Erdbeben HaitiBilderstrecke: Haiti zwei Jahre nach dem Beben
09-01-2012
Zwei Jahre nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti ziehen die Bündnispartner von Aktion Deutschland Hilft Bilanz über bereits Erreichtes, aber auch darüber wo die Menschen in Haiti noch Hilfe benötigen.
Bertrand Elize ist einer der Mitarbeiter von ADRA und unterstützt die Agrarprojekte in den Bergdörfern um Petit Gôave. Mit einer simplen Methode werden aus Plastikflaschen einfache Pflanztöpfe für die Anzucht der Samen gemacht. Saatgutvermehrung, Konservierung von Samen und der Anbau von neuem Obst und Gemüse sollen die Nahrungsgrundlage der Menschen sichern.
Die Trinkwasseranlage in Petit Guineé, die in Zusammenarbeit mit den Maltesern von Arche Nova bereits kurz nach dem Erdbeben errichtet wurde, war eigentlich nur als kurze Übergangslösung gedacht. Aus Mangel an Alternativen wird sie jedoch bis heute betrieben.
Die Bewohner von Petit Guineé sind dankbar für das saubere Trinkwasser. Dieses Mädchen holt an der Trinkwasseranlage von Arche Nova Wasser für zu Hause. Das Wasser wird von Frauen in Eimern gekonnt auf dem Kopf transportiert.
V.l.n.r.: Marie Guerda la Flippe (Kontaktperson der Gemeinde), Florian Meyer (Landesdirektor), Marc-Arthur Moncy (Werkstattleiter) und Emmanuel Leveque (Ingenieur) freuen sich, dass sie den Menschen in Haiti helfen können. Insgesamt wurden 30 Jugendliche an den Geräten in der Produktionswerkstatt des Arbeiter-Samariter-Bunds ausgebildet. Sie produzieren nun gemeinsam mit den fest angestellten lokalen Mitarbeitern die Möbel für die Schulen.
Die provisorische Schule, die nicht weit vom Flüchtlings-Camp von Croix des Bouquets entfernt von AWO International errichtet wurde, bietet mit 3 Klassenräumen Platz für ca. 120 Schulkinder im Alter von 6 – 12 Jahren. 5 Lehrer und 1 Direktorin geben ihr Bestes, um den Kindern unter diesen Bedingungen möglichst guten Unterricht zu ermöglichen. Es gibt auch einen provisorischen Kindergarten, in dem 120 Kinder unterkommen.
Dr. Yoseph Foblas führt mit seiner Assistentin medizinische Basisuntersuchungen im Flüchtlings-Camp bei Croix des Bouquets durch. Dr. Foblas arbeitet bereits seit Februar 2010 mit AWO International zusammen. In dem Camp leben rund 3.000 Menschen, genaue Zahlen gibt es nicht, da immer wieder Familien dazu kommen und andere wegziehen.
CARE begleitet in einem Bildungsprogramm Schulen in Léogâne. CARE verteilt Materialien wie Tafeln, Bänke, Schul-Kit und Schulrucksäcke. Für Lehrer, Eltern und SchülerInnen werden Schulungen in psychosozialer Beratung und Pädagogik angeboten.
Marie Christine Destin (13) hat ihre beste Freundin beim Erdbeben am 12. Januar 2010 verloren. Sie nahm an psychosozialen Beratungen von CARE an der „Ecole Nationale de filles Anacaona“ teil.
Bartelot Luckner (rechts) moderiert die Zeremonie für den Abschluss des Bauprojektes von 1050 Sheltern, die Handicap International seit dem Beben in Gran Gôave und Petit Gôave errichtet hat. Er war einer der ersten Mitarbeiter von Handicap International in Petit Gôave und arbeitet seit dem 24. Januar 2010 mit der Hilfsorganisation zusammen.
Handicap International setzt sich besonders für Menschen mit Behinderungen ein. So auch in Haiti: Louis Micheline ist 60 Jahre alt. Seit März 2011 lebt sie in einem behindertenfreundlichen Shelter von Handicap International.
Auch Help arbeitet an der Produktion von Übergangshäusern in Petit Gôave. Täglich werden von den Mitarbeitern durchschnittlich 12 Übergangshäuser produziert. Die Kosten für Material und Lohn belaufen sich auf 1.986 US-Dollar pro Stück. Ziel ist die Auflösung des Flüchtling-Camps, doch noch immer müssen viele Menschen in Zelten wohnen.
Simon Dieunisse ist 28 Jahre alt und arbeitet schon über 1,5 Jahre für Help. Er schneidet und schraubt die Holzplatten für die Übergangshäuser. Insgesamt gibt es 25 Mitarbeiter in der Help-Werkstatt. Die Leute sind froh, dass sie arbeiten und gleichzeitig ihren Mitmenschen helfen können.
Jean Pierre ist Auszubildende bei den Johannitern und will die Orthopädietechnik erlernen. In der Werkstatt werden mittlerweile 6 Auszubildende unterrichtet, 2 Frauen und 4 Männer. Die Johanniter verfügen mittlerweile über feste Gebäude oder Container statt Zelte. Es gibt sogar Seminarräume für Fortbildungen.
Thomas Iwalla aus Kenia ist Orthopädietechniker und Ausbilder bei den Johannitern und seit Mai 2010 in Leogane. Schneili Cimilien ist 5 Jahre alt und trägt seine Prothese seit ungefähr einem Jahr. Seine Mutter begleitet ihn bei den regelmäßigen Anpassterminen.
Das Gesundheitszentrum der Malteser wird noch um eine Mutter-Kind-Zentrum erweitert. Schwangere und Mütter stehen bereits in den frühen Morgenstunden Schlange. Die Frauen kommen zum Teil auf langen Fußmärschen aus den entfernt gelegenen Dörfern in den Bergen hierher. Die Malteser bieten ihren Service rund um die Uhr und kostenlos an.
Eine Mitarbeiterin der Malteser erklärt den Frauen, die aus den ländlichen Regionen in und um Leogane kommen, welche Impfungen für ihre Kinder wichtig sind. Auch die Impfungen sind im Gesundheitszentrum der Malteser kostenlos.
Die kleine Apotheke in der Klinik von action medeor in Rousseau macht es möglich, dass die Patienten umgehend mit den nötigsten Medikamenten versorgt werden können. Insgesamt wurden seit Inbetriebnahme der Klinik 2300 Patienten behandelt, davon waren 38 % Kinder.
Kinder freuen sich über die neu errichtete Trinkwasseranlage (TWA) in Rousseau. Die TWA wurde von action medeor in Kooperation mit der lokalen Organisation Osapo errichtet. Sie ist wichtig, um die Cholerafälle gering zu halten, denn frisches Trinkwasser ist einer der Schlüsselfaktoren zur Vermeidung von Cholera. 60.000 Liter Wasser können pro Tag gefiltert werden.
Die Schule von World Vision im Camp Corail wurde von der Deutschen Telekom finanziert. Sie bietet knapp 700 Schülern im Alter von 3 – 16 Jahren Platz. Es gibt 15 Klassenräume für Kindergarten und Grundschulunterricht.
Schulkinder in der neuen Schule im Camp Corail: „Danke, dass wir diese schöne Schule bekommen haben. Wir versprechen, dass wir gut darauf aufpassen, dass sie so schön bleibt! Wir sind froh, dass wir einen Schule haben, die auch dann stehen bleibt, wenn die Erde wackelt!“
Jason Shilsera ist 70 Jahre alt und hat 5 Kinder. Er ist verantwortlicher für den Esel, der auch einen Namen hat: Bouik. Auf jeder der 4 Farmen werden 25 Farmer zu Trainern ausgebildet, die dann ihr Wissen an weitere Farmer aus dem Dorf weitergeben. Insgesamt sollen so ca. 800 Menschen von dem ADRA-Programm profitieren.