von Aktion Deutschland Hilft
Laut dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (World Food Programm; WFP) gibt es auf der Welt genügend zu essen, um die gesamte Weltbevölkerung zu ernähren. Doch die Nahrung ist ungleich verteilt: Bis zu 811 Millionen Menschen weltweit litten 2021 an chronischem Hunger. Und die Zahl steigt.
Obwohl es auf der Erde eigentlich genug Nahrung für alle Menschen gibt, haben sehr viele nicht genug zu essen. Die Gründe für Hunger sind vielfältig. Zum Beispiel hungern viele Menschen, die in Armut leben. Sie haben nicht genug Geld, um sich Essen zu kaufen.
Dürren und andere Katastrophen können Ernten zerstören und dazu führen, dass es einer Region zu wenig Lebensmittel gibt. Auch wirtschaftliche und politische Entwicklungen können Hungersnöte verursachen.
Gleichzeitig sind 13 Prozent der erwachsenen Weltbevölkerung übergewichtig. Und jedes Jahr werden Milliarden Tonnen Nahrungsmittel weggeworfen.
Hunger: Eine vielschichtige Katastrophe
Hungersnöte nur als Folge von Dürren zu sehen, wird dieser vielschichtigen Katastrophe nicht gerecht. Die Ursachen von Hunger sind sehr komplex. Dazu zählen Armut, wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen sowie der Klimawandel. Oft bedingen sich diese Faktoren gegenseitig.
Bildergalerie: Wie Hungerkrisen entstehen



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Der Teufelskreis aus Armut und Hunger
Armut und Hunger bedingen sich gegenseiteig. Wer arm ist, leidet oftmals an Hunger und wer hungert, kann meist nur eingeschränkt arbeiten, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Ohne Geld oder die Möglichkeit, selbst Nahrung zu kultivieren, kann ein Mensch sich nicht ernähren. Ein Teufelskreis.
Kriege, Klimakrise und Corona verstärken den Hunger
Der zunehmende Hunger und die vielen Hungerkatastrophen haben unterschiedliche Ursachen.
- Konflikte wie der Krieg im Jemen sind den Vereinten Nationen zufolge die Hauptursache dafür, dass immer mehr Menschen in akute Ernährungsunsicherheit geraten.
- Auch Wirtschaftsschocks, etwa infolge der Corona-Pandemie, führen zu mehr Hunger. Vor allem dann, wenn Lebensmittelpreise in schwindelerregende Höhe steigen.
- Zudem leiden immer mehr Menschen unter der Klimakrise. Wenn Felder vertrocknen, Nutzvieh stirbt und Flucht der einzige Ausweg ist, wächst auch der Hunger.
- Der Krieg in der Ukraine könnte die Katastrophe vergrößern, warnen Expert:innen. Russland und die Ukraine gehören zu den größten Weizenexporteuren der Welt.
Wie sich Wirtschaft und Politik auf Hungersnöte auswirken
Nahrungsmittelpreise am Weltmarkt können sehr stark schwanken. Betroffen davon sind vor allem die Menschen in den ärmsten Gebieten der Welt. Dort werden Lebensmittel rasch unerschwinglich teuer.
Auch wirtschaftliche und politische Bedingungen spielen eine Rolle: Arme oder hochverschuldete Staaten können kaum in landwirtschaftliche Entwicklung oder das Bildungs- und Gesundheitswesen investieren.
Für die Ernährungssicherheit der Menschen wären diese Investitionen entscheidend. Korruption, mangelnde Demokratie und bewaffnete Konflikte verschärfen die Situation in vielen Regionen.
Landwirtschaft und der unabhängige Handel mit Agrarprodukten sind für die Ernährungssicherung eines Landes unerlässlich. Doch unfaire Wettbewerbsbedingungen erschweren den Zugang zum Weltmarkt.
Land Grabbing und Krankheiten verschärfen das Problem
Unter Land Grabbing versteht man den Aufkauf riesiger Ackerlandflächen durch internationale Akteure wie Regierungen, globale Unternehmen und private Investoren. Oftmals verlieren dadurch Kleinbauern ihr Land oder geraten in Abhängigkeit.
Auch Klimawandel, Umweltzerstörung und Naturkatastrophen spielen eine Rolle. Wenn Landwirte etwa aufgrund von Dürren oder Erdbeben ihre Nutzflächen und Produktionsgrundlagen wie Boden und Wasser verlieren, verlieren sie oft auch ihre Ernährungsgrundlage.
Ebenso bedingen Krankheiten wie HIV/Aids oder Cholera indirekt Hungersnöte. Den Betroffenen fehlt die Kraft zu arbeiten, doch sie haben einen erhöhten Energie- und Nährstoffbedarf. Der Teufelskreis aus Krankheit und Hunger verlangsamt das wirtschaftliche Wachstum und bereitet Hungersnöten neuen Boden.
Quellen: FAO (The State of Food Security and Nutrition in the World 2020), Global Network Against Food Crises (Global Report on Food Crises 2022)
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