„Alle Brücken und größere Straßen auf dem Weg nach Beirut sind zerstört. Aus der Ferne hat man bis in den frühen morgen noch Einschläge gehört. Seit dem Waffenstillstand um sieben Uhr ist es ruhig“, berichtete Anette Müller heute aus Beirut. Im Auftrag der Dresdner Hilfsorganisation arche noVa ist Anette Müller gestern in der Hauptstadt Libanons eingetroffen, um sich in den nächsten Tagen ein Bild von die Situation der Flüchtlinge im Kriegsgebiet zu machen. Morgen reist sie in den vom Krieg besonders betroffenen Süden, um festzustellen, was dort am dringendsten benötigt wird. Vor der Waffenruhe war der Südlibanon kaum zugänglich. Hilfsorganisationen rechnen mit 750.000 Flüchtlinge, die aus dem Norden in ihre Heimatdörfer in den Südlibanon zurückkehren werden. „So wie es aussieht, brauchen die Menschen dringend Hygieneartikel. Wir müssen aber auch weiter denken. Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht, unzählige Häuser wurden zerstört, und müssen vor dem Winter wieder aufgebaut werden“, so die erste Einschätzung der arche noVa-Mitarbeiterin.
Morgen wird auch die Medikamenten-Lieferung in Beirut eintreffen, die arche noVa gemeinsam mit dem Medikamenten hilfswerk action medeor auf den Weg gebracht hatten. Mit den Basismedikamenten wird ein mobiles Ärzteteam ausgestattet, das Flüchtlinge je nach Bedarf im Südlibanon oder Beirut medizinisch versorgt. Die medizinischen Nothilfe-Pakete sind nach Richtlinie der Weltgesundheitsorganisation mit Medikamenten, Verbandsmaterial und chirurgischen Instrumenten bestückt. Mit einem so genannten WHOKit können 10.000 Menschen drei Monate lang medizinisch versorgt werden. Das Team wird mit zwei bis drei Ärzten und Krankenschwestern besetzt.
Projektpartner im Libanon ist die Rafik Hariri Foundation, eine libanesischen Stiftung, die sich u.a. in Gesundheitsprojekten engagiert. Das Projekt wird vom Auswärtigen Amt unterstützt. arche noVa und action medeor sind Mitglieder im bundesweiten Spendenbündnis Aktion Deutschland hilft und stimmen ihre Hilfsaktionen mit den anderen Mitgliedsorganisationen ab.Im Krieg zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon hat es bisher schätzungsweise 1100 Todesopfer gegeben, die meisten davon Zivilisten.
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis deutscher Hilfsorganisationen,
bittet dringend um Spenden für die weltweite Nothilfe
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