von Aktion Deutschland Hilft/Handicap International
Das heftige Erdbeben Anfang April 2025 in Myanmar riss unzählige Menschen plötzlich aus dem Leben, wie sie es kannten. Überlebende berichten, wie sie sich zurechtfinden - und wie ihnen Handicap International dabei hilft.
Daw Myint Myint Than: "Plötzlich hatte ich schreckliche Schmerzen"
"Ich war mit meinen drei Enkelkindern beim Mittagessen, als die Erde zu beben begann", schildert Daw Myint Myint Than. Als ihr Haus in Mandalay einzustürzen drohte, war der Fluchtweg eine Weile blockiert: "Wir entkamen wie durch ein Wunder."
Draußen angekommen, wurde die 58-Jährige durch ein zweites Beben auf den Boden geworfen und verletzte sich: "Mein Kopf schlug gegen ein Tuk-Tuk. Plötzlich hatte ich schreckliche Schmerzen in meinem Arm und Bein."
Seitdem lebt die Familie in einem Kloster, das zu einer Notunterkunft umfunktioniert wurde. Trotz des Zusammenhalts der Menschen vor Ort sind die Bedingungen prekär.
"Es gibt nur fünf Toiletten für alle. Und mit meinem gebrochenen Bein kann ich sie nicht allein benutzen. Ich kann mich nur bewegen, wenn meine Tochter mir hilft, mich aufzusetzen", erzählt Daw Myint Myint Than.
Mittlerweile findet sie mit der Hilfe von Handicap International Stück für Stück zurück ins Leben: "Sie gaben mir einen Rollstuhl und brachten mir vor allem bei, selbständig aufzustehen. Ich habe das Gefühl, dass ich große Fortschritte gemacht habe."
Yan Niang Win: “Manchmal bezahle ich sogar dafür, woanders duschen zu können”
Auch Yan Niang Win musste sein Zuhause wegen des Bebens verlassen, sein Haus ist unbewohnbar. Nun lebt er mit über 3.000 anderen Menschen auf dem Gelände einer Schule.
Die Hygienebedingungen sind für Yan Niang Win schwierig – wie für so viele Menschen, die von den Folgen des Erdbebens betroffen sind. Er sagt: "Man muss nach Hause gehen oder zum Hafen am Fluss. Manchmal bezahle ich sogar dafür, woanders duschen zu können."
Medizinische Versorgung durch Handicap International
Hinzu kommen gesundheitliche Probleme. Während des Erdbebens musste sich Yan Naing Win vor einstürzenden Gebäuden in Sicherheit bringen – dabei brach er sich das Bein. Ohne Hilfe war das Laufen für ihn zunächst unmöglich.
Zuversicht geben ihm die Helfer:innen von Handicap International. Nicht nur die Gehhilfen, auch die persönliche Begleitung spielt eine große Rolle bei seiner Rehabilitation. Gemeinsam mit dem Team lernt er, die Hilfsmittel im Alltag sicher zu nutzen.
Eine ungewisse Zukunft
Doch Yan Naing Win bleibt besorgt. Er vermisst sein Zuhause, das durch das Erdbeben schwer beschädigt wurde: "Ich weiß nicht, wann ich wieder arbeiten kann. Ich möchte einfach nur nach Hause zurück und mein Haus reparieren."
Auch Daw Myint Myint Than blickt in eine ungewisse Zukunft: "Unser Haus ist zerstört, ebenso wie unsere Werkstatt. Wir wissen nicht, wann wir wieder an die Arbeit gehen können. Im Moment denken wir nur ans Überleben."
Bildergalerie: Erdbeben in Myanmar











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Seit Wochen im Einsatz
Die Teams von Handicap International sind seit Wochen rund um die Uhr im Einsatz, um möglichst vielen Menschen in Myanmar zu helfen. Dazu gehören die psychosoziale Unterstützung und medizinische Versorgung der Betroffenen.
Handicap International ist eine Bündnisorganisation, die gemeinsam mit lokalen Partnern vor Ort ist und den Kindern, Frauen und Männern Nothilfe leistet. Vielen Dank, dass Sie die Arbeit unseres Bündnisses unterstützen!
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet um Spenden für die vom Erdbeben betroffenen Menschen in Myanmar.
Stichwort: Erdbeben Myanmar
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, BIC: BFSWDE33XXX