In humanitären Krisen kommt es immer wieder vor, dass lokale Händler das Vertrauen der einkaufenden Hilfsorganisation unterlaufen und hohen Gewinn auf Kosten der zu beliefernden Bedürftigen machen wollen. Minderwertige, nicht der Ausschreibung entsprechende Ware ist hierbei ein beliebtes Mittel, da meist sehr große Warenmengen unter hohem Zeitdruck bestellt und verteilt werden müssen. Häufig kommt dann die Qualitätskontrolle zu kurz, was fatale Folgen nicht nur für die Bedürftigen sondern auch für die jeweilige Hilfsorganisation haben kann. Aufgrund großer Menschenballungen können selbst scheinbar optimal organisierte Verteilungen jederzeit eskalieren.
So wurde im November 2010 im Norden Pakistans bei einer Verteilung minderwertiger Hilfsgüter an flutgeschädigte Bedürftige ein Helfer einer lokalen Hilfsorganisation von aufgebrachten Menschen getötet. Das Pakistanische Fernsehen berichtete.
Einem ähnlichen Szenario sahen sich Help – Hilfe zur Selbsthilfe und seine pakistanische Partnerorganisation CAMP gegenüber, als sich bei Stichproben vor einer bereits anberaumten Verteilung im Winter 2010 herausstellte, dass von 6.000 gelieferten Warenpaketen ein Großteil des Inhalts überlagert, gestreckt oder anders manipuliert war. Hierbei handelte es sich insbesondere um zu kleine Teppiche, zerbrochenen Kämme, ungereinigte Trockenbohnen, schwach konzentrierten Zucker, geronnenes Haarshampoo, vertrocknete Zahnpasta, mit Steinen beschwertes Mehl und mit Ziegelstaub vermengtes Chilipulver. Ebenso fehlten bei einigen Wareneinheiten 100 Gramm Inhalt.
Die Verteilung wurde verschoben. Nach einer sofort eingeleiteten, aufwendigen Rücktauschaktion, deren Kosten die Händler trugen, wurden die ausstehenden 14.000 Warenpakete daraufhin nur noch bei Direktanbietern gekauft, abgeholt und auch im CAMP Lager selbst verpackt. Somit bestand jederzeit Kontrolle über die Warenqualität. Die von der Belieferung ausgeschlossenen und später zur Rede gestellten Händler gestanden ein, dass sie ihr „Glück versucht“ hätten, da vor Help/CAMP bisher noch keine Hilfsorganisation die Wareninhalte kontrolliert habe.
Helps Partnerorganisation CAMP blickt auf eine zehnjährige humanitäre Erfahrung in Pakistan zurück, ist insbesondere im schwierigen Norden des Landes engagiert und nachgewiesenermaßen nicht korrupt. Qualitätskontrolle, die genaue Prüfung humanitärer Bedürftigkeit und Fehleranalyse sind Bestandteil jedes durchgeführten Projektes von Help und CAMP.
Harald Michalek, Help Landeskoordinator Pakistan
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis deutscher Hilfsorganisationen,
bittet dringend um Spenden für die Betroffenen der Fluten
Spenden-Stichwort: Flut Pakistan und Südasien
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