von Aktion Deutschland Hilft
Seit 2015 kämpfen mehrere Gruppen um die Macht im Jemen. Sie werden dabei von verschiedenen Staaten unterstützt.
Was genau sind die Ursachen des Krieges und wer kämpft im Jemen gegen wegen? Antworten auf diese und weitere Fragen finden Sie hier.
Der Jemen gilt schon lange als das ärmste Land der Arabischen Halbinsel. Schon 2004 kam es zu größeren politischen Unruhen. Im Jahr 2011 spitzte sich die Situation dann zu: Wie in vielen Ländern des Nahen Ostens und Nordafrikas gingen auch im Jemen zahlreiche Menschen auf die Straße. Sie demonstrierten für einen politischen Richtungswechsel und bessere Lebensbedingungen. Diese Bewegung ist als Arabischer Frühling bekannt.
Die Proteste führten 2012 zum Rücktritt des Präsidenten. Eine Übergangsregierung kündigte Neuwahlen und eine neue Verfassung an, doch die Pläne wurden nie umgesetzt. Stattdessen eroberten die Huthis, eine Rebellengruppe, Ende 2014 die Hauptstadt Sanaa.
Seit 2015 kämpfen die Huthi-Rebellen und eine Militärallianz um die Vorherrschaft im Jemen. So hat sich aus dem Bürgerkrieg ein gewaltvoller Konflikt mit internationalen Parteien entwickelt. Die Huthis werden vom Iran unterstützt; der Militärallianz haben sich unter der Führung Saudi-Arabiens weitere Länder angeschlossen.
Der Krieg im Jemen gilt als Stellvertreterkrieg. Zudem ist es ein religiöser Konflikt: Die Huthi-Rebellen sowie der Iran gehören der muslimischen Glaubensgruppe der Schiiten an. Die an der Militärallianz beteiligten Länder hingegen sind sunnitisch. In vielen Ländern der Erde gibt es Konflikte zwischen diesen beiden Gruppen.
Der Krieg im Jemen ist zunehmend komplex: Weitere Konfliktparteien sind Separatisten, terroristische Gruppen und Rebellengruppen. Schwere Kämpfe, Bomben, Luftangriffe und Anschläge sind seit 2015 alltäglich. 100.000 Menschen sollen nach Schätzungen der Vereinten Nationen ihr Leben verloren haben. Eine politische Lösung ist nicht in Sicht.
1990 | Der Nordjemen und der Südjemen vereinigen sich zur Republik Jemen. Doch von Anfang an gibt es Reibungen. Immer wieder kommt es zu politischen Unruhen. |
2011 | Der Arabische Frühling erreicht den Jemen. Es kommt zu Demonstrationen in der Bevölkerung. |
2012 | Die Regierung tritt zurück; Neuwahlen und eine neue Verfassung sollen folgen. |
2014 | Die Huthi-Rebellen erobern die Hauptstadt Sanaa und übernehmen die Macht. |
2015 | Der Machtkampf zwischen den Huthis und der Militärallianz beginnt. Der Bürgerkrieg entwickelt sich zu einem internationalen, bis heute andauernden Konflikt. |
Die Republik Jemen gibt es erst seit 1990. Damals vereinigten sich die Jemenitische Arabische Republik im Norden und die Demokratische Volksrepublik Jemen im Süden (auch Nordjemen und Südjemen genannt).
Der Nordjemen galt als konservativ und wurde lange Zeit vom Nachbarland Saudi-Arabien beeinflusst. Anders als der Südjemen war der Nordjemen aber fast durchgehend ein unabhängiges Land. Der Südjemen gehörte bis 1967 zum britischen Kolonialreich. Nach der Unabhängigkeit verbündete sich das Land mit der Sowjetunion.
Über Jahrzehnte hatten sich die Länder stark unterschiedlich entwickelt. Die unterschiedlichen muslimischen Glaubensrichtungen prägen das Leben der Bevölkerung bis heute. Im Norden leben mehrheitlich Schiiten, im Süden mehr Sunniten.
Aufgrund des Krieges und seiner Folgen sind zwei von drei Menschen im Jemen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Das sind mehr als 20 Millionen Menschen, darunter sind mehr als 11 Millionen Kinder.
Bildergalerie: Unsere Nothilfe im Jemen



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Hauptstadt, Sprache, Religion: Weitere Informationen zum Jemen
Der Jemen (Republik Jemen) liegt im Süden der Arabischen Halbinsel und grenzt an Saudi-Arabien sowie den Oman.
Jemen: Weitere Länderinformationen
Die Hauptstadt im Jemen heißt Sanaa.
Mehr als 99 Prozent der Menschen im Jemen gehören dem Islam an. Es sind verschiedene muslimische Glaubensgruppen vertreten: Etwa 65 Prozent der Bevölkerung sind Sunniten und etwa 35 Prozent Schiiten.
Die offizielle Landessprache ist Arabisch.
Quelle: UN OCHA, Humanitarian Response Plan, Juni 2020
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis deutscher Hilfsorganisationen,
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