von den Johannitern
Mehr als eine Viertelmillion Menschen sind in der Provinz Nord-Kivu, im Osten des Landes, erneut auf der Flucht. Vertriebenencamps rund um die Provinzhauptstadt Goma sind bereits überfüllt, die hygienischen Verhältnisse prekär. Die Johanniter leisten in vier der Camps medizinische Nothilfe.
DR Kongo: Kämpfe halten an
Unvermindert halten die Kämpfe zwischen Rebellengruppen und der kongolesischen Armee im Osten der Demokratischen Republik Kongo seit Herbst 2022 an. Schätzungen gehen von rund 300.000 Menschen aus, die mittlerweile vertrieben wurden.
Aus den Dörfern und Städten rund um Rutshuru und Masisi, in der Provinz Nord-Kivu strömen täglich tausende Menschen in die Provinzhauptstadt Goma, an der Grenze zu Ruanda.
Zu viele Menschen für zu wenige Notunterkünfte
In eilig errichteten Camps kommen sie unter, doch die hygienischen Verhältnisse sind prekär. "Ein Camp war für 10.000 Menschen geplant, jetzt sind es schon 70.000. Für sie alle gibt es nur sieben Latrinen", so die alarmierende Meldung von Johanniter-Programmreferent Florian Meyer, der sich gerade in Goma aufhält.
In einem Camp wurden innerhalb von 24 Stunden über 100 Cholerafälle gemeldet. "Und das ist erst der Anfang", ist sich Meyer sicher.
Johanniter leisten medizinische Nothilfe in vier Camps
Die Johanniter sind bereits seit über 20 Jahren in der Provinz Nord-Kivu tätig. Ihre medizinischen Aktivitäten in den verschiedenen Regionen der Provinz mussten sie bereits pausieren aufgrund der Kampfhandlungen. Deshalb konzentrieren sie sich jetzt auf die Versorgung der Vertriebenen rund um Goma.
In vier Camps wurden mobile Kliniken eingerichtet, die täglich Patienten mit Malaria, Atemwegs- und Durchfallerkrankungen sowie mangelernährte Kinder behandeln.
Zudem bereitet sich das Johanniter-Team auf einen größeren Choleraausbruch vor. "Wir liefern derzeit aus unseren Beständen zusätzliche Medikamente und Infusionen, um schnell die Behandlung von vielen Menschen mit schweren Durchfallerkrankungen durchführen zu können", berichtet der 55-jährige.
Mehr Hilfe erforderlich: Vertriebene nicht vergessen
Die Krise im Kongo findet international kaum Beachtung, deshalb fordern die Johanniter, die Vertriebenen nicht zu vergessen und dringend Gelder zur Unterstützung der Menschen freizugeben.
So zahlen die Johanniter das Personal, Medikamente und sonstige Materialien derzeit aus eigenen sowie Spenden über Aktion Deutschland Hilft.
"Mit den Mitteln können wir unsere Hilfe nur noch bis Mai fortsetzen", so der Österreicher. "Es ist nicht davon auszugehen, dass sich die Situation bis dahin erheblich verbessert hat. Eher im Gegenteil."
Hintergrund:Gewalt in der DR Kongo
Seit Oktober 2022 eskaliert die Gewalt zwischen der Regierungsarmee und der Rebellengruppe M23 im Osten des Landes. Weite Gebiete vor den Toren der Provinzhauptstadt Goma wurden bereits von der M23 eingenommen.
Hinweis an Redaktionen:
Florian Meyer, Programmreferent für den Kongo bei der Johanniter-Auslandshilfe, ist derzeit in Goma und steht für Interviews über die aktuelle Situation zur Verfügung. Foto- und Videomaterial kann zur Verfügung gestellt werden.
Pressekontakt:
Sandra Lorenz, Fachbereichsleiterin Kommunikation Auslandshilfe
Tel.: 0172 / 563 87 40, sandra.lorenz(at)johanniter.de
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