von Aktion Deutschland Hilft
Wie in Europa schränkt der Kampf gegen das Coronavirus auch in Afrika das Leben von vielen Millionen Menschen ein. Unter anderem wurden Grenzschließungen, Ausgangsbeschränkungen und Versammlungsverbote verhängt, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.
Kenia, Somalia und Äthiopien kämpfen gegen zwei Katastrophen
Länder am Horn von Afrika wie Kenia, Somalia und Äthiopien kämpfen zeitgleich jedoch noch gegen eine weitere Katastrophe: Seit Anfang des Jahres werden sie von der schlimmsten Heuschreckenplage seit Jahrzehnten heimgesucht. Die riesigen Schwärme haben bereits Hunderttausende Hektar Ackerflächen kahlgefressen und verschlechtern die ohnehin schon prekäre Nahrungsmittelversorgung in der Region erheblich. Um der Plage Herr zu werden, sind zahlreiche Bauern auf Unterstützung angewiesen – doch die Maßnahmen gegen das Coronavirus schränken die Möglichkeiten derzeit stark ein.
Corona-Pandemie und Heuschreckenplage: Gefährlicher Kreislauf
Besonders heikel ist, dass sich die Coronapandemie und die Heuschreckenplage gegenseitig verschlimmern können. "Bei einer ungehinderten Vermehrung der Heuschrecken werden viele Kinder, Frauen und Männer Hunger leiden müssen. Und durch Mangelernährung sind die Menschen anfälliger für Krankheiten wie das Coronavirus", erklärt Malte Landgraff von der Johanniter-Auslandshilfe den gefährlichen Kreislauf.
Deshalb ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Bekämpfung der Heuschrecken jetzt nicht vernachlässigt wird. Am Horn von Afrika haben sich in der Regionalen Wüstenheuschrecken-Allianz (Regional Desert Locust Alliance, RDLA) verschiedene internationale Hilfsorganisationen, darunter auch die Johanniter und World Vision, zusammengeschlossen.
Wüstenheuschrecken-Allianz fordert Anpassung der Corona-Beschränkungen
Sie fordern jetzt unter anderem eine Anpassung der Corona-Beschränkungen für die Bekämpfung der Plage: "Maßnahmen und Logistik, die der Bekämpfung der Heuschreckenplage dienen, sollten von den Bewegungseinschränkungen ausgenommen werden, damit Hilfsorganisationen gemeinsam mit der betroffenen Bevölkerung weiter gegen die Heuschrecken vorgehen können", appelliert Landgraff weiter.
Eine weitere Forderung der internationalen Allianz ist eine engere Verknüpfung des COVID-19-Reaktionsplanes der Regierung mit den Maßnahmen gegen die Heuschreckenplage. Beispielsweise durch Verwendung eines gemeinsamen Nachrichtensystems zur Meldung von Coronafällen und dem vermehrten Auftreten von Heuschrecken.
Ostafrika: Ausgangssperren erschweren Kampf gegen Heuschrecken
Helfer der Bündnisorganisation TERRA TECH berichten, dass sie in Äthiopien aufgrund der Versammlungsverbote keine Hilfsgüter mehr verteilen können. Nachdem die Heuschrecken vielerorts die Ernte zu großen Teilen vernichtet haben, benötigen die Menschen jedoch dringend Nahrungsmittel. Laut der Bündnisorganisation AWO International wird zudem die aktive Bekämpfung der Heuschrecken ausgebremst. Pestizide, die zur Vernichtung der Schädlinge eingesetzt werden, können nicht importiert werden. Wo noch Pestizide vorhanden sind, bremsen Ausgangssperren den weiteren Einsatz.
"Um die Ausbreitung des Coronavirus und das Kollabieren des Gesundheitssystems zu verhindern, sind Maßnahmen wie Ausgangssperren und Grenzschließungen unabdingbar. Für den Kampf gegen die Heuschreckenplage sind sie jedoch ein massives Hindernis, zumal sie zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt kommen", erläutert Manuela Roßbach, geschäftsführende Vorständin von Aktion Deutschland Hilft.
Bis zu 100 Prozent Ernteverlust befürchtet
"In den ersten Aprilwochen haben sich viele neue Schwärme gebildet, die sich jetzt während der Regen- und Pflanzsaison besonders stark vermehren können. Experten rechnen damit, dass an einigen Orten Ernteverluste von bis zu 100 Prozent drohen", so Roßbach weiter.
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