Rohingya Myanmar/Bangladeschaction medeor: Medizinische Hilfe für die Rohingya
24-10-2017
von action medeor
Die Menschen hausen unter Plastikplanen, sie schlafen auf nacktem Boden und viele haben Schreckliches durchgemacht. Über 600.000 geflohene Rohingya brauchen dringend Hilfe. "Unsere Partner berichten, dass viele Menschen verletzt oder krank sind und dringend medizinisch versorgt werden müssen", sagt Dirk Angemeer, Bereichsleiter bei action medeor. "Außerdem wird befürchtet, dass unter diesen Umständen bald die ersten Cholerafälle auftreten."
Medikamente, die Rohingya in Bangladesch Leben retten
action medeor unterstützt zwei Partner vor Ort mit lebensrettenden Medikamenten. "In den nächsten Tagen werden wir eine große Medikamentensendung mit Schmerzmitteln, Antibiotika, Mitteln gegen Durchfallerkrankungen und Verbandsmaterial auf den Weg bringen", so Angemeer. "Außerdem werden wir eine Gesundheitsstation in einem Flüchtlingslager in Shamlapur - das ist ein Küstenort nahe der Grenze zu Myanmar - ausstatten. Shamlapur ist für viele fliehende Rohingya der erste Ankunftsort in Bangladesch."
"Vor allem die Kinder leiden"
Die Rohingya in Myanmar werden als Minderheit seit Generationen aus rassistischen und religiösen Gründen vertrieben. Viele von ihnen haben Zuflucht in dem bitterarmen Bangladesch gesucht, seit Ende August über 600.000 Rohingya. Dirk Angemeer. "Vor allem die Kinder leiden. Wir brauchen dringend Spenden, um die Menschen medizinisch zu versorgen."
Bildergalerie: Rohingya berichten
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Aktion Deutschland Hilft, Bündnis deutscher Hilfsorganisationen, bittet um Hilfe für die geflüchteten Rohingya aus Myanmar:
Ershad und seine Familie gehören zu den rund 480.000 Menschen, die seit Ende August vor der andauernden Gewalt in Myanmar (ehemals Birma) geflohen sind. Zuflucht finden die vertriebenen Rohingya im benachbarten Bangladesch. Dort sind die Flüchtlingscamps allerdings überfüllt und starker Monsunregen hat viele der notdürftigen Unterkünfte unter Wasser gesetzt.
"Der heftige Regen hat alles überschwemmt", berichtet etwa Monira Khatun, die mit ihrer kleinen Tochter aus Myanmar floh. Sollte das Wasser nicht zurückweichen, fürchtet die junge Frau, mit ihrem Kind erneut fliehen zu müssen.
Ebenfalls alleine mit ihrem Kind, einem nur vier Wochen alten Mädchen, hat Sahara Begum in Bangladesch Sicherheit gesucht. Sie hat in Myanmar nicht nur ihr Zuhause, sondern auch ihren Mann verloren. Er wurde bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen getötet. "Wir haben keinen Platz zum Leben, kein Geld. Wir haben gar nichts", sagt die junge Mutter.
Asaf, hier mit seinem kleinen Bruder auf dem Arm, berichtet Mitarbeitern unserer Bündnisorganisation World Vision von der Flucht seiner Familie nach Bangladesch: Das Dorf in Myanmar, in dem sie bisher gelebt haben, stand in Flammen. Sie mussten fliehen und erreichten nach vier Tagen das Camp, wo die Familie in einem Zelt unterkam. "Aber wegen des starken Regens gibt es das jetzt auch nicht mehr", sagt der Junge.
Mehr als die Hälfte der Geflüchteten sind Kinder wie Tuhin und ihr kleiner Bruder. Viele der Mädchen und Jungen sind nach der anstrengenden Flucht geschwächt oder verletzt. Andere haben Fieber und brauchen dringend medizinische Hilfe.
Es sind vor allem Frauen, die mit ihren Kindern in den Flüchtlingscamps in Bangladesch ankommen. Anwara und ihr kleiner Sohn Sakur, drei Jahre alt, haben anstrengende Tage hinter sich: Sie mussten ihr Haus in Myanmar schnell verlassen: "Wir konnten nicht einmal unsere Kleider mitnehmen. Jetzt haben wir gar nichts mehr", sagt sie.
Dieser Frau aus Myanmar sind nur ihre beiden Töchter geblieben. Mit den fünf und zwei Jahre alten Mädchen wartet sie seit dem frühen Morgen hinter der Grenze zu Bangladesch darauf, in einem der Camps einen Platz zu erhalten. Sie haben eine dreitätige Flucht hinter sich.
In einem der Camps untergekommen, warten die Menschen zu Tausenden auf Hilfsgüter. So auch der zehnjährige Tabarak, hier mit seinem Onkel. "Das Essen, das wir bekommen, werden wir in der Familie aufteilen", sagt der Junge.
Rofi, zwölf Jahre alt, trägt einen Sack Reis zur Notunterkunft seiner Familie. Der Junge aus Myanmar freut sich sehr: "Jetzt ist unser Zelt voll mit Essen!" Neben Lebensmitteln helfen Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft den Menschen vor Ort mit Decken, Planen und Zelten, verteilen Medikamente und unterstützen die Notleidenden dabei, das Erlebte zu verarbeiten.
Jede Spende hilft, die notleidenden Menschen in Bangladesch und Myanmar zu unterstützen. Daher bitten wir Sie: Helfen Sie uns zu helfen - mit Ihrer Spende oder als Förderer von Aktion Deutschland Hilft!