von Help - Hilfe für Selbsthilfe
Die Bonner Hilfsorganisation "Help – Hilfe zur Selbsthilfe" hat im Südsudan im Bezirk Yirol East im Bundesstaat Lakes vom 2. bis 11. Juni eine Studie zur Ernährungssituation durchgeführt. Mit alarmierendem Ergebnis: 22,6 Prozent der für die Studien herangezogenen Personen leiden aktuell an einer akuten Unterernährung.
Die Lage in der Region ist bedrohlich und katastrophal. "Juli markiert im Südsudan die sogenannten "Lean Season", also eine Hungerperiode, in der die Vorräte aus der vergangenen Ernte ganz oder fast aufgebraucht sind. Der Bedarf an Lebensmittel kann jedoch nicht gedeckt werden, da die nächste Ernte erst ab August oder gar September eingefahren wird", sagt Fabian Nolde, Programmkoordinator Südsudan bei Help.
In der humanitären Hilfe wird die GAM (Global Acute Malnutrition)-Rate als ein Faktor bei der Bestimmung einer Hungersnot hinzugezogen. Liegt sie bei 30 Prozent oder höher, handelt es sich offiziell um eine Hungersnot, ab 15 Prozent spricht man bereits von einem humanitären Notfall. "Unsere Studien in East Yirol ergaben eine GAM-Rate von 22,6 Prozent, was ein katastrophaler Wert ist. 11,6 Prozent der Kinder zwischen sechs und 17 Monaten leiden unter anhaltendem Gewichtsverlust durch Muskel- und Fettschwund. Ohne Behandlung ist dies tödlich."
Im Kampf gegen den Hunger: Therapeutische Fertignahrung für Kinder
Help engagiert sich bereits seit 2011 im Südsudan. In zwölf Gesundheitszentren werden jährlich 4.000 Kinderleben gerettet: Die Kinder erhalten eine therapeutische Fertignahrung, die auf einer Erdnussmasse basiert. Erdnüsse haben einen hohen Nährstoff- und Proteingehalt und sind ein sehr guter Energielieferant. Diese therapeutische Nahrung enthält außerdem kein Wasser, sodass das Risiko von Bakterienübertragungen verringert werden kann.
"Wie stark ein Kind unterernährt ist, kann beispielsweise durch Wiegen und Messen bestimmt werden. Bei einer anderen Methode wird der mittlere Oberarmumfang mit einem farbkodierten Messband, dem sogenannten MUAC-Band, ermittelt. Liegt der Umfang eines fünfjährigen Kindes unter 11,5 Zentimeter, leidet es unter schwerer Mangelernährung", erklärt Karin Settele, Geschäftsführerin von Help. "Aber unsere Hilfe geht über die akute Bekämpfung von Unterernährung hinaus: In vielen Gegenden haben die ohnehin geschwächten Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und sind anfällig für Durchfallerkrankungen, was verheerende Folgen haben kann. Wir bauen daher Brunnen, entsorgen volle Latrinen und bauen dem Bedarf entsprechend neue Sanitäranlagen."
Hintergrund der Katastrophe
Vor genau sieben Jahren, am 9. Juli 2011, erklärte der Südsudan seine Unabhängigkeit vom Norden. Im Dezember 2013 eskalierte jedoch der Machtkampf zwischen den Anhängern des Präsidenten Salva Kiir und seinem Stellvertreter Riek Machar. Der Konflikt entwickelte sich zum Bürgerkrieg mit anhaltender Gewalt und massiven Fluchtbewegungen innerhalb des Landes.
Insbesondere die Nahrungsmittelversorgung ist seit dem alarmierend, da etwa 80 Prozent der Südsudanesen von Landwirtschaft leben. Der Bürgerkrieg verhindert den Anbau von Nahrungsmitteln, weil die Betroffenen zu Flucht gezwungen sind. Die Ernten fallen aus, die Lebensmittelknappheit verschärft sich und die Preise für Nahrungsmittel steigen aufgrund der wachsenden Nachfrage. Gleichzeitig ist die Landeswährung, das Südsudanesische Pfund, einer Inflation ausgesetzt, wodurch die Kaufkraft der Bevölkerung zusätzlich geschwächt wird.
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