Usbekistan – ein Überblick
- Karte: Usbekistan liegt in Zentralasien und grenzt an Kasachstan, Turkmenistan, Afghanistan, Tadschikistan und Kirgisistan. Die Hauptstadt ist Taschkent.
- Staatsform: Usbekistan ist eine Präsidentielle Republik.
- Geschichte: Usbekistan gehörte bis zum Jahr 1991 zur Sowjetunion.
Leben der Menschen in der Usbekistan
Usbekistan ist ein mehrheitlich muslimisch geprägtes Land; knapp 90 Prozent der Menschen sind sunnitische Muslime. Die meisten sprechen Usbekisch, Russisch und Deutsch.
In Usbekistan lebt ein Viertel der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Die Unterschiede zwischen Stadt und Land sind immens: Jede:r zweite Stadtbewohner:in ist von Armut betroffen. Viele Usbek:innen leben daher auf dem Land.
Viele Männer arbeiten in Russland, da es im Inland an Arbeitsplätzen mangelt. Die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt und die damit verbundene Armut resultieren aus einem starken Bevölkerungswachstum. Die Regierung Usbekistans versucht den Problemen mit Reformprogrammen, etwa im Gesundheitssektor, zu begegnen.
Geschichte von Usbekistan geprägt von der Sowjetherrschaft
Das heutige Usbekistan ist viele Jahrhunderte von verschiedenen Völkern umkämpft worden. Im 6. Jahrhundert v. Chr. geriet es unter persische Herrschaft, bis es zwei Jahrhunderte später von Alexander dem Großen eingenommen wurde.
In den folgenden Jahrhunderten verlief die Handelsroute zwischen Ost und West durch Usbekistan, die sogenannte Seidenstraße. Im 8. Jahrhundert wurde das Land islamisiert und von Araber:innen besetzt. Vermehrt übernahmen türkische Dynastien die Macht in Usbekistan, bis 1220 das Mongolenreich unter Dschingis Khan die Herrschaft übernahm.
Ab dem Jahr 1370 gehörte das Land zur historischen Region Transoxanien. Im 16. Jahrhundert teilte sich Usbekistan in türkische und mongolische Fürstentümer auf, sogenannte Khanate.
Im 19. Jahrhundert wurden die Region von Russland eingenommen. Es erklärte alle Khanate zur Usbekischen Sozialistischen Sowjetrepublik (SSR). Der Widerstand gegen diese Vereinigung scheiterte, jedoch wuchs die usbekische Gesellschaft zusammen.
Politik in Usbekistan: Zwischen Reform und Autokratie
Mit dem Ende der Sowjetunion wurde Usbekistan 1991 unabhängig.Die Amtszeit des erstes Staatspräsidenten Islom Karimov war autoritär geprägt und dauerte bis zu seinem Tod 2016 - deutlich länger, als es die Verfassung vorsieht. In diesem Zusammenhang auftretende Unruhen wurden massiv niedergeschlagen.
Unter der Regierung des Nachfolgers Shavkat Mirziyoyev entstand eine westlich geprägte Marktwirtschaft, doch die autoritären Verhältnisse bleiben bestehen. Gleichzeitig bemüht sich die Regierung um Reformen im Bildungs- und Gesundheitssektor.
Baumwollabbau: Klimakatastrophe & prekäre Arbeitsbedingungen
Die Hälfte der weltweit gehandelten Baumwolle stammt aus Usbekistan. Ursprünglich wurde der dortige Baumwollabbau durch Stalin ausgebaut. Der Abbau der Baumwolle wird staatlich organisiert.
Menschenrechtsorganisationen kritisieren die Arbeitsbedingungen auf dem Feld und dass Landwirt:innen enteignet werden. Hunderte Firmen in Europa und den USA boykottieren aus diesen Gründen Baumwolle aus Usbekistan; Länder wie China und Russland importieren es weiterhin.
Die Baumwollproduktion verursacht außerdem einen immensen ökologischen Schaden: Um einen Kilo Baumwolle abzubauen, benötigt man ca. 11.000 Liter Wasser. Infolge ist der Aralsee fast vollständig ausgetrocknet; 1986 fuhr dort das letzte Schiff.
Die Folgen des Klimawandels werden in Usbekistan deutlich: Die Desertifikation schreitet voran, und die sommerliche Hitze von bis zu 60 Grad, beeinträchtigt die Gesundheit vieler Menschen.
Quellen: ARD Weltspiegel, Evaneos, Entwicklungsministerium Österreich, Galileo, Kinderweltreise, Wirtschaftskammer Österreich (WKO), ZDF (Stand: 03/2023)
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