von Aktion Deutschland Hilft
Nach der schweren Explosion im Hafen von Beirut am Dienstagabend laufen Bergungsarbeiten, Not- und Soforthilfemaßnahmen auf Hochtouren. Viele Hilfsorganisationen aus dem Bündnis Aktion Deutschland Hilft sind bereits seit Jahren mit lokalen Büros oder Partnerorganisationen im Libanon aktiv. Auch wenn viele Helfer vor Ort selbst von der Explosion betroffen waren, konnten sie schnell erste Hilfsaktivitäten einleiten.
Nothilfe für die Menschen im Libanon läuft auf Hochtouren
"Die Hilfsorganisationen in unserem Bündnis beschreiben die aktuelle Lage in Beirut, wie wir es sonst von großen Naturkatastrophen kennen", berichtet Manuela Roßbach, geschäftsführende Vorständin von Aktion Deutschland Hilft. Und genauso wie nach einem Erdbeben stehen für Helferinnen und Helfer jetzt die Bergung Betroffener aus den Trümmern, medizinische Hilfe und die Versorgung der vielen Obdachlosen mit Lebensmitteln, Decken und Hygieneartikeln im Vordergrund.
Laut der Bündnisorganisation Kinderhilfswerk Stiftung Global-Care sind über 300.000 Menschen obdachlos und haben alles verloren. "Das ist so, als hätte die gesamte Bevölkerung von Bonn von heute auf morgen kein Dach mehr über dem Kopf", so Roßbach.
Beirut: Die Krankenhäuser sind völlig überlastet
Die Krankenhäuser in der libanesischen Hauptstadt sind – auch wegen der Corona-Pandemie – völlig überlastet und müssen Verwundete zum Teil zurückweisen. Die Helferinnen und Helfer vor Ort bemühen sich nach Kräften, die medizinische Versorgung der Verletzten zu bewältigen. Einige Hilfsorganisationen im Bündnis entsenden auf Anfragen aus dem Libanon weitere Helfer aus Deutschland, um der Lage Herr werden zu können.
Die Hilfsorganisationen im Bündnis sorgen sich trotz der aktuellen Herausforderungen in der Nothilfe aber vor allem auch um die langfristigen Folgen des Unglückes: Der Libanon steckt seit Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise und ist von Lebensmittelimporten aus dem Ausland abhängig. Angesichts des zerstörten Hafens, der als wichtiger Umschlagpunkt für Importe diente, wird es zu Lebensmittelengpässen und steigenden Preisen kommen.
"Wie soll ich morgen essen?" ist eine allgegenwärtige Frage
"Dies ist eine weitere Tragödie für ein Land, das an mehreren Fronten bereits tief in der Krise steckt. Fast die Hälfte der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze und 35 Prozent der Menschen sind arbeitslos. Ein Großteil der libanesischen Bevölkerung ist bedürftig – darunter auch viele Geflüchtete zum Beispiel aus Syrien – und kämpft schon lange um das tägliche Überleben. Aber jetzt kämpfen sogar Familien der Mittelschicht darum, Essen auf den Tisch zu stellen. Seit fast einem Jahr beschäftigen sich alle Menschen mit der Frage: 'Wie soll ich morgen essen?'", erklärt Nidal Ali, Länderdirektor Libanon von Islamic Relief.
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