Bhutan – ein Überblick
- Karte: Bhutan liegt in Südasien, grenzt an Tibet und Indien und ist in etwa so groß wie die Schweiz. Die Hauptstadt ist Thimpu.
- Staatsform: Bhutan ist eine parlamentarische Monarchie.
- Name: Bhutan bedeutet übersetzt "Land des Donnerdrachens".
Bhutan: Land des Glücks und des Umweltschutzes
Während viele Länder das Wirtschaftswachstum als oberstes Regierungsziel formulieren, hat Bhutan das Glück der Menschen und den Schutz der Natur zu den wichtigsten Zielen staatlichen Handelns gemacht. Das sogenannte Bruttonationalglück setzt sich aus der Zufriedenheit des Volkes, dem Bewahren der Natur, aus Gemeinschaft, Bildung, Sicherheit und Kultur zusammen.
Somit hat jede:r Bhutaner:in Anspruch auf kostenlose Bildung und medizinische Versorgung. Ebenso ist Bhutan durch seine großen geschützten Wälder, die etwa 70 Prozent der Fläche bedecken, das einzige Land weltweit, das mehr CO2 bindet als es ausstößt.
Doch auch in Bhutan ist nicht jeder Mensch ausschließlich glücklich. Beispielsweise leben acht bis zehn Prozent der Menschen in Armut. Besonders viele Kinder sind betroffen; eins von fünf unterstützt sein Elternhaus, indem es arbeitet.
Buddhismus als Staatsreligion
Die Menschen in Bhutan leben sehr im Einklang mit der Natur. Ihr Glauben, der Buddhismus, verbietet es ihnen, Tiere zu töten und verpflichtet sie, ihre Umwelt zu schützen. Besonders ärmere Familien schicken ihre Kinder in buddhistische Klöster, wo sie zu Mönchen ausgebildet werden. Lange gab es keine anderen Schulen. Bhutan hat den Vajrayana-Buddhismus als einziges Land der Welt als Staatsreligion.
Die Hälfte aller Bhutaner:innen arbeitet in der Landwirtschaft. Gleichzeitig leben immer mehr Menschen in den wachsenden Städten. Seit der Einführung des Internets und des Fernsehens finden sie sich immer öfter zwischen Tradition und Moderne wieder. Bhutan war Ende des 20. Jahrhunderts das letzte Land weltweit, in dem sich das Fernsehen verbreitete.
Politik & Geschichte im "Land des Donnerdrachens"
Ab dem 7. Jahrhundert war Bhutan auf mehrere Fürstentümer aufgeteilt und wurde durch indischen und tibetischen Einfluss buddhistisch geprägt. Ngawang Nangyal, ein hoher tibetischer Geistlicher, vereinte im 17. Jahrhundert alle Fürstentümer und regierte als geistliches und weltliches Oberhaupt. Er gilt als Gründer Bhutans.
Als Bhutan im 18. Jahrhundert sein Staatsgebiet erweitern wollte und Großbritannien seine Vormachtstellung gefährdet sah, kam es zum Britisch-Bhutanischen Konflikt. Nachdem Bhutan den Krieg verloren hatte, musste es einige Gebiete abtreten. 1910 wurde Bhutan britisches Protektorat und knapp 60 Jahre später wieder ein eigenständiger Staat.
1989 kam es zu Unruhen: Der König erließ ein umstrittenes Gesetz, aus dem hervorging, dass alle hinduistischen Nepales:innen ausreisen sollten. Diese Gruppe machte 45 Prozent der Bevölkerung aus. Viele Menschen flohen; bis heute versuchen zahlreiche von ihnen zurückzukehren.
2008 trat eine neue Verfassung in Kraft: Der König führte eine parlamentarische Monarchie nach britischem Vorbild ein. Die Souveränität gehört seitdem der Bevölkerung, womit Bhutan verfassungsrechtlich zur Demokratie wurde. Expert:innen sind jedoch der Ansicht, dass die Mehrheit der Menschen die Demokratie ablehnt, da die Königsfamilie sehr verehrt wird.
Quellen: Deutsche Welle, Humanium, Kinderweltreise, Laender-Lexikon, Merkur, NDR, Planet Wissen, tagesschau, WDR, Wirtschaftskammer Österreich (WKO) (Stand: 10/2022)
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