Irak – ein Überblick
- Karte: Der Irak liegt in Vorderasien. Die Hauptstadt ist Bagdad.
- Einwohner: Etwa 75 Prozent der Menschen sind Araber, 20 Prozent sind Kurden. Hinzu kommen dutzende kleinere Volksgruppen.
- Krieg: Über eine lange Zeit herrschten im Irak internationale Kriege. Bis heute gibt es viele terroristische Anschläge.
Folgen de Kriege prägen Leben der Einwohner
Das Leben vieler Menschen im Irak ist geprägt von den langjährigen Konflikten und ihren Folgen, von Flucht und Armut.
Aufgrund von Perspektivlosigkeit und Gewalt sind viele Iraker in den vergangenen Jahren ins Ausland geflohen. Teils kehren sie nun in ihre Heimat zurück. Hunderttausende leben als Binnenvertriebene im Norden des Landes – oft ohne Zugang zu Elektrizität oder Bildung. Gleichzeitig suchen viele Menschen vor dem Bürgerkrieg im Nachbarland Syrien Zuflucht im Irak.
Christen und Jesiden werden als Minderheiten von radikalen Gruppen terrorisiert.
Irak als Teil des Osmanischen Reiches
Der heutige Irak war Teil des Osmanischen Reiches. Nach dem Ersten Weltkrieg besetzte Großbritannien das Gebiet. 1932 wurde der Irak als Königreich unabhängig und nach einem Putsch 1958 zur Republik erklärt. Bis 2003 regierten Diktatoren den Staat.
In den vergangenen vier Jahrzehnten herrschte im Irak fast ausschließlich Krieg: Auf drei Golfkriege folgte von 2005 bis 2007 ein Bürgerkrieg. Eine offizielle Zahl der getöteten Menschen gibt es nicht, die Schätzungen schwanken zwischen 500.000 und 1 Million Toten.
Der Irak gilt heute als gespaltenes Land. Es bestehen konfessionelle und politische Spannungen. Milizen und terroristische Gruppen nutzen die Unsicherheit für ihre Zwecke. Nach dem Abzug des US-amerikanischen Militärs fanden 2014 Wahlen statt.
20 Prozent der Erwachsenen ohne Schulbildung
Weder das Gesundheits- noch das Bildungssystem haben sich von den Kriegen erholt. Vielerorts fehlen medizinisches Personal und Medikamente. Die Zahl der Analphabeten im Irak steigt. Mädchen sind doppelt so häufig betroffen wie Jungen. Mehr als 20 Prozent der Erwachsenen haben nie die Schule besucht.
Der Irak gehört zu den Ländern mit den weltweit größten Ölreserven und besitzt große Gasvorkommen. Die Wirtschaft des Landes basiert auf dem Export dieser Ressourcen. Doch zerstörte und veraltete Infrastruktur, Korruption und Fachkräftemangel stehen dem Fortschritt im Weg.
Etwa 70 Prozent des Landes sind von Wüsten bedeckt. Landwirtschaft ist nur eingeschränkt möglich. Häufige Sandstürme treiben die Desertifikation voran.
Quellen: CIA (The World Factbook), Bundeszentrale für politische Bildung, UNHCR, GIZ (LI Portal), Auswärtiges Amt (Stand: 07/2019)
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