von Aktion Deutschland Hilft
Die humanitäre Lage in Afghanistan ist dramatisch. 24,4 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, mehr als die Hälfte davon sind Kinder.
Das Erdbeben im Osten des Landes trifft die Menschen inmitten dieser humanitären Katastrophe.
FAQ: Wie helfen die Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft in Afghanistan?
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis von mehr als 20 Hilfsorganisationen, ruft für die Menschen in Afghanistan zu Spenden auf. Die Bündnisorganisationen sind seit vielen Jahren vor Ort und eng mit lokalen Partnerorganisationen vernetzt. Mit Ihrer Spende unterstützen Sie unseren Hilfseinsatz!
Antworten auf häufig gestellte Fragen unserer Spender:innen beantworten wir hier (letztes Update: 23.06.2022).
Afghanistan ist am Dienstagabend (21. Juni 2022, Ortszeit) von einem schweren Erdbeben der Stärke 5,9 erschüttert worden. Im Laufe des Mittwochs ist die Zahl der Toten auf über 1.000 gestiegen; zudem gibt es mindestens 1.500 Verletzte. Viele Häuser sind zerstört. Das ganze Ausmaß der Katastrophe ist noch unklar, da die Region schwer zugänglich ist.
Das Epizentrum des Bebens befand sich südwestlich der Stadt Chost in der Nähe der pakistanischen Grenze. Expert:innen rechnen mit schweren Folgen für die humanitäre Lage in der Region.
Medienberichten zufolge soll das Beben sogar im 150 Kilometer entfernten Kabul sowie der pakistanischen Hauptstadt Islamabad zu spüren gewesen sein. Aus Pakistan gibt es bislang keine Schadensmeldungen. Zudem gab es Nachbeben.
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis von mehr als 20 Hilfsorganisationen, leistet den Menschen in Afghanistan Nothilfe: in der Erdbebenregion sowie in anderen Landesteilen unterstützen die Bündnisorganisationen Kinder, Frauen und Männer. Die Bündnisorganisationen sind seit vielen Jahren in Afghanistan aktiv und arbeiten eng mit lokalen Partnern zusammen. Helfen Sie uns, zu helfen – jetzt mit Ihrer Spende!
Die Lage der Menschen in Afghanistan war schon vor dem Regierungswechsel im Sommer 2021 schlimm. Inzwischen gilt das Land als der größte humanitäre Krisenherd weltweit. Hunger und Armut, Gewalt und Unsicherheit prägen den Alltag. Hinzu kommen wiederkehrende Naturkatastrophen wie Dürren und die Folgen der Corona-Pandemie.
- 24,4 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, darunter 13 Millionen Kinder
- Landesweit haben 18,8 Millionen nicht genug zu essen. Besonders dramatisch ist die Lage für 4,7 Millionen Kinder sowie stillende und schwangere Frauen
- Fast 11 Millionen Menschen mussten ihr Zuhause verlassen. Hunderttausende sind innerhalb Afghanistans auf der Suche nach einem Ort, an dem sie in Sicherheit leben können. 5 Millionen sind in Nachbarländer wie Pakistan und den Iran geflohen
- Expert:innen von Hilfsorganisationen befürchten, dass im Laufe der nächsten Monate 98 Prozent der Bevölkerung unter die Armutsgrenze fallen werden
Neben der desolaten Versorgungslage ist die wirtschaftliche Situation vieler Afghan:innen angespannt. Die Inflation lässt die Preise von Lebensmitteln und Treibstoff steigen. Das Bankensystem ist weitestgehend zusammengebrochen, viele Menschen haben ihre Arbeitsplätze verloren. Ebenso schwierig ist die medizinische Versorgung. In vielen Regionen ist die Grundversorgung nur notdürftig gesichert.
Mehrere Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft sind in Afghanistan im Einsatz, um den Menschen Nothilfe zu leisten.
- Wir leisten Nothilfe in der vom Erdbeben betroffenen Region im Osten des Landes: mit medizinischer Versorgung, Nahrungsmitteln und Trinkwasser
- Wir liefern Nahrungsmittel wie Mehl, Reis und Öl und weitere Hilfsgüter
- Wir verteilen Hygieneartikel, um der Ausbreitung von Krankheiten wie COVID-19 vorzubeugen
- Wir helfen vertriebenen Menschen in Afghanistan und den Nachbarländern
- Wir leisten Winterhilfe mit wärmenden Decken und Heizmaterial
- Wir zahlen Bargeld aus, damit sich die Menschen selbst mit dem Nötigsten versorgen
- Wir ermöglichen medizinische Hilfe und psychosoziale Unterstützung für Kinder und Erwachsene
- Wir helfen Menschen, die verwundet wurden, mit Physiotherapie und Prothesen
- Wir liefern Medikamente und medizinisches Equipment
Aktuell sind neun Hilfsorganisationen des Bündnisses vor Ort: action medeor, ADRA, AWO International, CARE Deutschland, Help – Hilfe zur Selbsthilfe, Johanniter Unfallhilfe, Malteser Hilfsdienst, World Vision Deutschland, Handicap International.
Teilweise sind sie seit vielen Jahren in der Region aktiv und eng mit lokalen Partnerorganisationen vernetzt.
Helfen Sie uns, zu helfen – jetzt mit Ihrer Spende!
Besonders dringend benötigen die Menschen in Afghanistan aktuell Lebensmittel, sauberes Trinkwasser und medizinische Güter. Diese Hilfslieferungen sind in vielen Regionen des Landes überlebenswichtig. Besonders vulnerable und gefährdete Gruppen wie Frauen und Kinder sind betroffen. Bargeldzahlungen ermöglichen es den Menschen, sich mit den Dingen zu versorgen, die sie gerade am dringendsten benötigen.
Etwa 18 Millionen Menschen sind während der kalten Monate auf Winterhilfe angewiesen. Es fehlen Heizmaterial, warme Decken und Kleidung. Das gilt besonders für die Hunderttausenden Menschen, die ihr Zuhause verlassen mussten. Jetzt und über die kalte Jahreszeit hinaus benötigen sie sichere Unterkünfte.
Ebenso wichtig ist die Sicherung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen für die lokale Bevölkerung, um mittel- und langfristige Perspektiven für die Menschen zu schaffen.
Ja, Ihre Spenden kommen trotz der Herausforderungen für humanitäre Hilfsorganisationen in Afghanistan bei den Menschen an, die Hilfe benötigen.
Hilfsgüter werden zum Beispiel zu einem großen Teil aus Nachbarländern geliefert oder im Land beschafft, um den Menschen vor Ort unmittelbar helfen zu können.
Wir helfen da, wo Menschen in Not sind. Hierzu kann es notwendig sein, Verhandlungen mit der jeweiligen Regierung zu führen. Das ist teilweise auch in Afghanistan der Fall. Zugleich arbeiten unsere Bündnisorganisationen eng mit unabhängigen Stellen wie UN-Organisationen zusammen. Ziel ist es dabei immer, den Bedarf der Menschen zu erfassen und zielgerichtet zu helfen. Die Bündnisorganisationen und ihre lokalen Partner verwenden die Spendengemäß der humanitären Prinzipien wie Unabhängigkeit und Neutralität.
Hintergrund: Transparenz & Kontrolle
Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft sind seit vielen Jahren im Land aktiv, um den Menschen auf vielfältige Weise zu helfen. Sie arbeiten dabei eng mit lokalen Partnerorganisationen oder Mitarbeitenden vor Ort zusammen.
Humanitäre Hilfe ist auch in der aktuellen Krise in Afghanistan möglich. Das zeigen die vielen bestehenden Hilfsprojekte unserer Bündnisorganisationen vor Ort und in den Nachbarländern.
Während und nach der Machtübernahme der Taliban haben unsere Hilfsorganisationen ihre Arbeit fortgesetzt oder wiederaufgenommen. Aktivitäten der Bündnisorganisationen wie die Verteilung von Lebensmitteln, Bargeld und Medikamenten sowie der Betrieb medizinischer Einrichtungen werden von der Taliban-Regierung akzeptiert.
Die Hilfsorganisationen, die in Afghanistan tätig sind, führen einen beständigen Dialog mit den regierenden Parteien. Das Ziel dabei ist es, einen sicheren Zugang zu Hilfe zu verhandeln. Sie sind dabei sehr standhaft, um unabhängige Hilfe durchzusetzen. So können sie auch in Afghanistan vielerorts einen Zugang zu professioneller humanitärer Hilfe zugunsten der Bevölkerung erreichen.
Aktion Deutschland Hilft und die Bündnisorganisationen leisten – ihrem humanitären Mandat folgend – Hilfe unabhängig von ethnischer oder politischer Zugehörigkeit, Religion, Geschlecht und Nationalität.
Hilfsorganisationen im Bündnis arbeiten eng mit lokalen Partnerorganisationen zusammen, um Bedarfe zu ermitteln und Spenden zielgerichtet an betroffene Menschen verteilen zu können.
Unter strengen Auflagen, die unter anderem durch das Auswärtigen Amt vorgegeben werden, kann Geld in das Land überwiesen werden.
Neun Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft leisten aktuell in Afghanistan und den Nachbarländern humanitäre Hilfe.
So leistet das Bündnis den Menschen aus Afghanistan jetzt Hilfe
- Wir leisten Nothilfe in den vom Erdbeben betroffenen Orten: mit Medikamenten, sauberem Trinkwasser und Nahrung
- Wir liefern Nahrungsmittel wie Mehl, Reis und Öl und weitere Hilfsgüter
- Wir verteilen Hygieneartikel, um der Ausbreitung von Krankheiten wie COVID-19 vorzubeugen
- Wir helfen vertriebenen Menschen in Afghanistan und den Nachbarländern
- Wir leisten Winterhilfe mit wärmenden Decken und Heizmaterial
- Wir zahlen Bargeld aus, damit sich die Menschen selbst mit dem Nötigsten versorgen
- Wir ermöglichen medizinische Hilfe und psychosoziale Unterstützung für Kinder und Erwachsene
- Wir helfen Menschen, die verwundet wurden, mit Physiotherapie und Prothesen
- Wir liefern Medikamente und medizinisches Equipment
Die Bündnisorganisationen arbeiten dabei eng mit lokalen Partnern zusammen. Trotz aller Herausforderungen in Afghanistan werden wir an der Seite der Menschen bleiben. Möglich ist das dank Ihnen – herzlichen Dank für Ihre Spende!
Ende September 2001 waren die ersten US-Truppen im Norden Afghanistans gelandet. Seitdem kämpfte eine US-geführte Militärallianz gegen die Taliban und terroristische Gruppen. Auch die Bundeswehr war im Einsatz. Auf dem Höhepunkt des Krieges waren bis zu 100.000 US-Soldaten und fast 40.000 Nato-Soldaten im Einsatz. Tausende sind gefallen.
Die USA hatten das Terrornetzwerk Al-Kaida für die Anschläge vom 11.9.2001 verantwortlich gemacht, dessen Anführer sich danach in Afghanistan versteckt hielt. Die Taliban hatten ihm und seiner Organisation Schutz gewährt.
Nach ihrem 20-jährigen Einsatz sind die internationalen Truppen aus Afghanistan abgezogen – und die Taliban haben das Land 2021 binnen weniger Tage zurückerobert. Seit dem Regierungswechsel fürchten Millionen Menschen um ihre Zukunft. Die humanitäre und die wirtschaftliche Lage in Afghanistan haben sich zusehends verschlechtert. Die etablierten Rechte für Mädchen und Frauen drohen, zunichte gemacht zu werden. Tausende Menschen haben seit der Machtergreifung der Taliban versucht, das Land zu verlassen.
Die Taliban sind eine radikalislamistische militärische Bewegung. In Afghanistan wollen sie eigenen Aussagen zufolge eine Herrschaft nach Scharia-Recht aufbauen.
Die Scharia ist ein islamisches Rechtssystem. Sie stellt kein eigenes Gesetzeswerk dar, sondern setzt sich zusammen aus dem Koran, islamischen Überlieferungen und Auslegungen von Theologen und Juristen vor allem der frühislamischen Zeit. Zur Sharia gehören auch sogenannte Körperstrafen wie Handamputationen und Steinigungen.
Zwischen 1966 und 2001 kontrollierten die Taliban das Land weitgehend. Während dieser Zeit durften Frauen nicht ohne Burka und männliche Begleitung auf die Straße und Mädchen nicht zur Schule gehen. Mit der US-geführten Mission "Enduring Freedom" wurden die Taliban gestürzt.
Aktuelle politische Ziele haben die Taliban bisher nicht bekannt gegeben. Experten zufolge könnte die Gruppierung sich heute von jener vor 2001 unterscheiden. Derzeit sprechen die Taliban von Kriegsende und Amnestie. Ob die versöhnlichen Worte eingehalten werden, ist noch offen – und wird von vielen Menschen angezweifelt.
Die humanitäre Krise in Afghanistan gilt derzeit als größte der Welt. Lassen Sie uns den Menschen gemeinsam zur Seite stehen. Helfen Sie uns, zu helfen – jetzt mit Ihrer Spende!
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis deutscher Hilfsorganisationen,
bittet dringend um Spenden für die betroffenen Menschen in Afghanistan und den Nachbarländern
Spenden-Stichwort: Nothilfe Afghanistan
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, BIC: BFSWDE33XXX
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