von CARE/Aktion Deutschland Hilft
Aus dem Sudan Geflüchtete kämpfen täglich um ihr Leben. In einem überfüllten Gesundheitszentrum im Tschad hoffen Geflüchtete und Helfende auf Unterstützung – denn die Ressourcen schwinden, und jeden Tag kommen mehr hilfsbedürftige Menschen an.
Zuflucht für Schwangere und Familien
Unter der brennenden Sonne wiegt Mariam ihren 15 Monate alten Sohn Mustafa. Sie sitzt vor einem Gesundheitszentrum im Tschad, nur fünf Kilometer von der sudanesischen Grenze entfernt. Ihre von Erschöpfung gezeichneten Augen wandern zwischen ihrem Kind und ihrem Mann, der schwer verletzt unter einem kleinen Dach in der Nähe liegt. Seine Schussverletzung an der Hüfte ist eines von unzähligen Zeugnissen der Tragödie im Sudan.
Für die 22-jährige Mariam ist das Gesundheitszentrum Zuflucht und schmerzhafte Erinnerung zugleich. Ihr Leben geriet aus den Fugen, als ihr Dorf in Darfur angegriffen wurde. Schüsse zerstörten ihren Frieden, und ihr Mann wurde getroffen. Ohne zu zögern, floh sie mit ihm, ihrem Sohn und ihrer Schwiegermutter. Zwei quälende Tage dauerte die Flucht in den Tschad – stets begleitet von der Angst vor Angriffen. "Ich weiß nicht, wohin ich soll", sagt Mariam verzweifelt. "Wir haben alles verloren."
Immer mehr Geflüchtete suchen Hilfe
Das von CARE unterstützte Gesundheitszentrum platzt aus allen Nähten. Mariam und ihre Familie müssen draußen schlafen, schutzlos der Witterung ausgesetzt. Drinnen gibt es keinen Platz mehr für die vielen hilfesuchenden Geflüchteten.
Wegen seines kritischen Zustands erhielt ihr Mann eines der wenigen Betten mit Moskitonetz. Täglich kommen mehr Menschen an, oft mit schweren Verletzungen oder dringendem Behandlungsbedarf. Doch die medizinischen Ressourcen schwinden. CAREs anfängliche Unterstützung in Form von Medikamenten wie Antibiotika oder Geburtshilfsmitteln ist fast erschöpft.
Inmitten dieses Chaos steht die 38-jährige Hebamme Neloumta. Ihre Hände sind oft die ersten, die neues Leben in dieser schrecklichen Umgebung berühren. Die Herausforderungen, denen sie sich täglich stellen muss, sind immens.
"Manchmal muss ich mehrere Babys gleichzeitig entbinden", berichtet Neloumta. "Einmal waren es sogar vier. Doch es gibt nur zwei Betten. Also habe ich zwei Mütter dort platziert, eine auf einem Plastikstuhl und die vierte auf dem Boden unter dem Tisch."
Neloumta muss mit wenig auskommen
Da die Vorräte zur Neige gehen, wird Neloumtas Einfallsreichtum ständig auf die Probe gestellt. "Ich habe ein paar Handschuhe und eine Plastikfolie. Ich reinige sie mit Desinfektionsmitteln, wenn ich welche habe", sagt sie.
"Oft muss ich die Ehemänner der schwangeren Frauen bitten, mir Wasser, Handschuhe oder Medikamente zu bringen. Aber viele können sich diese Dinge nicht leisten. Manchmal entbinde ich einfach und bete, dass es keine Infektion gibt und dass Mutter und Kind überleben."
Der Kampf einer Frau
Neloumtas Tage sind lang, ihre Nächte von Notfällen unterbrochen: "Ich arbeite ständig. Selbst wenn ich schlafe, werde ich für dringende Entbindungen geweckt. Letzte Nacht kam ein Baby in 42 Minuten ohne Komplikationen, das zweite brauchte 53 Minuten. Beide sind zum Glück gesund", erzählt sie müde, aber mit Stolz. Trotz der Erschöpfung gibt sie nicht auf – doch die Bedingungen werden immer schwieriger. Sie und ihr Team arbeiten am Limit:
"Die Situation wird immer schlimmer. Wir tun alles, um Leben zu retten, aber ohne die nötige Unterstützung werden Mütter und Babys sterben. Das dürfen wir nicht zulassen", appelliert sie eindringlich.
So hilft CARE Menschen aus dem Sudan
Über 25 Millionen Menschen sind im Sudan auf überlebenswichtige Hilfe angewiesen. Es ist die größte humanitäre Krise der Welt. CARE ist seit 1979 im Sudan tätig und führt Programme zur Stärkung von Frauen und Mädchen durch.
Die Bündnisorganisation von Aktion Deutschland Hilft unterstützt Gesundheitseinrichtungen in sechs sudanesischen Bundesstaaten sowie in angrenzenden Ländern wie dem Tschad, wo Geflüchtete und Aufnahmegemeinschaften, insbesondere gefährdete Gruppen wie Schwangere, Mütter und Kinder, lebensnotwendige medizinische Versorgung erhalten.
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet um Spenden für die betroffenen Menschen im Sudan.
Stichwort: Nothilfe Sudan
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