Neue Wege in der humanitären HilfeDigitalisierung in der humanitären Hilfe
Aus der humanitären Hilfe und Katastrophenvorsorge sind digitale Mittel nicht mehr wegzudenken. Das gilt für Hilfsorganisationen und für spannende Online-Spendenaktionen.
Wie die Hilfsorganisationen unseres Bündnisses weltweit neue Wege der Hilfe suchen und finden, erfahren Sie hier!
Und weltweit finden Hilfsorganisationen neue Wege, um Menschen in Not noch besser mit Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten zu versorgen – oder mit lebenswichtigen Informationen.
Der Blick aus dem All: Tritt irgendwo in der Welt eine Katastrophe ein, fotografieren Satelliten das betroffene Gebiet gezielt und geben die Bilder an Einsatzkräfte weiter. Dafür sorgt ein internationaler Verbund von Satellitenbetreibern. Die Helfer erkennen so wichtige Details: Wo ist ein Erdrutsch abgegangen oder wo sind Straßen verschüttet? Wo sind Menschen von der Außenwelt abgeschnitten? Wohin bewegen sich Flüchtlinge?
Durch moderne Technik gewonnene Daten können auch im Kampf gegen Krankheiten helfen. Ein Beispiel: In Ghana bauen Fachkräfte ein landesweites Telemedizin-Netzwerk auf. Das ermöglicht Ärzten, Menschen trotz großer Entfernung zu beraten. Oder im südlichen Afrika, wo Experten Daten zu Malariafällen sammeln. Auf dieser Basis sind Vorhersagen über die Ausbreitung und Pläne zur Behandlung der Krankheit möglich.
In Nairobi, Kenia, hilft unsere Bündnisorganisation Malteser International werdenden Eltern auch virtuell: Schwangere bekommen Informationen per SMS zugeschickt. Zum Beispiel, in welcher Schwangerschaftswoche sie sich gerade befinden, wie groß ihr Baby ungefähr ist und wann die nächste ärztliche Untersuchung ansteht.
Drohnen können dabei helfen, Leben zu retten. Viel schneller als jedes andere Transportmittel bringen sie Medikamente oder Blutkonserven in entlegene Gebiete.
Unsere Bündnisorganisation Bundesverband Rettungshunde nutzt Drohnen mit dem Ziel, unter Trümmern verschüttete Menschen zu bergen. Die fliegenden Helfer kamen etwa nach den Erdbeben in Mexiko zum Einsatz.
Dank 3D-Druckern können Menschen in wenig entwickelten Ländern hochwertige Güter herstellen. Im Flüchtlingscamp Za'atari in Jordanien beispielsweise nutzen Hilfsorganisationen eine dieser High-Tech-Produktionsmaschinen gemeinschaftlich. Sie produzieren mit den 3D-Druckern Prothesen für versehrte Kinder, Frauen und Männer.
Corona hat weltweit viele Veränderungen gebracht – auch in der humanitären Hilfe sind die Auswirkungen der Pandemie spürbar. Hilfsorganisationen unseres Bündnisses haben neue Wege gefunden, auch in Zeiten von Kontakteinschränkungen für Menschen in Not da zu sein: HelpAge achtet besonders darauf, dass ältere Frauen und Männer alle Informationen erhalten, um sich bestmöglich zu schützen.
In Myanmar hat unsere Bündnisorganisation Handicap International es ermöglicht, dass Menschen per Video oder Telefon mit ihren Therapeuten in Kontakt bleiben. "Unsere Fachkräfte kommunizieren über Live-Videos, so dass sie direkt Rückmeldung geben können. Und wenn die Verbindung zu schlecht ist, dann schicken wir Fotos und Erklärungen", sagt Isabelle Urseau von Handicap International.
Um so viele Menschen wie möglich zu erreichen, klären viele Hilfsorganisationen auch per Video über Krankheiten, Vorbeugung und Hygiene auf. Ein Beispiel: Dr. Joseph Itama komponierte zu Beginn der Corona-Pandemie einen Song. Der Mediziner arbeitet für unsere Bündnisorganisation Malteser International in der Demokratischen Republik Kongo. Viele lokale Radiosender spielen das Lied.
Das Telefon kann ein guter Weg sein, sich auszutauschen. Etwa dann, wenn Helfer und Betroffene zu weit voneinander entfernt sind – oder aus Schutz vor ansteckenden Krankheiten. Während der Corona-Pandemie ist Alleinsein für viele eine emotionale Last. Bündnisorganisationen wie die Johanniter, Malteser und Islamic Relief bieten Menschen die Möglichkeit, am Telefon oder in Online-Chats über ihre Sorgen zu sprechen – in Deutschland und vielen weiteren Ländern.
Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit haben sich im Jahr 2020 Fake News rund um das Coronavirus verbreitet. Um den gefährlichen Falschmeldungen entgegenzuwirken, klären Bündnisorganisationen weltweit auf: mit Megafonen, Postern, SMS, Radiospots und Internetvideos in sozialen Netzwerken. "Glaubt mir! Das Virus betrifft alle Menschen. Wir müssen aufeinander aufpassen", sagt der Helfer Dzevam Godlove in die Kamera. Er arbeitet als Partner unserer Bündnisorganisation SODI im Kamerun.
Soziale Medien bieten zugleich viel Raum für Gutes: Unter #friendlydistancing haben bekannte Streamer die Corona-Nothilfe unseres Bündnisses unterstützt. Beim Spielen verschiedener Online-Games haben sie ihre Communities mobilisiert. Auch viele Privatpersonen haben mit virtuellen Spendenaktionen schon Geld für Menschen in Not gesammelt.
Auch Sie können online Gutes tun! Starten Sie Ihre virtuelle Spendenaktion zum Geburtstag, zum Firmenjubiläum oder bei einer Fahrradtour. Und schon ab 5 €/Monat werden Sie Förderer und helfen immer genau da, wo die Hilfe am dringendsten gebraucht wird. Danke, dass Sie helfen.