Immer wieder auf der Flucht vor Gewalt
Als Jimmy Chacon das erste Mal mit seiner Frau vor der Gewalt bewaffneter Gruppierungen fliehen musste, waren seine vier Kinder noch ganz klein. Mittlerweile sind sie vier Mal geflohen und mussten alles hinter sich lassen. Jedes Mal suchte der 45-Jährige Familienvater erneut Arbeit als Tagelöhner, um sich und seine Familie zu ernähren und der Armut zu entkommen. Wie Chacon wurden viele Menschen im Norden Kolumbiens durch bewaffnete Kämpfe aus fruchtbaren Anbaugebieten vertrieben.
El Niño hat in der Region seine Spuren hinterlassen
Der Norden Kolumbiens war sehr stark vom Wetterphänomen El Niño betroffen. Drei Jahre hat es nur wenig geregnet. Die Dürre verursachte massive Ernteausfälle und ließ das Risiko von Waldbränden steigen. Trinkwasservorräte wurden in einigen Gebieten sehr knapp, was auch dazu führte, dass die Kindersterblichkeit in der Region stieg. Dass es kaum Zugang zu Gesundheitseinrichtungen gibt, verschärft die Situation zusätzlich.
Zwischen Bürgerkrieg und Friedensprozess
Nach einem halben Jahrhundert Bürgerkrieg waren in Kolumbien laut der UNO Flüchtlingshilfe im Jahr 2015 sieben Millionen Menschen innerhalb ihres Heimatlandes auf der Flucht. Zwar haben sich die kolumbianische Regierung und die linke Guerillaorganisation FARC Ende Juni auf einen Waffenstillstand und einen Vertrag für einen dauerhaften Frieden geeinigt, das Ergebnis des Referendums zeigt jedoch, dass noch ein langer Weg vor den Beteiligten liegt und der Frieden weiterhin brüchig bleibt. „Wir hoffen, dass der Frieden kommt. Wir wollen diese Gewalt nicht mehr erleben. Bevor wir geflohen sind, mussten wir Bombardierungen der Guerilla und der Armee ertragen“, berichtet Chacon.
Durch Schulungen zu besseren Erträgen
Heute arbeitet Jimmy Chacon als Landwirt in dem Departement La Guajira. Er pflanzt Bananen und Kochbananen. Hilfe bekommt er dabei von Mitarbeitern von Malteser International. Sie verteilen Saatgut und vermitteln den Bauern in speziellen landwirtschaftlichen Schulungen, wie sie in einem für sie unbekannten Gebiet bessere Erträge erwirtschaften können. „In den Trainings der Malteser haben wir gelernt, wie man am besten mit so einer Dürre, wie wir sie momentan erleben, umgehen können. Das hat uns sehr geholfen, und dieses Wissen ist viel wichtiger als alles Materielle, “ berichtet Chacon.
Mitarbeiter von Malteser International zeigen Chacon, wie er die Ackerflächen nachhaltig und möglichst ertragreich bewirtschaftet, wie die Ernte anschließend sicher gelagert werden sollte und wie die Lebensmittel gesund zubereitet werden können. „Wegen der Dürre waren wir schon wieder kurz davor, die Zelte abzubrechen. Die Lage war wirklich schwierig, aber jetzt haben wir Hoffnung“, sagt Chacon.
Seit Juli 2015 setzt sich Malteser International zusammen mit der kolumbianischen Assoziation des Souveränen Malteserordens für eine verbesserte Gesundheits- und Hygienesituation in La Guajira ein und unterstützt Gesundheits- und Ernährungskampagnen für die Bevölkerung in der Region.
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