Johanniter-AuslandshilfeKambodscha: Nachhaltige Wege aus der Armut

von den Johannitern

Es braucht nicht viel, um in Kambodscha in die Schuldenfalle zu geraten: Falsche Ernährung, mangelnde Hygiene und eine unzureichende Gesundheitsversorgung fördern den Ausbruch von zum größten Teil vermeidbaren Krankheiten.

Kein ausreichender Schutz vor Krankheiten und Ertragsausfällen

Um diese zu behandeln, ist der Kauf von teuren Medikamenten erforderlich. Doch dafür fehlt es den Betroffenen an Geld. Hinzu kommt: Wer erkrankt, kann nicht wie bisher arbeiten, das ohnehin geringe Einkommen sinkt. Mit hoch verzinsten Krediten versuchen die Betroffenen sich zu helfen und über Wasser zu halten. Im schlimmsten Fall verkaufen sie ihr Land – und damit ihre einzige Lebensgrundlage.

Besonders indigene Bevölkerungsgruppen im Nordosten Kambodschas erleiden ein solches Schicksal. Der Mangel an Gesundheitsvorsorge gefährdet dabei nicht nur ihre Existenz, sondern auch ihre Lebensweise. Vor allem mit dem Reisanbau, der nach der traditionellen Wanderlandwirtschaft in Feuchtgebieten betrieben wird, bestreiten sie ihren Lebensunterhalt. Alternativen zur Existenzsicherung bleiben für sie ohne Unterstützung durch neues Wissen und finanzielle Starthilfe unerreichbar.


Bildergalerie: So helfen die Johanniter in Kambodscha

Johanniter starteten gesundes Lernprojekt

Um die Ursachen der Armut zu bekämpfen und der Bevölkerung dauerhaft neue Perspektiven zu geben, startete die Johanniter, Bündnisorganisation von Aktion Deutschland Hilft, gemeinsam mit der lokalen Partnerorganisation Live and Learn Cambodia in 27 Dörfern der Provinzen Ratanakiri und Mondulkiri Projekte mit einem ganzheitlichen Ansatz.

Zunächst unterstützten Helfer die Dorfbevölkerung beim Bau von Latrinen und vermittelten Hygienepraktiken, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Wasserauffangsysteme wurden errichtet, um Trinkwasser dauerhaft zu speichern. Damit Bewohner sich gesünder ernähren und so vermeidbare Erkrankungen vorbeugen, wurde in Kochkursen unter anderem gezeigt, wie gesunde Mahlzeiten mit vorhandenen, traditionellen Lebensmitteln hygienisch zubereitet werden können.

Hilfe für über 25.000 Menschen in Kambodscha

"Der gesamtheitliche Ansatz erlaubt es uns, vielschichtige Probleme intensiv anzugehen und gemeinsam mit den Gemeinden zu lösen", erklärt Claudia Zehl, Fachbereichsleiterin der Johanniter-Auslandshilfe. "Wir bekämpfen die Ursachen für Armut, die oft ihren Anfang in mangelnder Gesundheit hat. Gleichzeitig geben wir den Gemeinden Werkzeuge an die Hand, um wirtschaftliche und soziale Probleme zu lösen."

Damit das erworbene Wissen in den Bereichen Hygiene, Ernährung, aber auch Finanzen und Verwaltung langfristig in den Gemeinden bleibt und in Nachbardörfer getragen wird, wurden 68 sogenannte Village Saving Groups gegründet und ausgebildet. So kann über 25.000 Menschen in den beiden Provinzen Kambodschas geholfen werden, dem Kreislauf der Armut zu entkommen.

Aktion Deutschland Hilft, Bündnis deutscher Hilfsorganisationen,
bittet dringend um Spenden für die weltweite Nothilfe

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