von TERRA TECH/Aktion Deutschland Hilft
Die Folgen des jahrelangen Krieges und das verheerende Erdbeben im Februar 2023 bestimmen nach wie vor das Leben von Millionen Menschen in Syrien. In vier Flüchtlingscamps im Nordwesten des Landes leistet TERRA TECH dringend benötigte Hilfe.
Vulnerable Gruppen leiden besonders
Rund 3,5 Millionen Menschen gelten innerhalb Syriens als binnenvertrieben. Etwa zwei Millionen von ihnen leben in den rund 1.500 Camps, die über das gesamte Staatsgebiet verteilt sind.
Der Zugang zu medizinischer Grundversorgung, sauberem Wasser und sanitären Anlagen ist in vielen der Camps nur schwer oder gar nicht möglich. Besonders Kinder, Frauen, Ältere und Menschen mit Behinderung leiden unter den prekären Lebensbedingungen.
"Es gibt keinen Zugang zu Wasser"
"Unsere Situation ist extrem schlecht. Es gibt keinen Zugang zu Wasser und ein einziger Laib Brot kostet zehn türkische Lira. Ich lebe allein in diesem Zelt, und wir ertragen die schlimmsten Bedingungen", beschreibt die 70-jährige Hajar Al-Muhammad die Realität im Al-Hamra-Camp in der Provinz Idlib.
Wie ihr geht es vielen, die auf der Flucht vor dem Krieg oder durch die Zerstörungen des Erdbebens alles verloren haben und Schutz suchen mussten. Genau diesen Menschen möchte die Bündnisorganisation TERRA TECH und ihr lokaler Partner Amal Organization for Relief and Development helfen. Dafür haben sie ein zweiteiliges WASH-Projekt ins Leben gerufen, das die Lebensbedingungen in vier Camps in Idlib dauerhaft verbessert.
Der erste Teil des Projekts, das bereits im vergangenen Jahr startete, ist schon erfolgreich abgeschlossen: Die Helfer:innen von Amal haben in Al-Hamra mehrere Latrinen mit separaten Eingängen für Menschen mit Behinderung sowie Frauen und Kindern errichtet, Frisch- und Abwassertanks installiert und die sanitären Anlagen mit Solarbeleuchtung ausgestattet.
"Die Dinge haben sich verbessert, vor allem, weil die Latrine jetzt in meiner Nähe ist. Wir fühlen uns jetzt wohler", berichtet Hajar Al-Muhammad nur wenige Monate später.
Zweiter Teil des Projekts in den Startlöchern
Ab März 2025 beginnt der zweite Teil des Projekts, der auch die anderen drei Camps der Umgebung erreicht. Neben dem Bau von weiteren Latrinen wollen die Helfer:innen die Menschen täglich mit Frischwasserlieferungen per LKW versorgen, die Wasserqualität regelmäßig überprüfen und eine lokale Müllabfuhr in den Camps aufbauen.
Zudem sind Hygiene-Workshops und die Verteilung von Seifenpaketen geplant – all das, um die Lebensbedingungen weiter zu verbessern und die Gesundheit der Bewohner:innen zu schützen.
Als Auslöser des syrischen Bürgerkrieges gilt der Arabische Frühling im Jahr 2011. Millionen Menschen im Nahen Osten und in Nordafrika lehnten sich gegen Unterdrückung, soziale Ungerechtigkeit und Menschenrechtsverletzungen auf und demonstrierten für demokratische Strukturen.
Auch in Syrien gingen Menschen auf die Straße, um sich für Reformen, bessere Lebensbedingungen, mehr Freiheit und Mitsprache einzusetzen. Die Situation eskalierte im März 2011, als Jugendliche in der Stadt Dara den Spruch "Das Volk will den Sturz des Regimes" an Wände schrieben. Sie wurden von syrischen Sicherheitskräften verhaftet.
In Demonstrationen wurden die Freilassung der Gefangenen sowie Reformen gefordert. Die Proteste weiteten sich aus, die Fronten verhärteten sich. Über die Jahre entwickelte sich ein bewaffneter Konflikt, an dem terroristische Gruppen, Rebellengruppen, die syrische Regierung sowie internationale Akteure beteiligt sind.
Die Beantwortung dieser Frage ist schwierig. Längst ist der Krieg in Syrien nicht mehr nur ein Konflikt zwischen der Regierung und einer Rebellen-Gruppe. Zahlreiche Akteure – auch aus dem Ausland und mit unterschiedlichsten Interessen – sind involviert. Die Situation ist komplex, unübersichtlich und für die Zivilbevölkerung seit Jahren eine humanitäre Katastrophe.
Schätzungen der Vereinten Nationen zufolge haben mehr als 500.000 Menschen in dem Krieg ihr Leben verloren. Unzählige Kinder, Frauen und Männer wurden verletzt oder verstümmelt.
Die Hilfsorganisationen von Aktion Deutschland Hilft stehen den Menschen aus Syrien seit vielen Jahren zur Seite. Wie die Nothilfe unseres Bündnisses in Syrien und den Zufluchtsländern aussieht, erfahren Sie hier!
Seit März 2011 herrscht ein brutaler Krieg in Syrien. An vielen Orten sind Häuser, Schulen, Krankenhäuser, Wasser- und Stromversorgung und ein Großteil der Infrastruktur beschädigt oder zerstört. Die Wirtschaft des Landes ist am Boden. Ein Großteil der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze.
Syrien ist kein sicherer Ort mehr. Die Menschen führen ein Leben zwischen den Fronten, das bestimmt ist von Angst, Ungewissheit und Entbehrung. Flucht ist oft die einzige Alternative.
Millionen Menschen in Syrien sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Viele leben unter schwierigen Lebensbedingungen als Binnenvertriebene im eigenen Land. Hunderttausende Kinder, Frauen und Männer leben als Geflüchtete in Nachbarländern wie Türkei, Libanon und Irak sowie in europäischen Ländern wie Deutschland.
"Stolz zu helfen"
Fast 7.000 Menschen profitieren von den Maßnahmen, darunter 171 Menschen mit Behinderung. "Wir sind stolz darauf, unserer vertriebenen Gemeinschaft zu helfen", berichtet M. Shihab Al-Din Al-Razouk, ein lokaler Helfer von Amal.
"Bisher mussten wir das Projekt von Gaziantep in der Türkei aus koordinieren, wo der Hauptsitz von Amal ist. Mit dem Sturz von Assad können wir nun sicherer und schneller nach und durch Syrien reisen. Das erleichtert unsere Arbeit enorm, sodass wir Hilfsprojekte wie diese zügiger umsetzen können. Davon profitieren insbesondere die Menschen hier."
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet dringend um Spenden für die Nothilfe in Syrien:
Stichwort: Nothilfe Syrien
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, BIC: BFSWDE33XXX
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