von Aktion Deutschland Hilft
Zwei Jahre nach Ausbruch des gewaltsamen Konflikts im Sudan am 15. April ereignet sich derzeit die schwerste humanitäre Krise der Welt. Rund 25 Millionen Menschen leiden an akutem Hunger, das ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung. Knapp 13 Millionen Männer, Frauen und Kinder sind geflohen – innerhalb des Sudan sowie in Nachbarstaaten wie Südsudan und Tschad. Angesichts dieser dramatischen Lage treffen die Kürzungen der staatlichen Gelder für humanitäre Hilfe die Not leidenden Menschen mit voller Wucht.
Johanniter: Der Wegfall staatlicher Mittel bedeutet, dass Menschen sterben
"Wir haben im Südsudan in den vergangenen Jahren gut hunderttausend Kindern unter fünf Jahren eine medizinische Versorgung ermöglicht und dadurch viele Leben retten können. Schwangere und stillende Frauen erhielten erstmals wichtige prä- und postnatale Unterstützung. Aufgrund der weltweiten staatlichen Kürzungen, auch durch die deutsche Regierung, erhalten diese Menschen aktuell keine medizinische Hilfe mehr", sagt Cephas Munjeri, Johanniter-Länderbüroleiter im Südsudan.
"Der Wegfall von Hilfsgeldern bedeutet ganz konkret, dass Menschen sterben", schlägt Munjeri Alarm. „Von sieben Projekten der Johanniter im Südsudan musste eines beendet werden. Bei den anderen musste die Zahl derjenigen, die Hilfe erhalten, stark reduziert werden. Viele der Maßnahmen können wir nur noch dank Spendengeldern von Aktion Deutschland Hilft vorerst fortsetzen."
Der Druck auf Hilfsorganisationen wächst
Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft unterstützen derzeit Millionen Menschen im Sudan und dem Nachbarland Südsudan mit insgesamt 14 Projekten. Sie arbeiten dabei mit eigenen Spendengeldern sowie mit Spenden, die sie über Aktion Deutschland Hilft erhalten. Einige Projekte werden auch noch mit staatlichen Mitteln durchgeführt. Doch durch die Kürzungen der institutionellen Gelder wächst die Bedeutung spendenfinanzierter Hilfe stark an.
Mathis Biermann, Referent für den Südsudan bei der Bündnisorganisation Malteser International, sagt: "Die Spenden, die wir über Aktion Deutschland Hilft für die Menschen aus dem Sudan erhalten haben, haben uns in den vergangenen Monaten sehr weitergeholfen. In der Stadt Renk im Südsudan konnten wir so 3.500 Menschen mit sauberem Trinkwasser, Hygieneartikeln, Notfallmedikamenten und Handwaschstationen versorgen."
Doch die Sorge wächst: "Wir spüren die Auswirkungen der weltweiten Kürzungen vor allem indirekt: Dadurch, dass vielen anderen Organisationen die Finanzierung von heute auf morgen gestrichen wurde, kommen immer mehr Menschen auf uns zu, um Unterstützung zu bekommen. Der Druck wächst also enorm. Und vor allem machen wir uns Sorgen darüber, wie es weitergehen wird, wenn unsere Projekte auslaufen."
Bündnisorganisationen sorgen für Trinkwasser, Nahrung und medizinische Hilfe
Gut sechs Millionen Euro an Spenden gingen 2024 bei Aktion Deutschland Hilft für die Menschen im Sudan und die Geflüchteten in den Nachbarstaaten ein. "Das ist eine beeindruckende Summe. Aber angesichts dieser gewaltigen humanitären Katastrophe brauchen wir noch mehr, um möglichst viele Menschen zu erreichen – auch wenn wir den Wegfall institutioneller Mittel natürlich nicht auffangen können", betont Maria Rüther, Hauptgeschäftsführerin von Aktion Deutschland Hilft.
Wie viel Hilfe möglich ist, zeigt die Arbeit der Bündnisorganisationen: So lieferte action medeor medizinische Notfallsets, Medikamente und chirurgisches Material für Flüchtlingslager und Gesundheitsstationen im Sudan. Der ASB verteilt Hygienekits mit Seife, Zahnpasta und Binden in Camps für Binnenflüchtlinge und sorgt für sauberes Wasser durch solarbetriebene Filter.
Der ASB-Mitarbeiter Alseed Yaser meldet sich aus der Stadt Omdurman und schildert die Verzweiflung in seiner sudanesischen Heimat: "Mütter mit Kindern sind tagelang auf der Flucht, mit nichts als den Kleidern, die sie tragen, um einen sicheren Ort zu finden. Doch in den Flüchtlingscamps breitet sich die Cholera wie ein Lauffeuer aus. Kinder trinken Wasser aus Pfützen. Krankenhäuser liegen in Trümmern. Eine einfache Infektion wird tödlich. Wir versuchen den Bedarf zu decken. Doch der Bedarf ist einfach gewaltig."
Appell an die Regierungen bei Sudan-Konferenz
Die Kinderhilfsorganisation World Vision hat bereits 3,2 Millionen von der Krise betroffene Menschen im Sudan und in mehreren Nachbarländern unterstützt – u.a. rund 125.000 Kinder mit Schutz- und Bildungsmaßnahmen. Mehrere Projekte arbeiten auch friedensfördernd, u.a. in Darfur. Bei der Sudan-Konferenz in London am 15. April setzt sich World Vision dafür ein, dass weitere Mittel für humanitäre Hilfe bereitgestellt werden.
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet um Spenden für die betroffenen Menschen im Sudan.
Stichwort: Nothilfe Sudan
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, BIC: BFSWDE33XXX
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