Ruth Göhlen, Ethnologin aus Köln, leitete das Malteser International Assessment Team im südlichen Punjab und erkundete gemeinsam mit einer pakistanischen Ärztin und einem Vertreter einer nationalen Nicht-Regierungsinstitution vom 1. bis 8. September 2010 die Situation vor Ort. Ziel war es, Hilfsmaßnahmen der Malteser in dieser Region im Süden Pakistans vorzubereiten, mit den lokalen Regierungsbehörden abzustimmen und die Koordinierung mit anderen humanitären Organisationen und Institutionen zu gewährleisten. Nach ihrer Rückkehr nach Islamabad berichtet sie von ihren Eindrücken:
Kotla Jafla im äußersten Süden des Punjabs ist kaum mehr als Dorf zu erkennen. Die Lehmhütten der 600 Familien wurden durch die Flut dem Boden gleichgemacht, die Felder verwüstet oder stehen noch unter Wasser; die Ernte ist zerstört, Nahrungsvorräte sind verdorben.
Bei Temperaturen von zurzeit noch über 40 Grad Celsius tagsüber und einer Luftfeuchtigkeit von 80% harren die von der Flut unmittelbar betroffenen Menschen an Straßenrändern oder in Zeltlagern gottergeben aus und sind auf die dringende Hilfe anderer angewiesen.

Seitdem der Wasserpegel in diesen Teilen des Landes langsam sinkt, kehren viele in ihre Dörfer zurück, um das Wenige zu retten, was sich noch retten lässt, und um zu verhindern, dass ihr Land von anderen okkupiert wird. Die meisten wurden langfristig ihrer Lebensgrundlage beraubt. Nicht wenige beklagen außerdem, dass sie in ihren Dörfern keine Hilfe erreicht.
Im Moment ist es kaum vorstellbar, welche langfristigen Folgen die Flutkatastrophe für das Leben der Menschen und die wirtschaftliche Situation in den Gebieten haben wird.
Am dringendsten ist nach wie vor die umgehende Hilfe, um die lebenserhaltenden Bedürfnisse der Menschen zu decken. Tausende sind von Verteilungen von Nahrungsmitteln und weiteren Hilfsgütern sowie sauberem Trinkwasser und medizinischer Versorgung abhängig.
Aufgrund der klimatischen und hygienischen Bedingungen, des verunreinigten Wassers und des Mangels an Nahrungsmitteln breiten sich verstärkt Durchfall- und Hautkrankheiten sowie Atemwegserkrankungen aus. Verdachtsfälle auf Malaria häufen sich das an vielen Stellen stehende Wasser bietet eine ideale Brutstätte für die krankheitsübertragenden Moskitos.

Im Distrikt Rahim Yar Khan im äußersten Süden der Provinz Punjab traf die Flut das Tehsil Sadiqabad am stärksten. Hier werden die Malteser arbeiten. In dem Gebiet sind etwa 176.000 Menschen unmittelbar betroffen. Darunter sind rund 15.000 Kinder zwischen sechs Monaten und drei Jahren sowie 7.200 schwangere oder stillende Frauen. Ihre Gesundheit ist extrem gefährdet.
Da die Flut auch Gesundheitseinrichtungen beschädigt oder zerstört hat, ist für viele der Zugang zu medizinischer Versorgung erschwert oder unmöglich. Einige Gesundheitsstationen müssen erst neu aufgebaut werden, bevor sie erneut in Betrieb gehen können. Das vorhandene medizinische Personal arbeitet unter Hochdruck in den bestehenden Einrichtungen und Lagern, um Notfälle zu behandeln und das Ausbreiten von Epidemien zu verhindern.
Zur Unterstützung der medizinischen Versorgung und Gesundheitsvorsorge in Gesundheitseinrichtungen, Notlagern und Dörfern setzen die Malteser nun drei mobile medizinische Teams ein, die aus einheimischen Ärzten, medizinisch-technischen Assistenten, Hebammen und Sozialarbeitern bestehen.
An verschiedenen Standorten werden zudem drei Wasseraufbereitungsanlagen mit einer Kapazität von 1200 Liter/Stunde installiert, um sauberes Trinkwasser bereitzustellen.
In Ergänzung dazu wird Malteser International mit Unterstützung einer lokalen Nicht-Regierungsorganisation Wasserfilter an 2.000 Familien verteilen, die keinen Zugang zu sauberen Wasserquellen haben. Weitere Maßnahmen befinden sich in der Planung.
Text und Bilder: Ruth Göhlen
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