtschaft des Landes ist am Boden. Ein Großteil der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze.
Syrien ist kein sicherer Ort mehr. Die Menschen führen ein Leben zwischen den Fronten, das bestimmt ist von Angst, Ungewissheit und Entbehrung. Flucht ist oft die einzige Alternative.
Mittlerweile sind in Syrien 13 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Mehr als 6 Millionen sind als Binnenvertriebene im eigenen Land auf der Flucht. Und mehr als 5 Millionen Kinder, Frauen und Männer leben als Flüchtlinge in den Nachbarländern Türkei, Jordanien, Libanon, Irak sowie in Ägypten.
Kämpfe und Gewalt, Armut und Perspektivlosigkeit ließen Millionen Syrer:innen keine Wahl, als ihre Heimat zu verlassen. Viele suchen innerhalb des Landes Schutz, andere sind in Nachbarländer wie den Libanon oder in Richtung Europa geflohen.
Infografik: Flucht in Syrien und den Nachbarländern
Im Jahr 2023 sind 15 Millionen Menschen in Syrien auf humanitäre Hilfe angewiesen. Besonders dramatisch ist die Lage im Norden des Landes.
Die Hilfsorganisationen von Aktion Deutschland Hilft stehen den Menschen aus Syrien seit vielen Jahren zur Seite. Wie die Nothilfe unseres Bündnisses in Syrien und den Zufluchtsländern aussieht, erfahren Sie hier!
Hilfe für Menschen in Syrien und den Zufluchtsländern
- Wir verteilen Trinkwasser, Lebensmittel und Hygienepakete
- Wir bauen Basisgesundheitsstationen in ehemals stark umkämpften Gebieten wieder auf und versorgen Patient:innen dank mobiler Kliniken auch in schwer zugänglichen Regionen
- Wir verteilen Medikamente, Hygieneartikel und klären Kinder und Erwachsene darüber auf, wie sie sich vor Krankheiten schützen können
- Wir organisieren Unterkünfte für Familien und helfen mit Haushaltsgegenständen
- Wir sorgen für sicheren Zugang zu Trinkwasser, setzen Brunnen instand und erneuern Abwasserpumpen
- Wir schaffen sichere Unterkünfte für syrische Familien
- Wir verteilen Versorgungspakete mit überlebenswichtigen Gütern
- Wir errichten Betreuungs- und Bildungsstätten für Kinder und Jugendliche
- Wir unterstützen die Menschen dabei, ihre Traumata zu verarbeiten
- Wir schulen lokales medizinisches Personal, um eine dauerhafte Grundversorgung aufzubauen
- Wir bieten Ausbildungen und Schulungen an & helfen den Menschen damit, Mut für ihre Zukunft zu fassen
...wie im Balkan und in Deutschland
- Wir verteilen Medikamente und behandeln erkrankte Geflüchtete in Feldkliniken
- Wir helfen Kindern und Erwachsenen durch psychologische Betreuung, ihre durch Krieg und Flucht verursachten Traumata zu bewältigen
- Wir unterstützen die Menschen durch Sprachkurse und Ausbildungsprogamme
- Wir ermöglichen den Geflüchteten den Weg in eine selbstständige Zukunft, indem wir sie bei der Jobsuche unterstützen
Danke, dass Sie die Nothilfe unseres Bündnisses mit Ihrer Spende unterstützen!
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis deutscher Hilfsorganisationen,
bittet dringend um Spenden für die Flüchtlinge Syrien / Nahost:
Spenden-Stichwort: Flüchtlinge Syrien / Nahost
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