Hilfe hat ein GesichtWas humanitäre Helfer:innen weltweit berichten
von Aktion Deutschland Hilft
Weltweit sind 274 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Aufgrund der Corona-Pandemie, infolge der Klimakrise und des Kriegs in der Ukraine wird der Bedarf weiter steigen – und mit ihm die Bedeutung humanitärer Helfer:innen. Ihnen ist der 19. August, der Welttag der humanitären Hilfe, gewidmet.
Die Fakten im Überblick: Welttag humanitäre Hilfe 2022
Im Jahr 2021 wurden in kriegerischen Konflikten und bei Überfällen 141 humanitäre Helferinnen und Helfer getötet. So viele Todesfälle innerhalb eines Jahres gab es seit 2013 nicht mehr, heißt es beim Nothilfebüro der Vereinten Nationen in Genf (UN OCHA).
Weitere 203 Helfer:innen wurden in Konfliktgebieten schwer verletzt und 117 entführt.
Zwischen Januar und August 2022 verloren bereits 44 Frauen und Männer bei einem Hilfseinsatz ihr Leben.
Die 10 gefährlichsten Länder für humanitäre Helfer:innen
Die 10 gefährlichsten Länder für humanitäre Helfer:innen im Jahr 2021 waren: Südsudan, Afghanistan, Syrien, Äthiopien, Mali, Myanmar, Demokratische Republik Kongo, Zentralafrikanische Republik, Kamerun und Nigeria.
Im Südsudan starben 11 humanitäre Helfer:innen, acht in Afghanistan, sieben in Myanmar, vier in Syrien sowie dem Sudan und drei in der Ukraine.
Warum gibt es den Welttag der humanitären Hilfe?
Am 19. August 2003 kamen 22 Mitarbeitende der Vereinten Nationen bei einem tödlichen Bombenanschlag auf das Hauptquartier der Vereinten Nationen in Bagdad ums Leben. Die Vereinten Nationen wollen jährlich daran erinnern und das internationale humanitäre Engagement von Frauen und Männern würdigen.
Der Gedenktag gilt zugleich den Familien, die auf Nothilfe und Schutz angewiesen sind. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass 2022 rund 274 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe und Schutz angewiesen sein werden. 2021 waren es noch 235 Millionen.
Infografik: Menschen, die auf humanitäre Hilfe angewiesen sind
Welttag humanitäre Hilfe: Motto 2022 ist #ItTakesAVillage
Jedes Jahr entwickeln die Vereinten Nationen ein Motto, um auf die Bedeutung humanitärer Helfer:innen aufmerksam zu machen.
2022 lautet es: #ItTakesAVillage. Das Motto basiert auf dem Sprichwort: "Es braucht ein Dorf, um ein Kind aufzuziehen." Ähnlich braucht es den Vereinten Nationen zufolge ein Dorf, um einen Menschen in einer humanitären Krise zu unterstützen.
2021 lautete das Motto: #TheHumanRace. In the race against the climate crisis, we can't leave anyone behind – auf Deutsch: Im Wettlauf gegen die Klimakrise dürfen wir niemanden zurücklassen.
Um insbesondere die Bedeutung der Arbeit von Frauen in Krisen- und Katastrophengebieten zu würdigen, riefen die Vereinten Nationen zum Welttag der humanitären Hilfe 2019 die Kampagne #WomenHumanitarians ins Leben.
Bei ihrem Einsatz für andere werden Helfer:innen immer wieder Opfer von Gewalt. Im Jahr 2018 und bis heute lautet das Motto der UN daher #NotATarget. Es steht dafür, dass Gewalt gegen humanitäre Helfer:innen sowie gegen Menschen in Not auf Schärfste verurteilt werden.
Bildergalerie: Helfen mit Herz – Frauen & Männer weltweit berichten
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Sicherheit und die Bedeutung einheimischer Helfer:innen
Die Sicherheit von Mitarbeitenden ist für unsere Bündnisorganisationen sehr wichtig: Mit Sicherheitstrainings und Schulungen bereiten sie Frauen und Männer auf ihren Einsatz in Krisengebieten vor.
Das Wissen lokaler Partnerorganisationen ist entscheidend, um Menschen schnell und wirkungsvoll helfen zu können. Einheimische kennen die örtlichen Gegebenheiten und wissen, was Familien in Not am dringendsten benötigen. Manchmal, weil sie selbst schon in einer ähnlichen Lage waren.
Interaktive Grafik: Die gefährlichsten Länder für humanitäre Helfe:innen 2018
Dem Aid Worker Security Report zufolge wurden 2018 mehr als 400 Frauen und Männer bei humanitären Hilfseinsätzen getötet, verletzt oder entführt.
Weltweite Hilfe dank Ihrer Spende!
Im Namen unserer Bündnisorganisationen sind Frauen und Männer weltweit für Menschen in Not im Einsatz. Das ist nur mit Ihrer Spende möglich – danke, dass Sie helfen!
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis deutscher Hilfsorganisationen, bittet dringend um Spenden für die weltweite Nothilfe
Seit Beginn des Krieges im Februar 2022 haben Millionen Menschen aus der Ukraine ihr Zuhause hinter sich gelassen. "Ich bin mit meiner Mutter und Oma mit dem Auto aus Odessa nach Rumänien geflohen", erzählt Olena Trofimchuk (26). In Rumänien fand sie Zuflucht – und neuen Lebensmut. Als Helferin in Bukarest steht sie nun anderen Geflüchteten zur Seite. "Jetzt bin ich angestellt bei Habitat for Humanity – und glücklich, dass ich für diese Organisation schon so vielen ukrainischen Flüchtlingen mit der Suche nach passenden, sicheren Unterkünften helfen konnte. Helfen, das ist meine Mission geworden!"
Überschwemmungen, eingestürzte Häuser, Vermisste und Tote: In Deutschland haben Unwetter im Juli 2021 große Zerstörung hinterlassen. DANKE an alle, die bis heute helfen: den Spenderinnen und Spendern, den vielen engagierten Unternehmen sowie allen freiwilligen und hauptamtlichen Helfer:innen aus unserem Bündnis und darüber hinaus!
Eine von ihnen ist Katrin Zetsch-Josten aus Rheinland-Pfalz. Das Leben der Dernauerin ist seit der Flut ein anderes. Ihren Job als Lehrerin hat sie gegen die Arbeit im Senior:innendorf des ASB eingetauscht. Das Ahrtal und der Wiederaufbau stehen für sie an erster Stelle. Für den Übergang wohnt sie in einem Tiny House der Johanniter.
Henri Paletta ist seit zehn Jahren Hundeführer beim Bundesverband Rettungshunde. Er und sein Team sind weltweit nach Naturkatastrophen im Einsatz, um Verschütteten und Verletzten zu helfen – wie nach dem schweren Erdbeben in Hait im Sommer 2021. "Bei einem Neugeborenen wussten wir nicht, ob es die nächsten Stunden überleben würde. Doch wir haben es geschafft, es am Leben zu halten, bis ein Hubschrauber es ausfliegen konnte", erzählt Henri.
Im Jemen treffen ein Bürgerkrieg, Hunger und Corona aufeinander. Das weitgehend zerstörte Gesundheitssystem ist mit der Pandemie überfordert, die Bedingungen sind katastrophal. "Es ist unbedingt erforderlich, dass die humanitäre Hilfe nicht vergessen wird!", sagt Dr. Tasneem. Sie ist Allgemeinmedizinerin und steht Tag für Tag kranken Menschen im Jemen zur Seite.
In Sierra Leone sind Geburten häufig ein Risiko. Mit Unterstützung von TERRA TECH baute die Hebamme Theresa Mansaray eine Geburtsklinik auf, um die medizinische Versorgung für Mütter und Kinder zu verbessern. Inzwischen hat sie die Leitung der Klinik an ihre Tochter übergeben. Ganz möchte sie ihre Arbeit jedoch noch nicht aufgeben: "Auch wenn ich es nicht mehr jeden Tag in die Klinik schaffe, liebe ich meine Arbeit und mache sie immer noch sehr gerne."
Gemeinsam mit seinen Kolleg:innen ist Dr. Theophylaktos Emmanouilidis von der Bündnisorganisation Hammer Forum vielerorts im Einsatz. Er behandelt Kinder in Ländern, in denen es an medizinischer Versorgung mangelt. Zusätzlich ermöglicht die Hilfsorganisation Aus- und Weiterbildungen für Ärzt:innen in Krisengebieten. "Wir integrieren die einheimischen Kollegen und hoffen so, eine Basis für ihre Arbeit zu schaffen", sagt Dr. Emmanouilidis.
Als Zehnjähriger wurde Innocent Opwonya in seiner Heimat Uganda von Streitkräften der Lord’s Resistance Army entführt und als Kindersoldat zwangsrekrutiert. Nachdem ihm die Flucht gelungen war, landete er in einem Betreuungszentrum von unserer Bündnisorganisation World Vision. Heute arbeitet Innocent selbst für World Vision und setzt sich für die Rechte von Kindern ein. "Ich kann die Geschichte nicht ändern. Aber ich kann es jetzt besser machen", sagt er.
Ali Sandeed wurde als Kind palästinensischer Flüchtlinge in Syrien geboren. Als dort Krieg ausbrach, musste er erneut fliehen. Im Libanon begann er als Projektleiter einer Partnerorganisation von CARE, geflüchtete Familien zu unterstützen. Das Leid der Menschen um ihn herum hat ihn schon oft an seine Grenzen gebracht. Doch Ali Sandeed gibt nicht auf: "Ihr Lächeln und Dank sind mein Antrieb."
Als die Hauptstadt Beirut im August 2020 von einer schweren Explosion erschüttert wurde, war sie hautnah dabei. "Wir standen im Stau. Der Hafen war hinter uns. Und plötzlich ging die erste Explosion hoch. Wir dachten erst, es wäre ein Luftangriff", erzählt Muriel Schockenhoff. Sie arbeitet inzwischen für unsere Bündnisorganisation arche noVa im Libanon. Im Norden des Landes unterstützt die Helferin geflüchtete Familien aus Syrien.
Auch Jahre nach dem Ende des Bürgerkriegs bedrohen zehntausende Blindgänger das Leben der Menschen in Kolumbien. Jennifer Diaz arbeitet bei unserer Bündnisorganisation Handicap International als Entminerin, um ihre Heimat wieder sicher zu machen. "Wir werden dafür sorgen, dass die Minen verschwinden, damit die Bauern Kaffee anbauen und Vieh halten können", sagt die junge Frau entschieden.
José Carlos Leon Vargas wuchs in einer der ärmsten Regionen Mexikos auf. Er hatte Glück, erhielt eine gute Ausbildung, musste nicht hungern. Doch die große Ungleichheit in der mexikanischen Gesellschaft war ihm stets bewusst. "Ich wollte etwas ändern", sagt er. Mit seiner Frau gründete er schließlich eine NGO. Mit TERRA TECH unterstützen sie Müllsammel-Familien auf den Müllhalden rund um die Stadt Oaxaca. "Anstelle des Mülls bringen wir soziale Projekte in die ärmeren Gebiete."
Aziz-u-nisa Sheikh lebt in Pakistan. In ihrer Heimat haben die Menschen lange von der Landwirtschaft gelebt. Doch neue Staudämme führten zu Überflutungen. Für die Familie von Aziz-u-nisa Sheikh folgten zwei Schicksalsschläge: Sie verloren ihre Lebensgrundlage und ihr geliebter Sohn starb bei einem Unfall. Als Trainerin von Malteser International schult sie nun Menschen in Katastrophenvorsorge. "Diese Aufgabe hat meinem Leben wieder einen Sinn gegeben", sagt sie.
Dr. Tom Catena leistet medizinische Hilfe im Sudan. Der Amerikaner arbeitet dort, wohin sich nur wenige trauen: in einem Krankenhaus in den Nubabergen im Süden des Landes. Immer wieder gibt es dort Bombenangriffe – auch auf das Krankenhaus. Viele Mitarbeiter haben es verlassen, doch Tom Catena bleibt. Er versorgt Zivilisten, bringt Babys zur Welt und steht den Menschen mit medizinischem Rat bei.
Über die Arbeit im Südsudan berichtet Fernandez Sajero Lucheveleli, Help-Landeskoordinator: "Die Arbeit in so einem konfliktreichen Land ist für Helfer riskant. Die Menschen, die unsere Unterstützung am meisten brauchen, leben in den umkämpften Gebieten. Auf dem Weg dahin kann man als Helfer zwischen die Fronten geraten. Doch das Gefühl, Teil einer Lösung zu sein, hilft mir dabei, trotzdem meine Arbeit fortzusetzen – das ist mein innerer Motor!"
Davann ist Sozialarbeiterin in einem Rehabilitationszentrum von Handicap International in Kambodscha: Neben ihr sitzt der fünfjährige Sovannareach Roeun, der bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt wurde. Davann besucht ihn regelmäßig. "Die Armut macht das Leben der Dorfbevölkerung schwierig. Ich rede mit den Familien und sorge dafür, dass die Kinder zur Schule gehen oder Jugendliche eine Berufsausbildung beginnen. Meine Arbeit ist faszinierend und sinnvoll", sagt sie.
Afghanistan ist eines der am stärksten verminten Länder der Welt; regelmäßig verletzten sich Menschen infolge zurückgelassener Landminen. Vor allem für Frauen ist es oft schwer, sich behandeln zu lassen. "Viele wollten nicht zu männlichen Ärzten gehen. Oder aber, männliche Mediziner lehnen die Behandlung ab." Damit sich das ändert, gründete Gul Makai Siawash die Kabul Orthopedic Organization, einen Partner von SODI. "Wir bilden Frauen in Orthopädietechnik aus und geben ihnen so mehr Selbstvertrauen." Zudem können sie sich und ihren Familien ein besseres Leben ermöglichen.
Rindala Noureddine (Mitte) gehört zum Team unserer Bündnisorganisation ASB im Irak. Dort zu arbeiten, ist nicht immer einfach. Rindala hat bereits Angriffe auf Helfer erlebt. Auf dem Schild in ihrer Hand steht #NotATarget: Die Vereinten Nationen und viele Hilfsorganisationen machen damit am Welttag der Humanitären Hilfe darauf aufmerksam, dass Helfer Respekt verdienen und kein Ziel von Gewalt sein dürfen.
Bei ihrer Arbeit in Guatemala liegt das Augenmerk von Mildre Azucena Yaxón auf Kindern und Jugendlichen mit Behinderung. Als Mitarbeiterin von ACOPEDIS, einer Partnerorganisation von AWO International, arbeitet sie an Flucht- und Evakuierungsplänen, die deren Bedürfnisse besonders berücksichtigen. "Ich finde es wichtig, Menschen mit Behinderungen zu stärken. In der inklusiven Krisenprävention, aber auch in anderen Bereichen des Lebens: Sie sollten in ihren Gemeinden respektiert und ihre Menschenrechte sollten gewahrt werden", sagt Mildre.
Wenn Menschen durch große Katastrophen in Not geraten, helfen wir. Gemeinsam, schnell und koordiniert. Schon ab 5€ im Monat werden Sie Förderer. Ihre regelmäßige Spende ermöglicht unsere wichtige Nothilfe. Darüber hinaus unterstützen Sie Katastrophenvorsorge-Projekte. So helfen Sie Leid zu verhindern, bevor es geschieht.
Seit Beginn des Krieges im Februar 2022 haben Millionen Menschen aus der Ukraine ihr Zuhause hinter sich gelassen. "Ich bin mit meiner Mutter und Oma mit dem Auto aus Odessa nach Rumänien geflohen", erzählt Olena Trofimchuk (26). In Rumänien fand sie Zuflucht – und neuen Lebensmut. Als Helferin in Bukarest steht sie nun anderen Geflüchteten zur Seite. "Jetzt bin ich angestellt bei Habitat for Humanity – und glücklich, dass ich für diese Organisation schon so vielen ukrainischen Flüchtlingen mit der Suche nach passenden, sicheren Unterkünften helfen konnte. Helfen, das ist meine Mission geworden!"
Überschwemmungen, eingestürzte Häuser, Vermisste und Tote: In Deutschland haben Unwetter im Juli 2021 große Zerstörung hinterlassen. DANKE an alle, die bis heute helfen: den Spenderinnen und Spendern, den vielen engagierten Unternehmen sowie allen freiwilligen und hauptamtlichen Helfer:innen aus unserem Bündnis und darüber hinaus!
Eine von ihnen ist Katrin Zetsch-Josten aus Rheinland-Pfalz. Das Leben der Dernauerin ist seit der Flut ein anderes. Ihren Job als Lehrerin hat sie gegen die Arbeit im Senior:innendorf des ASB eingetauscht. Das Ahrtal und der Wiederaufbau stehen für sie an erster Stelle. Für den Übergang wohnt sie in einem Tiny House der Johanniter.
Henri Paletta ist seit zehn Jahren Hundeführer beim Bundesverband Rettungshunde. Er und sein Team sind weltweit nach Naturkatastrophen im Einsatz, um Verschütteten und Verletzten zu helfen – wie nach dem schweren Erdbeben in Hait im Sommer 2021. "Bei einem Neugeborenen wussten wir nicht, ob es die nächsten Stunden überleben würde. Doch wir haben es geschafft, es am Leben zu halten, bis ein Hubschrauber es ausfliegen konnte", erzählt Henri.
Im Jemen treffen ein Bürgerkrieg, Hunger und nun Corona aufeinander. Das weitgehend zerstörte Gesundheitssystem ist mit der Pandemie überfordert, die Bedingungen sind katastrophal. "Es ist unbedingt erforderlich, dass die humanitäre Hilfe nicht vergessen wird!", sagt Dr. Tasneem. Sie ist Allgemeinmedizinerin und steht Tag für Tag kranken Menschen im Jemen zur Seite.
In Sierra Leone sind Geburten häufig ein Risiko. Mit Unterstützung von TERRA TECH baute die Hebamme Theresa Mansaray eine Geburtsklinik auf, um die medizinische Versorgung für Mütter und Kinder zu verbessern. Inzwischen hat sie die Leitung der Klinik an ihre Tochter übergeben. Ganz möchte sie ihre Arbeit jedoch noch nicht aufgeben: "Auch wenn ich es nicht mehr jeden Tag in die Klinik schaffe, liebe ich meine Arbeit und mache sie immer noch sehr gerne."
Gemeinsam mit seinen Kolleg:innen ist Dr. Theophylaktos Emmanouilidis von der Bündnisorganisation Hammer Forum vielerorts im Einsatz. Er behandelt Kinder in Ländern, in denen es an medizinischer Versorgung mangelt. Zusätzlich ermöglicht die Hilfsorganisation Aus- und Weiterbildungen für Ärzt:innen in Krisengebieten. "Wir integrieren die einheimischen Kollegen und hoffen so, eine Basis für ihre Arbeit zu schaffen", sagt Dr. Emmanouilidis.
Im Kamerun klären Helfer von Draufsicht Bamenda, einem Partner unserer Bündnisorganisation SODI, über kurze Videos in den Sozialen Medien über die Gefahren des Coronavirus auf. "Es ist falsch, dass sich Menschen mit schwarzer Hautfarbe nicht mit dem Virus infizieren können", sagt Dzevam Godlove in die Kamera. "Glaubt mir! Das Virus betrifft alle Menschen. Wir müssen aufeinander aufpassen."
Als Zehnjähriger wurde Innocent Opwonya in seiner Heimat Uganda von Streitkräften der Lord’s Resistance Army entführt und als Kindersoldat zwangsrekrutiert. Nachdem ihm die Flucht gelungen war, landete er in einem Betreuungszentrum von unserer Bündnisorganisation World Vision. Heute arbeitet Innocent selbst für World Vision und setzt sich für die Rechte von Kindern ein. "Ich kann die Geschichte nicht ändern. Aber ich kann es jetzt besser machen", sagt er.
Ali Sandeed wurde als Kind palästinensischer Flüchtlinge in Syrien geboren. Als dort Krieg ausbrach, musste er erneut fliehen. Im Libanon begann er als Projektleiter einer Partnerorganisation von CARE, geflüchtete Familien zu unterstützen. Das Leid der Menschen um ihn herum hat ihn schon oft an seine Grenzen gebracht. Doch Ali Sandeed gibt nicht auf: "Ihr Lächeln und Dank sind mein Antrieb."
Als die Hauptstadt Beirut im August 2020 von einer schweren Explosion erschüttert wurde, war sie hautnah dabei. "Wir standen im Stau. Der Hafen war hinter uns. Und plötzlich ging die erste Explosion hoch. Wir dachten erst, es wäre ein Luftangriff", erzählt Muriel Schockenhoff. Sie arbeitet inzwischen für unsere Bündnisorganisation arche noVa im Libanon. Im Norden des Landes unterstützt die Helferin geflüchtete Familien aus Syrien.
Auch Jahre nach dem Ende des Bürgerkriegs bedrohen zehntausende Blindgänger das Leben der Menschen in Kolumbien. Jennifer Diaz arbeitet bei unserer Bündnisorganisation Handicap International als Entminerin, um ihre Heimat wieder sicher zu machen. "Wir werden dafür sorgen, dass die Minen verschwinden, damit die Bauern Kaffee anbauen und Vieh halten können", sagt die junge Frau entschieden.
José Carlos Leon Vargas wuchs in einer der ärmsten Regionen Mexikos auf. Er hatte Glück, erhielt eine gute Ausbildung, musste nicht hungern. Doch die große Ungleichheit in der mexikanischen Gesellschaft war ihm stets bewusst. "Ich wollte etwas ändern", sagt er. Mit seiner Frau gründete er schließlich eine NGO. Mit TERRA TECH unterstützen sie Müllsammel-Familien auf den Müllhalden rund um die Stadt Oaxaca. "Anstelle des Mülls bringen wir soziale Projekte in die ärmeren Gebiete."
Aziz-u-nisa Sheikh lebt in Pakistan. In ihrer Heimat haben die Menschen lange von der Landwirtschaft gelebt. Doch neue Staudämme führten zu Überflutungen. Für die Familie von Aziz-u-nisa Sheikh folgten zwei Schicksalsschläge: Sie verloren ihre Lebensgrundlage und ihr geliebter Sohn starb bei einem Unfall. Als Trainerin von Malteser International schult sie nun Menschen in Katastrophenvorsorge. "Diese Aufgabe hat meinem Leben wieder einen Sinn gegeben", sagt sie.
Dr. Tom Catena leistet medizinische Hilfe im Sudan. Der Amerikaner arbeitet dort, wohin sich nur wenige trauen: in einem Krankenhaus in den Nubabergen im Süden des Landes. Immer wieder gibt es dort Bombenangriffe – auch auf das Krankenhaus. Viele Mitarbeiter haben es verlassen, doch Tom Catena bleibt. Er versorgt Zivilisten, bringt Babys zur Welt und steht den Menschen mit medizinischem Rat bei.
Über die Arbeit im Südsudan berichtet Fernandez Sajero Lucheveleli, Help-Landeskoordinator: "Die Arbeit in so einem konfliktreichen Land ist für Helfer riskant. Die Menschen, die unsere Unterstützung am meisten brauchen, leben in den umkämpften Gebieten. Auf dem Weg dahin kann man als Helfer zwischen die Fronten geraten. Doch das Gefühl, Teil einer Lösung zu sein, hilft mir dabei, trotzdem meine Arbeit fortzusetzen – das ist mein innerer Motor!"
Davann ist Sozialarbeiterin in einem Rehabilitationszentrum von Handicap International in Kambodscha: Neben ihr sitzt der fünfjährige Sovannareach Roeun, der bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt wurde. Davann besucht ihn regelmäßig. "Die Armut macht das Leben der Dorfbevölkerung schwierig. Ich rede mit den Familien und sorge dafür, dass die Kinder zur Schule gehen oder Jugendliche eine Berufsausbildung beginnen. Meine Arbeit ist faszinierend und sinnvoll", sagt sie.
Afghanistan ist eines der am stärksten verminten Länder der Welt; regelmäßig verletzten sich Menschen infolge zurückgelassener Landminen. Vor allem für Frauen ist es oft schwer, sich behandeln zu lassen. "Viele wollten nicht zu männlichen Ärzten gehen. Oder aber, männliche Mediziner lehnen die Behandlung ab." Damit sich das ändert, gründete Gul Makai Siawash die Kabul Orthopedic Organization, einen Partner von SODI. "Wir bilden Frauen in Orthopädietechnik aus und geben ihnen so mehr Selbstvertrauen." Zudem können sie sich und ihren Familien ein besseres Leben ermöglichen.
Rindala Noureddine (Mitte) gehört zum Team unserer Bündnisorganisation ASB im Irak. Dort zu arbeiten, ist nicht immer einfach. Rindala hat bereits Angriffe auf Helfer erlebt. Auf dem Schild in ihrer Hand steht #NotATarget: Die Vereinten Nationen und viele Hilfsorganisationen machen damit am Welttag der Humanitären Hilfe darauf aufmerksam, dass Helfer Respekt verdienen und kein Ziel von Gewalt sein dürfen.
Bei ihrer Arbeit in Guatemala liegt das Augenmerk von Mildre Azucena Yaxón auf Kindern und Jugendlichen mit Behinderung. Als Mitarbeiterin von ACOPEDIS, einer Partnerorganisation von AWO International, arbeitet sie an Flucht- und Evakuierungsplänen, die deren Bedürfnisse besonders berücksichtigen und identifiziert mögliche Gefahrenzonen. "Ich finde es wichtig, Menschen mit Behinderungen zu stärken. In der inklusiven Krisenprävention, aber auch in anderen Bereichen des Lebens: Sie sollten in ihren Gemeinden respektiert und ihre Menschenrechte sollten gewahrt werden", sagt Mildre.
Wenn Menschen durch große Katastrophen in Not geraten, helfen wir. Gemeinsam, schnell und koordiniert. Schon ab 5€ im Monat werden Sie Förderer. Ihre regelmäßige Spende ermöglicht unsere wichtige Nothilfe. Darüber hinaus unterstützen Sie Katastrophenvorsorge-Projekte. So helfen Sie Leid zu verhindern, bevor es geschieht.