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Erdbeben HaitiJohanniter organisieren orthopädische Erstversorgung für Erdbebenopfer

22-01-2010

Haiti: Mann im KrankenhausPort-au-Prince/Berlin - Um Tausende von Menschen mit schweren Knochenbrüchen und Amputationen versorgen zu können, schickt die Johanniter-Unfall-Hilfe Orthopädie-Experten und eine mobile Containerwerkstatt nach Haiti.

In Notoperationen werden durch die Ärzte der Johanniter und anderer Hilfsorganisationen täglich fast 100 Amputationen vorgenommen und hunderte offener Knochenbrüche behandelt. Wie diese Menschen nach den schweren Eingriffen künftig versorgt werden, ist noch völlig unklar. Die wenigen orthopädischen Einrichtungen in Port-au-Prince sind zerstört.

„Neben der Erstversorgung werden wir schnellstens lokale Orthopädie-Techniker ausbilden und ausrüsten, damit eine langfristige Versorgung von verletzten und behinderten Menschen sichergestellt ist. Sonst wird Haiti langfristig zum Land der Amputierten“, befürchtet Marcel Baeriswyl, Orthopädie-Fachmann der Johanniter. Er weiß aus Erfahrung, dass die Lage dieser Menschen verzweifelt ist, da sie nach der Erstversorgung auf sich selbst gestellt sind. „Prothesen und orthopädische Hilfsmittel wie Gehhilfen und Rollstühle stellen die Mobilität der Opfer wieder her und versetzen sie in die Lage, sich um die Deckung ihrer Grundbedürfnisse nach Nahrung, Wasser und Unterkunft selbst zu kümmern“, so Baeriswyl.

Experten schätzen, dass in den nächsten Wochen zehntausende Prothesen in Haiti benötigt werden. Die Johanniter setzen nach der ersten Soforthilfephase daher nun auf ein langfristiges Engagement in Haiti und bringen in den nächsten Tagen eine mobile orthopädische Containerwerkstatt nach Port-au-Prince. Die Werkstatt ist voll flexibel und kann je nach Bedarf an ein Krankenhaus angegliedert werden. In den nächsten Monaten werden außerdem in einem größeren Umfang orthopädisches Material und Hilfsmittel nach Haiti gebracht werden, um die orthopädische Erstversorgung der vielen Verletzten zu gewährleisten.

Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist in Haiti mit 15 Ärzten, Sanitätern, Logistikern und einem Notfallseelsorger im Einsatz und beliefert Krankenhäuser mit medizinischen Hilfsgütern für die Versorgung zehntausender Menschen.

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