Georgien – ein Überblick
- Karte: Georgien liegt im Westen Asiens an der Grenze zu Europa und am Schwarzen Meer. Nachbarländer sind die Türkei, Aserbaidschan und Russland.
- Staatsform: Georgien ist eine parlamentarische Republik und wird semipräsidentiell regiert.
- Geschichte: Das Land ist seit 1991 unabhängig. Zuvor war es Teil der Sowjetunion.
Leben der Menschen in Georgien
Die Bevölkerung Georgiens lebt hauptsächlich in den urbanen Regionen rund um die Hauptstadt Tiflis und die Industriestadt Rustawi. Das Land ist durch eine bergige, größtenteils unbesiedelte Landschaft geprägt, welche zwei Drittel des Landes ausmachen. Durch Schneefall im Winter, Erdrutsche und Überschwemmungen kann es dazu kommen, dass die dort lebenden Menschen von der Außenwelt abgeschnitten werden.
In Georgien gibt es immer wieder Erdbeben. Das Land liegt nahe der Türkei, wo die Arabische, die Anatolische und die Eurasische Platte aufeinandertreffen. Bündnisorganisationen wie der Arbeiter-Samariter-Bund leisten Katastrophenvorsorge, um die Menschen auf den Fall eines Erdbebens vorzubereiten.
Für die Wirtschaft des Landes ist vor allem die Agrarwirtschaft von Bedeutung. Georgien exportiert insbesondere Wein, Zitronen und Tee; zudem werden Textilien, Metalle und Chemikalien hergestellt. Der Tourismus ist ein weiterer wichtiger Wirtschaftszweig. Strom wird in Georgien fast ausschließlich durch Wasserkraft hergestellt. Die wirtschaftliche Lage ist insgesamt instabil. Viele Georgier:innen hoffen auf eine Verbesserung ihrer sozialen Situation.
Politik & Geschichte von Georgien
Georgien gehörte bis zum Ende des Kalten Krieges zur Sowjetunion. Nachdem 1991 bis zu 99 Prozent der Bevölkerung – es gibt unterschiedliche Angaben zum Wahlergebnis – für die Unabhängigkeit gestimmt hatten, wurde Georgien als eine der ersten ehemaligen Sowjetrepubliken ein souveräner Staat. Seither kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen Georgien und Russland.
Die politische Lage in Georgien gilt als angespannt. Formell ist das Land eine demokratische Republik mit Präsidialsystem. Jedoch äußert die Opposition zunehmend Zweifel bezüglich der Rechtstaatlichkeit und Beständigkeit der Demokratie. Regierungskrisen, die Proteste oder Rücktritte zur Folge haben, sind häufig.
Kaukasuskrieg 2008: Konflikt mit Russland
Die Menschen in den Regionen Abchasien und Südossetien fordern seit vielen Jahren ihre territoriale Unabhängigkeit. Die Volksgruppen unterscheiden sich von der restlichen Bevölkerung Georgiens, beispielsweise hat jede Ethnie ihre eigene Sprache und Kultur. Zwar sind die Regionen de facto nicht der Regierung in Tiflis unterstellt, jedoch erkennen nur wenige Staaten – darunter Russland – ihre Eigenständigkeit an.
Russland unterstützt die Unabhängigkeitsbestrebungen. Nach dem Einmarsch georgischer Truppen in Südossetien kam es 2008 zum Krieg zwischen Russland und Georgien. Die Europäische Union vermittelte zwischen den Parteien, es wurde Waffelstillstand vereinbart. Obwohl der Kaukasuskrieg beendet ist, gilt die Beziehung zwischen Georgien und Russland bis heute als angespannt. Grund sind auch ideologische Auseinandersetzungen; Georgien hat einen pro-europäischen Kurs eingeschlagen.
Gesellschaftliche Spannungen in Georgien
Neben politischen gibt es auch gesellschaftliche Spannungen in Georgien. Während Frauen weitestgehend gleichgestellt sind, ihr Recht auf Bildung wahrnehmen und sich oftmals in Führungspositionen befinden, werden Angehörige der LGBTQ-Community häufig angegriffen und diskriminiert. Bei sogenannten Pride Weeks kommt es regelmäßig zu gewaltsamen Ausschreitungen zwischen LGBTQs und nationalistischen Gruppierungen.
Quellen: Auswärtiges Amt, Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), Frankfurter Allgemeine Zeitung, Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (lpb), The World Factbook (CIA), Welt.de (Stand: 02/2022)
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