Erdbeben Türkei und SyrienLandsAid: "Ausmaß der Zerstörung unvorstellbar"
10-03-2023
von LandsAid
Gut einen Monat nach den Erdbeben in der Türkei und Syrien ist die Not der Menschen in den betroffenen Gebieten groß. Das Ausmaß der Zerstörung ist unvorstellbar: Ganze Straßenzüge wurden dem Erdboden gleichgemacht, in vielen Dörfern steht kaum noch ein Gebäude.
LandsAid im Einsatz mit lokaler Partnerorganisation
Millionen Menschen haben ihr Obdach verloren, Tausende stehen vor dem Nichts. Es fehlt ihnen an Essen, Trinken und an allem, was sie für ihren täglichen Bedarf benötigen. Weiterhin kümmert sich die Hilfsorganisation LandsAid gemeinsam mit ihrem lokalen Partner Imece Inisiyatifi Dernegi aus Izmir um die Versorgung der Menschen in besonders schwer betroffenen Gebieten.
Aktuell hat das Imece-Team mit Unterstützung von LandsAid damit begonnen, insgesamt 2.860 Lebensmittelpakete an besonders bedürftige Familien in den Dörfern um Gaziantep zu verteilen, wo bisher nur wenig oder gar keine Hilfe angekommen ist.
Versorgung von besonders bedürftigen Familien in der Türkei
"Ein solches Food-Kit enthält Mehl, Zucker, Nudeln, Reis und Bulgur, Linsen, Tomatenpaste, Milch und Öl und kann den Bedarf einer fünfköpfigen Familie für etwa eine Woche abdecken", berichtet LandsAid-Geschäftsführer Dirk Growe.
Die Lebensmittel werden vor Ort eingekauft und in einem Warehouse in Gaziantep zu Lebensmittelpaketen verpackt. Insgesamt 65 Dörfer aus der Region hat das Team von Imece dabei im Blick. Am Tag vor den Verteilungen fährt jeweils ein Teil des Teams in die Dörfer, um gemeinsam mit dem Dorfvorsteher besonders bedürftige Familien zu ermitteln.
Gemeinsamer Hilfseinsatz nach Erdbeben-Katastrophe
"Die Hilfe im Erdbebengebiet wird uns noch lange beschäftigen", so Growe. Nach Rückkehr des vierköpfigen LandsAid-Assessment-Teams seien neben der Lebensmittelverteilung in der Türkei weitere mittel- und langfristige Hilfsmaßnahmen im Erdbebengebiet in der Planung.
Das Projekt wird unterstützt durch Aktion Deutschland Hilft. LandsAid ist seit 2012 Mitglied in dem Bündnis von Hilfsorganisationen.
Die Türkei und Syrien sind von mehreren schweren Erdbeben erschüttert worden. Das volle Ausmaß der Katastrophe ist noch unklar. Aktion Deutschland Hilft – Bündnis von mehr als 20 Hilfsorganisationen – ist seit Tag 1 der Katastrophe im Einsatz für die betroffenen Menschen.
Mehr als 40.000 Menschen sind gestorben, Zehntausende sind verletzt. Wie viele noch vermisst werden oder durch die Katastrophe ihr Zuhause verloren haben, lässt sich noch nicht beziffern.
Auf zwei schwere Erdbeben am Morgen des 6. Februars folgten Hunderte Nachbeben. Die Naturkatastrophe gilt als die schwerste, die die Region seit vielen Jahren getroffen hat. Besonders dramatisch ist die Lage für die Menschen in Syrien.
Nach 12 Jahren Krieg sind viele Häuser in Syrien marode und die Infrastruktur ist stark geschwächt. Schon vor den Erdbeben waren im Norden Syriens Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Die Kinder im Norden von Syrien wachsen in einer Welt aus Hunger, Armut und Flucht auf. Dort humanitäre Hilfe zu leisten ist herausfordernd, aber über lokale Partnerorganisationen möglich.
Das Suchen und Bergen der verschütteten Menschen und ihre Versorgung stehen in den ersten Tagen im Fokus der Einsatzkräfte. Wie viele tatsächlich vermisst werden, ist unklar.
Um die Menschen vor Ort bei den Bergungsarbeiten zu unterstützen, hat unter anderem der Bundesverband Rettungshunde ein Team aus Helfer:innen und Hunden in die Türkei entsandt. Mensch und Tier bereiten sich in Trainings jahrelang auf diese Ausnahmesituationen vor.
Weitere Bündnisorganisationen wie ASB, die Johanniter, Malteser International und LandsAid entsenden Teams in das Krisengebiet entsandt. Sie prüfen vor Ort, was die Menschen am dringendsten benötigen und koordinieren sich mit den Hilfsorganisationen und Behörden vor Ort.
Viele Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft sind seit vielen Jahren in der betroffenen Region aktiv und eng mit lokalen Partnerorganisationen vernetzt. Mit ihnen konnten viele direkt erste Hilfsmaßnahmen umsetzen.
IDA, lokale Partnerorganisation von Malteser International in Syrien, leistet betroffenen Menschen medizinische Hilfe. Viele Krankenhäuser sind selbst von den Erdbeben betroffen, häufig fehlt es an Personal und wichtiges Material wird knapp.
Auch arche noVa ist über Partner seit vielen Jahren in Syrien aktiv und konnte Familien schon in den ersten Tagen der Katastrophe mit Lebensmitteln, Trinkwasser und anderen Hilfsgütern versorgen.
Lokale Partner:innen von Help – Hilfe zur Selbsthilfe packen Hilfsgüter. Dringend benötigt werden aufgrund der kalten Temperaturen etwa Decken und warme Kleidung. Familien mit kleinen Kindern brauchen Windeln und Babynahrung.
Viele Menschen trauen sich bisher nicht, in ihre beschädigten Häuser und Wohnungen zurückzukehren – andere haben kein Zuhause mehr, in das sie zurückkehren können. Hilfsorganisationen verteilen warme Mahlzeiten...
...und schaffen Notunterkünfte. Dort können die Familien vorerst bleiben, sich aufwärmen und sicher fühlen. Mehrere Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft liefern Matratzen, Heizkörper und Decken in das Krisengebiet.
Außerdem ist weitere Hilfe auf den Weg in das Katastrophengebiet. Unter anderem action medeor, Bündnisorganisation von Aktion Deutschland Hilft, hat Medikamente und medizinisches Verbrauchsmaterial für den Versand vorbereitet. Auch die Johanniter haben einen ersten Transport auf den Weg gebracht.
Weitere Teams des Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) bereiten ihre Hilfseinsätze vor. Auch die Johanniter haben einen ersten Transport auf den Weg gebracht.
Die Solidarität und das Mitgefühl in der deutschen Bevölkerung sind riesig. Danke an alle Spenderinnen und Spender, die die Hilfe unserer Bündnisorganisationen bereits unterstützt haben.
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