von Aktion Deutschland Hilft
Der Klimawandel und seine Folgen wirken sich immer stärker auf das Leben vieler Menschen aus. Diejenigen, die in Armut leben, sind besonders schwer betroffen. Kleinbäuer:innen verlieren durch Dürren ihre Lebensgrundlage; küstennahe und ungesicherte Gebiete werden überschwemmt.
Klimawandel, Hunger und globale Armut
Forscher:innen befürchten zudem, dass der Klimawandel die Ursachen von Armut verstärken wird. Und dass extreme Armut und soziale Ungleichheit weltweit zunehmen werden – sollte es nicht gelingen, die globale Erwärmung einzudämmen.
Laut den Vereinten Nationen könnten bis 2030 mehr als 100 Millionen Menschen aufgrund des Klimawandels in extreme Armut fallen – zusätzlich zu den über 2 Milliarden Menschen, die schon heute in Armut leben beziehungsweise davon bedroht sind.
Klimakatastrophen könnten in den kommenden Jahren mehr als 200 Millionen Menschen zwingen, ihr Zuhause zu verlassen. Und zwischen 2030 und 2050 könnte der Klimawandel pro Jahr 250.000 Menschen das Leben kosten. Ursachen sind Unterernährung, Krankheiten wie Malaria und die Folgen von Hitzewellen; insbesondere in Regionen mit unzureichender medizinischer Infrastruktur.
Soziale Ungleichheit zwischen kühleren und wärmeren Regionen
Schon heute bekommen Menschen in ärmeren Regionen die Auswirkungen der globalen Erwärmung – etwa steigende Meeresspiegel und langanhaltende Dürren – am deutlichsten zu spüren. Je weiter der Klimawandel fortschreitet, desto mehr verstärken sich die Ungleichheiten zwischen wohlhabenden Nationen in kühleren Regionen und ärmeren Ländern in heißeren Regionen.
Dabei tragen sogenannte Entwicklungsländer am wenigsten zur aktuellen Erwärmung der Erde bei. Den größten Anteil der Treibhausgase, die in den vergangenen Jahrzehnten ausgestoßen wurden, haben China, die USA, Europa, Indien und Russland zu verantworten.
Wo Klimawandel und Armut aufeinandertreffen
Für viele Menschen in Bangladesch sind die Auswirkungen des Klimawandels schon heute spürbar. Da das Land nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegt, kommt es häufig zu schweren Überschwemmungen. Auch Wirbelstürme sorgen immer wieder für große Not. Bangladesch gilt als einer der ärmsten Staaten der Erde.
Mehr als 40 Prozent der Bevölkerung des Nahen Ostens ist schon heute von Dürren und anderen Klimaextremem betroffen. Die Wasserunsicherheit in der Region ist sehr groß. Die Menschen sind stark von importierten Nahrungsmitteln abhängig.
Dürren und heftige Niederschläge, ausfallende Ernten und Hungersnöte bringen viele Menschen in Subsahara-Afrika in existentielle Not. Aber auch gewaltvolle Konflikte um knapper werdende Ressourcen sind Ursache für humanitäres Leid und Flucht.
In Mittelamerika sehen sich immer mehr Menschen gezwungen, sich an die Veränderungen des Klimas anzupassen. Etwa in Guatemala und Nicaragua müssen sich Landwirt:innen mit neuen oder unerwarteten Wetterextremen auseinandersetzen, um ihren Lebensunterhalt weiterhin bestreiten zu können.
Der Bevölkerung der Karibikinsel Haiti drohen aufgrund steigender Meeresspiegel schwere Überschwemmungen. Doch die finanziellen Mittel, um Wohnhäuser und Straßen katastrophensicher umzubauen, fehlen den meisten Menschen. Haiti gehört zu den ärmsten Staaten der Erde.
Wie wirkt sich der Klimawandel auf die weltweite Armut aus?
Extreme Armut gibt es nicht nur, aber zu einem Großteil in Ländern des globalen Südens. Dort arbeiten besonders viele Menschen in der Land- und Viehwirtschaft. Ihr Lebensunterhalt hängt stark von natürlichen Ressourcen wie Wasser oder Sonnenenergie ab. Doch aufgrund des Klimawandels werden viele Ressourcen knapper; das Wetter wird unberechenbarer.
Lange Trockenzeiten zerstören Ackerflächen. Extreme Wetterereignisse wie Wirbelstürme und Überschwemmungen führen zu Ernteeinbußen. Hitzewellen wirken sich auf die Gesundheit von Nutztieren aus. Landwirt:innen verlieren nicht nur die Möglichkeit, ihre Ernte zu verkaufen, sondern auch die Nahrungsquelle für ihre Familien.
Viele Familien geraten in finanzielle Not
Nicht nur Menschen, die von der Landwirtschaft leben, drohen aufgrund des Klimawandels in finanzielle Not zu geraten. Ernteausfälle und Ressourcenknappheit lassen Lebensmittelpreise steigen. Vor allem ärmere Familien, die in Slums in Großstädten oder informellen Siedlungen leben, bekommen Schwierigkeiten, sich mit ausreichend Nahrung zu versorgen.
Auch die Bevölkerung in tiefliegenden Küstenregionen und auf kleinen Inseln sind den Folgen des Klimawandels ausgesetzt. Der steigende Meeresspiegel droht immer mehr Menschen das Zuhause und die Lebensgrundlage zu nehmen. Problematisch ist in vielen ärmeren Staaten, dass es kaum soziale Schutzsysteme gibt, die die Menschen absichern. Etwa Versicherungen, die bei Schäden durch Naturkatastrophen greifen.
Gemeinsame Aufgabe der Staatengemeinschaft
Dem Klimawandel entgegenzuwirken, ist eine große Herausforderung. Energieerzeugung, Industrie und Landwirtschaft, Reise- und Konsumverhalten, Ernährung und Wohnungsbau: Nahezu alle Lebensbereiche wirken sich auf das Klima und die Umwelt aus.
Gelingt es der internationalen Gemeinschaft nicht, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu beschränken, werden die Folgen dramatisch sein: für die weltweite Ungleichheit, die Lage Geflüchteter, das Ausmaß von Naturkatastrophen. Und das weltweit.
Trotz der Teilnahme an zahlreichen Klimakonferenzen und der zugesagten Unterstützung für ärmere Länder handeln fast alle Staaten bisher zu zögerlich.
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis von mehr als 20 Hilfsorganisationen, unterstützt Menschen weltweit, sich besser auf die Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten.
Katastrophenvorsorge verhindert Leid, bevor es geschieht. Helfen Sie heute – mit Ihrer Spende!
Quellen: Bundeszentrale für politische Bildung, Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE), Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP), Weltgesundheitsorganisation (WHO), Weltklimarat (Stand: 05/2021)
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