Jedes Jahr sind die Dörfer und Gemeinden an der Nordwestküste von Myanmar von Überschwemmungen und Wirbelstürmen bedroht. Die Umweltbedingungen ändern sich und zwingen die dort lebenden Menschen zur Umsiedlung.
Wenn das Wasser bis zur Brust steht
„Immer wenn ein Sturm aufzieht, habe ich Angst. Ganz egal, ob es ein Sturm im Golf von Bengalen oder im Andamanischen Meer ist. Eine Flutwelle kann sich schnell aufbauen. Wenn die Flut ihren höchsten Punkt erreicht hat, geht mir das Wasser bis zur Brust,“ berichtet die Bewohnerin Daw Kyawt Nu mit ernstem Blick. „Manchmal gibt es eine Warnung im Radio, dass ein Sturm aufzieht“, berichtet sie weiter. „Sobald wir das hören, beenden wir unsere Mahlzeit und laufen so schnell wie möglich zum nächsten Kloster. Ich habe sechs Kinder. Mit meinem Mann, meiner Mutter und mir sind wir neun.“
Mangroven dienen als Schutz vor der Flut
Auf einer Versammlung sprechen die Bewohner des Dorfes Kyae Taw über die Gefährdung durch Fluten und Überschwemmungen. „Wenn die Flut kommt, sind zuerst die roten Gebiete betroffen“, berichtet ein Mann und deutet auf eine Landkarte der Region. „Als wir die Mangroven noch nicht hatten, gab es keinen Schutz und die Flut konnte direkt in unser Dorf kommen“, erklärt er und deutet auf den Fluss Kaladan, der sich ganz in der Nähe des Dorfes befindet.
Bedenken wurden schnell zerstreut
Der Dorfvorsteher U Win Thar berichtet, dass die Dorfbewohner zusammen mit Malteser International beratschlagt haben, wie das Dorf besser geschützt werden kann. Schnell war klar, dass Mangroven gepflanzt werden sollen. Die Hilfsorganisation stelle die Materialien zur Verfügung und zeigte, wie man Mangroven setzt und was zu beachten ist. Natürlich hatten die Bewohner zu Beginn noch Bedenken, dass die kleinen noch zarten Pflanzen von der nächsten Flut einfach weggespült werden könnten. Doch schon wenige Monate später waren die Mangroven so groß, dass sich die Befürchtungen zerstreuten. Die Freude der Bewohner war riesig.
Mangroven brechen das Wasser
„Wenn ein Sturm aufzieht, könnten die Flutwellen bis ins Dorf kommen. Aber das Wasser wird uns dank der Mangroven nicht sofort erreichen. Die Mangroven brechen das Wasser. Selbst wenn es einen Sturm gibt, werden die Dorfbewohner genügend Zeit haben, einen sicheren Ort zu finden. Früher hatten wir nichts, das uns schützte. Ohne den Mangrovenwald würde uns die Flutwelle mit voller Wucht treffen. Er ist gut für die Gemeinde. Es bringt so viele Vorteile, wenn man Mangroven pflanzt. Das Komitee und ich, möchten Männer, Frauen und Kinder der nächsten Generation schulen, damit sie das Projekt fortführen. Solange wir Dorfbewohner auch in der Zukunft zusammenarbeiten, solange werden auch die Mangroven wachsen und gedeihen,“ sagt U Win Thar stolz.
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis deutscher Hilfsorganisationen,
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