Mohamed ist IT-Manager einer libanesischen Firma in Amman. Er ist 32 Jahre alt. Er kennt den Nahen Osten so, wie wir Europäer unsere Nachbarländer auch kennen. Er war in Ägytpen, Syrien, in Palästina und auch im Libanon. Er hat dort Freunde, hat Ferien gemacht mit seiner Familie. Persönliche Kontake über Länder- und Religionsgrenzen hinweg gibt es hier ebenso wie in Europa. Gestern, am Sonntag, als er die Bilder aus dem zerbombten Dorf Kana sah, in dem mehr als 50 Menschen bei einem Luftangriff starben, hat er geweint. Es sei kein Haß, den er empfinde, sagt er. Es sei "das blanke Entsetzen, die Trauer, auch eine Hoffnungslosigkeit, wenn ich diese Bilder und Berichte sehe."
Etwa 150.000 Menschen sind aus dem Libanon nach Syrien geflüchtet. Mindestens 700.000 sind von der gegenwärtigen Krise betroffen, manche sprechen von 800.000. Ein Waffenstillstand für den Libanon scheint nicht in Sicht - von heute aus betrachtet. Aber was kann man schon vorhersagen in einer Region, in der jeder Tag eine neue Veränderung bringen kann? Noch am Samstag sah es aus, als ob die Parteien kurz vor irgendeiner Vereinbarung gestanden hätten. Dann kam der Schock von Kana.
"Man darf die Augen nicht verschließen"
Die Menschen brauchen dringend Hilfe. In Syrien und vor allem im Libanon. In den internationalen Medien wird immer wieder die Frage gestellt, warum bisher so wenig private Spenden eingegangen seien. Die Antwort scheint auf der Hand zu liegen: Es ist eine "menschgemachte" Katastrophe. Dennoch darf niemand die Augen vor dem Leid, der Zerstörung und dem Elend verschließen, mit der die Libanesen nun leben müssen. Dringend benötigt wird sauberes Wasser und die Herstellung von hygienischen Lebensbedingungen. Die Gefahr von Krankheiten, die sich allzu schnell auszubreiten vermögen, ist sonst zu groß.
CARE International ist auf dem Weg in den Libanon. CARE arbeitet im Westjordanland, in Gaza sowie in Jordanien. Jetzt ist Amman, die Hauptstadt Jordaniens zur ersten Anlaufstelle eines internationalen Erkundungsteams von CARE International geworden. Hier wird koordiniert, geplant, gewichtet und - nicht zuletzt - die Sicherheitslage nahezu stündlich analysiert. In den kommenden Tagen soll es losgehen: Von Amman aus über Syrien in den Libanon. Dann beginnen wir mit unserer eigentlichen Arbeit. Unter der Leitung der kanadischen CARE-Kollegin Megan Chisholm qualifiziert und quantifiziert CARE das Ausmaß der Not und erfasst den Bedarf der Hilfe, um möglichst schnell Hilfsmaßnahmen einzuleiten.
CARE Jordanien arbeitete bereits seit 1949 im Land, mit einer Unterbrechung von 1983 bis 1990. Neben den Armutsbekämpfungsprogrammen steht vor allem die Stärkung von Frauen im Vordergrund.
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