von CARE
Laut dem neuen IPC-Bericht (Integrated Food Security Phase Classification) breitet sich die Hungersnot in Teilen des Sudan aus - mit einem hohen Risiko, dass sich die Lage in den kommenden Wochen noch weiter zuspitzen wird.
“Was muss noch geschehen?”
"Es ist zutiefst entmutigend, dass nun ein weiterer unabhängiger Bericht die Verschärfung der Hungersnot bestätigt. Trotzdem bleiben sinnvolle Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung aus. Die verzweifelte Suche nach den grundlegendsten Nahrungsmitteln, manchmal nur einer Handvoll Getreide, ist für viele Menschen im Sudan tägliche Realität", berichtet Deepmala Mahla, CARE-Direktorin für Humanitäre Hilfe.
"Seit Beginn des Konflikts im April 2023 schlagen wir und andere wegen dieser schrecklichen Situation Alarm. Was muss noch geschehen, damit die internationale Gemeinschaft handelt und dieses katastrophale Leiden beendet?"
Gewalt in Darfur und Kordofan nimmt zu
Der nun erschienene IPC-Bericht bestätigt erstmals eine Hungersnot in den Städten Al-Faschir und Kadugli. Zudem wurde für zwanzig Orte in Darfur und Kordofan bis Januar 2026 die drohende Gefahr einer Hungersnot festgestellt. Seit der IPC-Analyse vom Dezember 2024 zeigen einige Gebiete im Osten des Sudan erfreulicherweise Anzeichen einer Erholung.
Der Konflikt hat in diesen Gegenden nachgelassen, was positive Effekte auf die Ernährungssituation hatte. Währenddessen verschärft die eskalierende Gewalt in Darfur und Kordofan die Krise dort erheblich.
Sudan: 30 Millionen Menschen brauchen Hilfe
In der Stadt Al-Faschir in Nord-Darfur sind Zivilist:innen weiterhin unzumutbarer Gewalt ausgesetzt. Die Flucht ist gefährlich und mit großen Risiken verbunden. Die Berichte der Geflohenen, die in Tawila, etwa 60 Kilometer von Al-Faschir entfernt, ankommen, sind erschreckend. Die meisten von ihnen sind Frauen und Kinder. Sie haben meist nichts als ihre Kleider, die sie am Körper tragen, bei sich und sind erschöpft, traumatisiert, dehydriert und ausgehungert.
Tawila beherbergt bereits über 652.000 Binnenvertriebene. Im Sudan benötigen derzeit über 30 Millionen Menschen dringend humanitäre Hilfe, zudem gibt es mehr als 10 Millionen Binnenvertriebene. Das Land ist Schauplatz eines unerbittlichen Krieges gegen Frauen und Mädchen, die der ständigen Gefahr konfliktbezogener sexualisierter Gewalt ausgesetzt sind.
Sicherer Zugang zu den Menschen und mehr finanzielle Mittel
Die weltweiten Kürzungen der Hilfsgelder haben dramatische Auswirkungen auf die humanitäre Unterstützung. Tausende von sudanesischen Freiwilligen organisierte Hilfsinitiativen mussten ihre Arbeit bereits aufgrund fehlender Finanzmittel einstellen.
"Die internationale Gemeinschaft muss jetzt entschlossen handeln. Die Zivilbevölkerung braucht dringend Schutz. Grausamkeiten und wahllose Angriffe gegen Zivilist:innen und zivile Infrastruktur müssen sofort beendet werden. Humanitäre Organisationen benötigen sicheren und uneingeschränkten Zugang zu allen Gebieten des Sudan, damit die Menschen umfassende lebensrettende Unterstützung erhalten können", so Deepmala Mahla von CARE.
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet um Spenden für die betroffenen Menschen im Sudan.
Stichwort: Nothilfe Sudan
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, BIC: BFSWDE33XXX
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