von Aktion Deutschland Hilft
Im Sudan sind Mitte April schwere Kämpfe zwischen dem Militär und der paramilitärischen Gruppierung Rapid Support Forces (RSF) ausgebrochen. Die ohnehin schon angespannte humanitäre Lage spitzt sich zu. Hunderte Menschen sind gestorben, Tausende sind verletzt. Vereinbarte Waffenruhen sind immer wieder unterbrochen worden.
Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft sind vor Ort. Hier halten wir Sie über die neuesten Entwicklungen auf dem Laufenden!
Update (12.5.2023)
Vereinbarung soll Zivilbevölkerung schützen
Nach Angaben unserer Bündnisorganisation CARE sind während der Gefechte im Sudan mehr als 600 Menschen gestorben und mehr als 5.000 verletzt worden. Schätzungsweise 730.000 Menschen wurden vertrieben.
Die Konfliktparteien haben sich auf ein Abkommen geeinigt, das die Zivilbevölkerung schützen soll. In der Vereinbarung verpflichten sich beide Parteien, humanitäre Hilfe im Land zu ermöglichen. Ziel ist auch, die Strom- und Wasserversorgung wiederherzustellen. Außerdem soll die Bevölkerung die Möglichkeit bekommen, die Toten zu bestatten. Die UN bezeichnete das Abkommen als "wichtigen ersten Schritt".
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The #SudanConflict is worsening an already dire #humanitarian crisis, with disproportionate impacts to women & girls. Sudanese women were suffering the most with food insecurity and are now facing increased risks, as a recent CARE analysis indicates.
— CARE International (@CAREGlobal) May 11, 2023
https://t.co/rKzk50Wtut pic.twitter.com/nmKRl15oB8
Die schweren Kämpfe stellen auch Landwirt:innen vor Schwierigkeiten. Eigentlich beginnt die Pflanzperiode Ende Mai, die Gefechte könnten den sudanesischen Farmer:innen jedoch den Zugang zu ihren Feldern unmöglich machen. Die ohnehin schon angespannte Ernährungslage im Land droht dann zu kippen.
Update (27.4.2023)
Schwere Kämpfe im Sudan
Seit Mitte April toben im Sudan schwere Kämpfe. Mehrere Hundert Menschen sind gestorben, Tausende sind verletzt. Knapp vier Millionen Menschen sind innerhalb des Landes auf der Flucht. Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft arbeiten vor Ort und versorgen Geflüchtete.
Millionen Menschen fehlt es an dem Nötigsten
Schon vor dem aktuellen Konflikt befand sich der Sudan in einer humanitären Notlage, die Gefechte verschärfen die Situation nun weiter. Knapp 16 Millionen Menschen sind laut UN-Angaben auf humanitäre Hilfe angewiesen. Das entspricht etwa einem Drittel der gesamten Bevölkerung. Mehr als vier Millionen Kinder sind unterernährt.
Aktuell gibt es Versorgungsengpässe bei Nahrung, Wasser, Medizin und Treibstoff, der Zugang zu Strom und Telekommunikation ist eingeschränkt. Krankenhäuser sind nur noch vereinzelt in Betrieb, essenzielle medizinische Güter und Blutreserven fehlen.
"Frauen und Mädchen sind unverhältnismäßig stark von Gewalt betroffen"
Eine der Bündnisorganisationen vor Ort ist CARE. Mitarbeiter:innen kümmern sich um lebensrettende Maßnahmen in den Bereichen Gesundheit, Wasser, Ernährung und Prävention von geschlechtsspezifischer Gewalt. Auch den Zugang zur Sanitärversorgung sichern sie. Wegen der anhaltenden Kämpfe müssen nicht direkt lebensrettende Maßnahmen wie Trainings und Schulungen pausieren.
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Um der Gewalt im #Sudan zu entkommen, sind bereits über 42.000 Menschen in den benachbarten #Tschad geflohen - die meisten #Frauen & #Kinder. CARE ist vor Ort und leistet den Geflüchteten lebenswichtige Nothilfe. Trotz Schwierigkeiten setzt CARE auch die Versorgung im Sudan fort. pic.twitter.com/qUkMeEWrRD
— CARE Deutschland (@care_de) April 26, 2023
"Wir sind sehr besorgt über die Auswirkungen des anhaltenden bewaffneten Konflikts auf das Leben von Frauen und Mädchen. Diese sind unverhältnismäßig stark von Gewalt betroffen, insbesondere, wenn sie gezwungen sind, aus ihren Häusern und Gemeinden zu fliehen. Wir rufen alle Parteien auf, dafür zu sorgen, dass die Zivilbevölkerung vor jeder Form von Gewalt und Ausbeutung geschützt wird", sagt Kate Maina-Vorley, CARE Regionaldirektorin für Ost- und Zentralafrika.
Flucht in umliegende Länder
Menschen flüchten aus verschiedenen Bundesstaaten innerhalb des Sudans, vermehrt aber auch in die Nachbarländer, vor allem in den Tschad, nach Ägypten und in den Südsudan. Laut UN-Angaben sind allein in den vergangenen Tagen 10.000 bis 20.000 Menschen aus der Region Darfur in den Tschad geflüchtet.
Hintergrund: Der aktuelle Konflikt im Sudan
Im April 2023 eskaliert ein seit mehreren Jahren schwelender Machtkampf zwischen zwei Generälen im Sudan. Zunächst gab es vor allem in der Hauptstadt Khartum schwere Gefechte. Inzwischen ist die Lage zunehmend unübersichtlich, die Kämpfe erstrecken sich übers ganze Land. Viele der bewaffneten Auseinandersetzungen finden in und rund um Wohngebiete statt. Menschen harren in ihren Häusern aus, ihnen fehlen Lebensmittel, sauberes Trinkwasser und Medikamente.
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UN-Generalsekretär warnt vor Hungersnot in Teilen des Sudan https://t.co/unppPU3Nvj #Sudan #Baschir #UN
— tagesschau (@tagesschau) April 26, 2023
Schon vor dem aktuellen Konflikt war die politische Lage im Sudan instabil. 2019 wurde der langjährige Machthaber Omar al-Baschir durch einen Militärputsch abgesetzt. Zuvor hatte es monatelange Proteste gegeben.
Der Konflikt zweier Generäle eskaliert
2021 kam es zu einem weiteren Putsch. Seitdem herrschen der Militärgeneral Abdel Fattah al-Burhan und sein Vize Mohammed Hamdan Daglo, auch als Hemeti bekannt. Dieser führt die Rapid Support Forces (RSF) an, eine paramilitärische Gruppierung. Eine zivile Regierung sollte eingerichtet und freie Wahlen abgehalten werden, doch stattdessen eskalierte der Machtkampf zwischen RSF und Militär am Morgen des 15. April 2023.
Wir halten Sie über die aktuelle Lage und Neuigkeiten aus unserem Bündnis auf dem Laufenden! Vielen Dank für Ihr Interesse und Ihre Solidarität.
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis deutscher Hilfsorganisationen,
bittet dringend um Spenden für die vom Hungertod bedrohten Menschen in Afrika:
Spenden-Stichwort: Hunger in Afrika
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