Jemen – ein Überblick
- Karte: Der Jemen (Republik Jemen) liegt im Süden der Arabischen Halbinsel. Das Land ist etwa eineinhalb Mal so groß wie Deutschland.
- Krieg: Seit Beginn des Krieges ist das Leben der Einwohner von Kämpfen und Gewalt gezeichnet.
- Humanitäre Krise: Mangelnde Versorgung mit Wasser und Lebensmitteln sowie Krankheiten sind Folgen des Krieges. Tausende Menschen sind innerhalb des Landes auf der Flucht, Kinder leiden besonders.
Im Jemen herrschen Krieg & Hungersnot
Im Jemen herrscht eine der größten humanitären Krisen der Welt. Zu den größten Problemen gehört die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln. Viele Menschen wissen nicht, woher sie die nächste Mahlzeit bekommen sollen. Zusätzlich zur Hungersnot führen Krankheiten wie Cholera und Malaria zu vielen Todesfällen.
Innerhalb des Landes sind mehrere Millionen Kinder, Frauen und Männer auf der Flucht. Viele leben unter katastrophalen Bedingungen. Da Grenzen immer wieder geschlossen werden, ist es für internationale Organisationen sehr schwierig, Hilfsgüter in das umkämpfte Land zu bringen.
Internationaler Konflikt dauert an
Die Republik Jemen gibt es erst seit 1990. Damals vereinigten sich die Jementische Arabische Republik im Norden und die Demokratische Volksrepublik Jemen im Süden. Doch in dem jungen Staat kam es sehr bald zu Separationsbewegungen und Aufständen durch verschiedene Gruppierungen.
2011 erreichte der Arabische Frühling auch den Jemen. Es kam zu tödlichen Protesten. 2012 trat der Präsident zurück, eine neue Verfassung und Wahlen sollten folgen. Doch die Vorhaben der Übergangsregierungen wurden nie umgesetzt.
Als eine Rebellengruppe aus dem Norden Ende 2014 die Macht ergreift, bricht ein Krieg aus. Bald entwickelt er sich zu einem internationalen Konflikt. Schwere Kämpfe, Luftangriffe und Anschläge durch terroristische Gruppierungen sind heute Alltag. Eine politische Lösung ist nicht in Sicht.
Der Krieg im Jemen kann als Folge eines gescheiterten Übergangsprozesses nach dem sogenannten Arabischen Frühling im Jahr 2011 beschrieben werden. Die Wurzeln des aktuellen Konflikts reichen jedoch weiter zurück.
Der Jemen gilt schon lange als das ärmste Land der Arabischen Halbinsel. Schon 2004 kam es zu größeren politischen Unruhen, als sich Menschen im Nordwesten des Jemens gegen die Zentralregierung in der Hauptstadt Sanaa stellten. Langzeit-Präsident Ali Abdallah Salih regierte bereits seit 1978 den Nordjemen – und seit der Vereinigung 1990 mit dem Süden das gesamte Land.
Seine Herrschaft wird als zunehmend autoritär und spalterisch beschrieben. Vor allem eine schiitische Strömung sah sich durch Salihs Politik marginalisiert: die Zaydiyya. Als Protest formierte sich die Huthi-Bewegung – die bis heute eine entscheidende Rolle im Jemen-Krieg spielt.
Im Südjemen formierte sich ebenso Widerstand. Unter anderem forderten die Gruppierungen ihre frühere Unabhängigkeit von der Zeit zurück, bevor das Land vereinigt wurde. Der Krieg begann also als innerjemenitischer Konflikt. Damit verbunden waren mehrere verschiedene Bürgerkriege und Kämpfe – auch zwischen Huthis, südjemenitischen Gruppierungen und anderen Milizen.
Im Jahr 2011 spitzte sich die Situation dann zu: Wie in vielen Ländern des Nahen Ostens und Nordafrikas gingen auch im Jemen zahlreiche Menschen auf die Straße. Sie demonstrierten für einen politischen Richtungswechsel und bessere Lebensbedingungen. Diese Bewegung ist als Arabischer Frühling bekannt.
Die Proteste führten 2012 zum Rücktritt des Präsidenten Salih. Eine Übergangsregierung kündigte Neuwahlen und eine neue Verfassung an, doch die Pläne wurden nie umgesetzt. Stattdessen eroberten die Huthis Ende 2014 die Hauptstadt Sanaa. Übergangspräsident Abd Rabbo Mansur Hadi sah ich zum Rücktritt gezwungen.
Hadi bat daraufhin Saudi-Arabien um Unterstützung. Im März 2015 griff das Königreich mit einer Militärallianz in den Konflikt ein.
Seit 2015 kämpfen die Huthi-Rebellen und eine Militärallianz um Saudi-Arabien um die Vorherrschaft im Jemen. So hat sich aus dem Bürgerkrieg ein gewaltvoller Konflikt mit internationalen Parteien entwickelt.
Die Huthis werden vom Iran unterstützt. Deswegen ist häufig die Rede von einem Stellvertreterkrieg. Aber: Der Krieg im Jemen ist zunehmend komplex.
Denn auch der innerjemenitische Konflikt schwelt weiter. Auf lokalen Ebenen kämpfen noch immer verfeindete Gruppierungen aus dem Norden und Süden gegeneinander, die alle unterschiedliche Interessen, Ziele und Hintergründe haben.
Auch die Religion spielt eine Rolle: Die Huthi-Rebellen sowie der Iran gehören der muslimischen Glaubensgruppe der Schiiten an. Die an der Militärallianz beteiligten Länder hingegen sind sunnitisch. In vielen Ländern der Erde gibt es Konflikte zwischen diesen beiden Gruppen.
1990 | Der Nordjemen und der Südjemen vereinigen sich zur Republik Jemen. Doch von Anfang an gibt es Reibungen. Immer wieder kommt es zu politischen Unruhen. |
2011 | Der Arabische Frühling erreicht den Jemen. Es kommt zu Demonstrationen in der Bevölkerung. |
2012 | Die Regierung tritt zurück; Neuwahlen und eine neue Verfassung sollen folgen. |
2014 | Die Huthi-Rebellen erobern die Hauptstadt Sanaa und übernehmen die Macht. |
2015 | Der Machtkampf zwischen den Huthis und der Militärallianz beginnt. Der Bürgerkrieg entwickelt sich zu einem internationalen, bis heute andauernden Konflikt. |
Die Republik Jemen gibt es erst seit 1990. Damals vereinigten sich die Jemenitische Arabische Republik im Norden und die Demokratische Volksrepublik Jemen im Süden (auch Nordjemen und Südjemen genannt).
Der Nordjemen galt als konservativ und wurde lange Zeit vom Nachbarland Saudi-Arabien beeinflusst. Anders als der Südjemen war der Nordjemen aber fast durchgehend ein unabhängiges Land. Der Südjemen gehörte bis 1967 zum britischen Kolonialreich. Nach der Unabhängigkeit verbündete sich das Land mit der Sowjetunion.
Über Jahrzehnte hatten sich die Länder stark unterschiedlich entwickelt. Die unterschiedlichen muslimischen Glaubensrichtungen prägen das Leben der Bevölkerung bis heute. Im Norden leben mehrheitlich Schiiten, im Süden mehr Sunniten.
Jemen: Eine der größten humanitären Katastrophen der Welt
Zerstörte Infrastruktur und zahlreiche geschlossene öffentliche Einrichtungen wie Krankenhäuser und Schulen verschärfen die Not der Menschen.
Sowohl das Gesundheits- als auch das Sozialwesen sind stark unterentwickelt. Besonders in ländlichen Gebieten fehlt Fachpersonal. Auch die Wasserversorgung stellt im Jemen ein großes Problem dar.
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16 Bilder
Quellen: Auswärtiges Amt, Bundeszentrale für politische Bildung, CIA (The World Factbook), GIZ (LIPortal), UNHCR (Stand: 04/2025), Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ)
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Jemen

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Jemen |
---|---|
Hauptstadt | Sanaa |
Landesfläche | 527.970 km² |
Bevölkerung | 34.017.000 |
BIP pro Kopf | $ 552 |
Alphabetisierungsrate | 70,1 % |
Lebenserwartung | 67,8 Jahre |
Kindersterblichkeitsrate je 1.000 Lebendgeburten | 41,3 |
Ärzte pro 1.000 Einwohner | 0,1 |
HIV-Infizierte | 15.000 |
Zugang zu sauberem Wasser | 61,8 % |
Zugang zu Sanitäranlagen | 54,8 % |
Stand | 04/2025 |
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