Nothilfebündnis „Aktion Deutschland Hilft“ präsentiert Kosten-Nutzen-Auswertung zu Katastrophenvorbeugung
„Vor allem bei extremen Naturereignissen wie Dürren oder Starkregen konnten wir herausstellen, dass jeder Euro der in die Umsetzung von Vorsorgemaßnahmen investiert wurde, sich um ein Vielfaches bezahlt gemacht hat“, sagt Dr. Markus Moke, Referent für Projekte und Qualitätssicherung bei Aktion Deutschland Hilft. „Zudem gilt: Die Effizienz nimmt zu, je niedriger der Entwicklungsstand eines Landes ist.“ Der Nothilfe-Experte fasst damit das Kernergebnis der aktuellen Studie „Die Kosten-Nutzen-Analyse in der Katastrophenvorsorge – Eine Synthese" zusammen. Am Dienstag wird der Internationale Tag der Katastrophenvorbeugung begangen.
Folgen schon im Vorfeld mindern
Der weltweite Anstieg der Häufigkeit und Intensität von Naturkatastrophen ist schon lange bekannt. Immer häufiger werden seit einigen Jahren erhebliche Gelder aufgewendet, um die schwerwiegenden Folgen dieser Ereignisse schon im Vorfeld zu mindern. Dass der Einsatz dieser – sehr begrenzten – Geldmittel auch effektiv ist, belegt nun die aktuelle Kosten-Nutzen-Auswertung von Aktion Deutschland Hilft.
Kosteneffizienz von Katastrophenvorsorge
„In der Humanitären Hilfe betonen wir bereits seit Jahren die Kosteneffizienz von Katastrophenvorsorgemaßnahmen“, sagt Manuela Roßbach, Geschäftsführerin von Aktion Deutschland Hilft. „Der Stellenwert dieser Maßnahmen für Hilfsorganisationen steht jedoch in einem großen Gegensatz zum politischen und wirtschaftlichen Willen, in diese Präventionsprojekte auch zu investieren.“
Menschen schützen, bevor es zu einer Katastrophe kommt
In der Praxis verlangen Geldgeber und politische Entscheidungsträger immer wieder belastbare Nachweise dafür, dass Katastrophenvorsorge ein effizientes Mittel zur Reduzierung von Todeszahlen und Schäden ist. „Vor dem Hintergrund der Ergebnisse unserer Kosten-Nutzen-Analyse erhoffen wir uns nun auch einen gesteigerten Stellenwert für Vorsorgeprojekte in Politik und Wirtschaft – und letztendlich natürlich die entsprechenden Geldmittel, um verstärkt Projekte umsetzen zu können, die das Leben vieler Menschen schützen können, noch bevor es zu einer Katastrophe kommt“, appelliert Roßbach.
Es wurde bereits eine große Anzahl an Forschungsprojekten und Initiativen zur Analyse der Kosten und Nutzen von Katastrophenvorsorgemaßnahmen durchgeführt. Allerdings besteht kein Konsens über die Methodik der Kosten-Nutzen-Analyse. Außerdem mangelt es an einem systematischen Überblick zu Kosten-Nutzen-Analysen in der Katastrophenvorsorge. Für die Ergebnisbetrachtung von Aktion Deutschland Hilft wurden 117 dieser Fallstudien aus dem Zeitraum 1996 bis 2015 erfasst und systematisch analysiert und synthetisiert.
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