von Aktion Deutschland Hilft
Erich Lischek leitete viele Jahrzehnte das Büro von ADRA Deutschland und hat das Bündnis Aktion Deutschland Hilft mit aufgebaut. Als Pensionist telefonierte er viele Jahre für unser Bündnis mit Spenderinnen und Spendern. Ein Porträt über einen außergewöhnlichen Mann, der sein Leben früh der humanitären Hilfe verschrieben hat.
Mit 17 Jahren sammelte er das erste Mal Spenden für Menschen in Not
Als Erich Lischeks Heimatregion überschwemmt wurde, war er das erste Mal zur Stelle. 17 Jahre alt war er damals, die Donau war über das Flussbett im bayrischen Stephansposching getreten und hatte Verwüstung hinterlassen. Zusammen mit einem Klassenkameraden begann er, Spenden zu sammeln, um den Menschen in der Gemeinde zu helfen.
Eine Vorschau auf das weitere Leben
Diese Anekdote könnte heute, Jahrzehnte später, nur eine von vielen sein. Eine von denen, an die man sich eben erinnert, wenn man auf ein Leben zurückblickt. Vielleicht, weil es außergewöhnlich ist, dass Lischek noch nicht mal ganz erwachsen war, als er schon Spenden für Menschen in Not sammeln wollte.
In diesem Fall ist die Anekdote aber noch mehr: gewissermaßen eine Vorschau darauf, wie Lischeks Leben weiter verlaufen sollte.
Erich Lischek, heute 78 Jahre alt, hat den Großteil seines Lebens der humanitären Hilfe verschrieben. "Da muss man doch etwas tun", dachte er sich beim Donauhochwasser als Jugendlicher. Dasselbe dachte er, als er in den frühen 2000er Jahren das Bündnis Aktion Deutschland Hilft mitgründete. Und auch immer wieder während seiner Zeit als Geschäftsführer von ADRA Deutschland.
Als Pastor verbindet er Glauben und Hilfe
1987 hat Lischek ADRA Deutschland gegründet, eine christlich geprägte, humanitäre Hilfsorganisation. Als Pastor lag für Lischek die Verbindung von Glauben und Hilfe nah. Bis zu seinem Ruhestand 2012 leitete er das ADRA-Landesbüro in Weiterstadt.
Das Büro war zu diesem Zeitpunkt längst um ein Vielfaches gewachsen: 28 Festangestellte und zehn Freiwillige und Ehrenamtliche engagierten sich bei ADRA Deutschland. Inzwischen sind es bei ADRA Deutschland fast 70 Festangestellte.
Und auch bei vielen der inzwischen 120 Länderbüros war Lischek aktiv an der Gründung vor Ort beteiligt, etwa in Afghanistan, Brasilien, Nicaragua, Honduras oder Sibirien.
Viele Reisen
"Wenn eine Katastrophe passiert war, bin ich häufig in das Land gereist und habe die Menschen unterstützt, eine Organisation aufzubauen", sagt Lischek. Heute sind die Länderbüros überall auf der Erde verteilt und ADRA zählt zu den größten Hilfsorganisationen weltweit.
Lischek hat Strukturen in der humanitären Hilfe geschaffen und Werte vorgelebt, die bis heute viele Hilfsorganisationen prägen. Zum Beispiel die Katastrophenvorsorge. "Das ist ein wichtiges Thema", sagt er. "Dadurch können wir die Menschen vor Ort schneller erreichen und schneller helfen – auch wenn eine große Naturkatastrophe passiert ist."
Lokalisierung als Überzeugung
Und zum Beispiel das Thema Lokalisierung. Denn schon früh lebte Lischek den Gedanken: Die Menschen vor Ort wissen selbst am besten, was sie brauchen.
Heute ist die Lokalisierung, also die Überzeugung, dass humanitäre Hilfe nur mit lokalen Einsatzkräften funktionieren kann, ein Standard, auf den internationale Hilfsorganisationen hinarbeiten. Damals war das keine Selbstverständlichkeit – für Lischek schon. Dass die Position von lokalen Akteur:innen heute immer weiter gestärkt wird, sieht er als großen Fortschritt in der humanitären Hilfe.
Aktion Deutschland Hilft als logische Konsequenz
Ein großes Bündnis von Hilfsorganisationen: Das war für Lischek nach fast 20 Jahren bei ADRA eine logische Konsequenz. Sein Antrieb war auch hier, Menschen zu helfen – möglichst vielen, und zwar koordiniert und abgestimmt. Mit seinen Werten und Überzeugungen war er an der Gründung von Aktion Deutschland Hilft maßgeblich beteiligt.
Stolz ist Erich Lischek auf das, was er gemeinsam mit anderen aufgebaut hat – die vielen ADRA-Büros weltweit, sein eigenes Häuschen in der hessischen Natur als sicherer Rückzugsort und vor allem darauf, dass er vielen Menschen helfen konnte. "Ich bin dankbar, dass wir das alles erschaffen durften."
Dankbarkeit ist ein roter Faden
Sucht man in Lischeks Leben nach roten Fäden, dann könnte einer die Dankbarkeit sein. Sie zieht sich durch: die Dankbarkeit für die eigenen Möglichkeiten, humanitäre Hilfe zu leisten, über die Begegnungen mit Menschen, denen geholfen wurde, und über die vielen Telefongespräche mit Spenderinnen und Spendern, die aus eigener Erfahrung wussten, was große Not bedeuten kann.
Besonders in Erinnerung geblieben sind Lischek Hilfsprojekte, in denen Bildung für Kinder, vor allem für Mädchen, möglich wurde, etwa in Afghanistan. Dort schaffte er es gemeinsam mit anderen Helfer:innen, trotz aller Widrigkeiten Kinderheime und Schulen aufzubauen – für ihn ein Hoffnungsschimmer in schwierigen Zeiten.
Immer nach vorn schauen
Hindernisse und Herausforderungen sind für Lischek ohnehin nie ein Grund gewesen, die Hoffnung zu verlieren. "Ich gebe nie auf", sagt er. "Ich schaue nach vorn und sage immer: Was gestern war, können wir nicht ändern. Aber wir schauen, dass wir es besser machen können."
Fragt man Lischek, was ihm bei seiner Arbeit am wichtigsten war, durch was sie geprägt war, dann geht es immer wieder ums Weitermachen und darum, Haltung zu zeigen. "Wenn heute eine Katastrophe passiert, dann muss man eben heute helfen, und wenn morgen eine weitere passiert, dann muss man eben wieder helfen."
Nächstenliebe und Gelassenheit
Es sind diese Charakterzüge und diese Überzeugungen, die Lischek beim Aufbau von ADRA getragen und die Hilfsorganisation groß gemacht haben. Sein Motto, privat und beruflich: Immer einen Schritt nach dem anderen – koordiniert, pragmatisch, ohne Angst mit einem positiven Blick auf die Welt und immer mit einer guten Portion Gelassenheit. Und als Pastor: die gelebte Nächstenliebe.
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