von Aktion Deutschland Hilft
Flucht hat viele Ursachen. Wenn die Angst um das eigene Leben immer größer wird, Bomben ihre Häuser zerstören und der Hunger wächst, bleibt vielen Menschen keine Wahl.
Flucht hat viele Ursachen. Menschen fliehen aus vor Krieg und Gewalt, Armut und Perspektivlosigkeit, Verfolgung und Diskriminierung, zerstörten Lebensgrundlagen – zum Beispiel aufgrund des Klimawandels.
Die verschiedenen Fluchtursachen bedingen sich häufig gegenseitig. Die meisten Flüchtlinge suchen innerhalb ihres Herkunftslandes als Binnenvertriebene Sicherheit.
Die Zahl der Menschen, die weltweit auf der Flucht sind, ist so hoch wie nie zuvor. Ein Großteil der mehr als 80 Millionen Geflüchteten stammt aus nur fünf Ländern: Syrien, Venezuela, Afghanistan, Südsudan und Myanmar.
Die meisten Flüchtlinge leben in Entwicklungsländern
Mehr als 85 Prozent der geflüchteten Menschen leben in Entwicklungsländern. Und fast drei von vier Geflüchteten suchen Schutz in einem an das Heimatland angrenzenden Nachbarstaat.
Hauptaufnahmeland ist die Türkei, gefolgt von Kolumbien, Pakistan, Uganda und Deutschland. Es gibt 48 Millionen Binnenvertriebene, die innerhalb ihres Heimatlandes Schutz suchen.
Warum sind Menschen auf der Flucht?
Die Gründe für Flucht sind vielfältig. Und die verschiedenen Fluchtursachen sind häufig eng miteinander verwoben.
Die meisten Flüchtlinge verlassen ihre Heimat aufgrund von Krieg. Beispielsweise im Südsudan, in Syrien und Afghanistan zwingen andauernde Kämpfe und die großen Gefahren für die Zivilbevölkerung zahlreiche Menschen zur Flucht.
Menschen in Kriegsgebieten leben in großer Angst um das eigene Leben und das ihrer Kinder. Städte, Wohnraum und die Infrastruktur werden durch Bomben oder bei Gefechten stark beschädigt oder gar zerstört. Häufig geht mit den Kämpfen großer Hunger einher: Ernten werden zerstört, Felder können nicht mehr bestellt werden und die Preise für Lebensmittel steigen.
Auch die Angst davor, als Soldaten rekrutiert zu werden, zwingt viele Menschen zur Flucht. In vielen Ländern werden schon Mädchen und Jungen gezwungen, als Kindersoldaten zu kämpfen.
In vielen Ländern werden Menschen aufgrund ihrer Religion, der ethnischen Zugehörigkeit oder ihrer politischen Gesinnung verfolgt. Sie leiden unter Ausgrenzung und Repression, sind teils lebensbedrohlicher Gewalt ausgesetzt.
Das verletzt Menschen- und Bürgerrechte. In der UN-Menschenrechtscharta stehen beispielsweise festgeschrieben: das Verbot von Folter und Sklaverei und das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit für alle Menschen.
Auch Naturkatastrophen sind ein häufiger Grund für Menschen, innerhalb oder außerhalb ihres Landes Schutz zu suchen. Immer wieder nehmen zerstörerische Wirbelstürme, Erdbeben oder Überschwemmungen zahlreichen Menschen das Zuhause.
Auch Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels – etwa Dürren – gelten als Fluchtursache. Der Klimawandel verstärkt in vielen Regionen der Welt die Ressourcenknappheit und den Streit um Wasser, Nahrung und Land. Der Verlust der Lebensgrundlage ist eng verknüpft mit Hunger, Armut und Not.
Schon immer haben Menschen ihre Heimat verlassen, weil sie an einem anderen Ort oder in einem anderen Land auf eine bessere Zukunft hofften. Armut und Hunger, mangelnde Gesundheitsversorgung, Arbeits- und Perspektivlosigkeit sind auch heute eine häufige Fluchtursache.
Egal, ob Kriege herrschen oder Naturkatastrophen für Zerstörung sorgen: Die Menschen, die diese Katastrophen am härtesten treffen, sind meist auch die ärmsten.
Wenn Gebiete unbewohnbar werden, bleibt vielen Familien als einziger Ausweg nur die Migration. Immer häufiger spielt der Klimawandel dabei eine große Rolle:
- Der steigende Meeresspiegel bedroht Inselstaaten und Küstenregionen, zum Beispiel in Bangladesch, Vanuatu und den Niederlanden.
- Wassermangel, versalzene Böden oder Bodenerosion vertreiben immer mehr Menschen aus ihrer Heimat.
- Dürren machen Äcker und Felder unfruchtbar, während Regenfälle stärker und unberechenbarer werden. Ein Beispiel hierfür ist die Sahel-Region in Afrika zwischen der Wüste Sahara im Norden und der Feuchtsavanne im Süden.
- Es gibt mehr Wirbelstürme, die über Inseln und Küstenregionen fegen.
- In Lateinamerika schrumpfen Wälder, die Wohnraum für indigene Gruppen sind.
Kurz: Der Klimawandel bedroht Wohnraum, vernichtet Ernten sowie Existenzgrundlagen und nimmt Menschen die Chance auf ein sicheres und friedliches Leben. Schon jetzt führt Ressourcenknappheit wie Wassermangel immer öfter zu Konflikten.
Flüchtling und Migrant: Was ist der Unterschied?
Flüchtlinge sind Menschen, die aufgrund äußerer Umstände wie Krieg und Verfolgung zur Flucht gezwungen sind. Migranten hingegen verlassen ihre Heimat auf eigenen Wunsch und sind auf der Suche nach besseren Lebensperspektiven.
Die Hilfsorganisationen unseres Bündnisses leisten weltweit Flüchtlingshilfe – in den Herkunftsländern, auf der Flucht und am Zufluchtsort. Helfen Sie uns zu helfen – jetzt mit Ihrer Spende!
Quellen: UNHCR (Stand 06/2021), Bundeszentrale für politische Bildung
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis deutscher Hilfsorganisationen,
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