von Handicap International
Die wenigen Krankenhäuser und Reha-Zentren im Norden Syriens sind völlig überfüllt. Tausende Verletzte müssen auf professionelle Behandlungen warten – oftmals liegen sie draußen auf der Straße, in den Fluren oder in Autos. Sie alle leiden an schlimmen Quetschungen, zerschmetterten Gliedmaßen, Knochenbrüchen oder Kopf- und Wirbelsäulenverletzungen.
Vielen müssen Beine oder Arme amputiert werden. Die Teams der Hilfsorganisation Handicap International (HI) und ihrer Partnerorganisationen arbeiten bis zur Erschöpfung, um den unzähligen Opfern zu helfen.
Rettungskräfte amputieren Bein eines Mädchens
Die Zahl der Amputationen ist enorm hoch. Amir, Leiter eines Partnerkrankenhauses für Orthopädie und Wiederaufbau von HI nahe der türkischen Grenze, betont, dass all die Verletzten eine langfristige Unterstützung benötigen werden, um ohne Beeinträchtigungen oder Behinderungen leben zu können.
So wie ein 13-jähriges Mädchen. "Die Rettungskräfte mussten das Bein des Mädchens amputieren. Sie war 20 Stunden lang in den Trümmern eingeschlossen. Es war unmöglich, sie aus den Trümmern zu befreien, da sie unter einer Wand feststeckte. Sie mussten das Bein an Ort und Stelle amputieren", so Amir.
Erdbeben Syrien: Es fehlt an allem
Einer der Ärzte, der mit HI zusammenarbeitet, berichtet:
"Die Rettungsteams haben nicht genug Ausrüstung oder Personal, um alle zu retten. In unserem Krankenhaus fehlt es an lebenswichtigen Dingen wie Matratzen, Lebensmitteln, Blutbeuteln und Operationsbesteck. Wir müssen jeden Tag 750 Liter Treibstoff für unsere Generatoren verbrauchen, um die medizinischen Geräte zu betreiben, und ich mache mir Sorgen, dass wir bald keinen mehr haben", so der Chirurg Sharif.
Psychologische Hilfe für Betroffene
Viele der Betroffenen stehen unter Schock. Manche Menschen schreien. Einige von ihnen schweigen, wenn man sie anspricht, und sind nicht in der Lage, etwas zu antworten. Manche sind völlig desorientiert oder sehr gestresst.
"Eine Frau hat ihr sechs Monate altes Baby und zwei Töchter verloren und kann nicht aufhören zu fragen: 'Wo ist mein Baby? Wo sind meine Töchter?'", schildert Sharif. Um diesen Menschen zu helfen, setzt HI mobile Teams ein, um schnelle psychologische Unterstützung für die traumatisierten Erdbebenbetroffenen zu leisten. Außerdem wird das psychosoziale Angebot in den Reha-Zentren ausgebaut.
Menschen mit Behinderung brauchen Rollstühle und Gehhilfen
Ein weiterer Schwerpunkt des Einsatzes von Handicap International ist die Verteilung von Rollstühlen und Gehhilfen. Viele Menschen mit Behinderung haben diese durch das Erdbeben verloren und können sich nicht mehr selbstständig bewegen.
HI-Mitarbeitende kümmern sich darum, dass diese Menschen bei den Nothilfemaßnahmen nicht vergessen werden und ebenfalls Lebensmittel oder Decken erhalten können.
Handicap International wird Hilfe in Nordsyrien ausbauen
Handicap International ist derzeit mit 200 Einsatzkräften im Norden Syriens vor Ort und hilft dort bereits seit Jahren den Opfern der Gewalt und Menschen mit Behinderung.
Myriam Abord-Hugon, Leiterin des Syrien-Programms von Handicap International, versichert, dass HI ihre Nothilfeaktionen noch weiter ausbauen wird und rechnet damit, dass die vielen verletzten und traumatisierten Menschen nicht nur jetzt sofort, sondern noch jahrelang Unterstützung benötigen werden.
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet dringend um Spenden für die betroffenen Menschen in der Türkei und Syrien.
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