von Aktion Deutschland Hilft
Die 17 Nachhaltigen Entwicklungsziele (engl. Sustainable Development Goals; SDGs) sind das Kernstück der Agenda 2030 der Vereinten Nationen. Sie lösten die acht Millennium-Entwicklungsziele (engl. Millennium Development Goals; MDGs) ab, die im Jahr 2000 für das Jahr 2015 festgelegt worden waren.
Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung
Auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in New York im September 2015 verabschiedete die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) die Agenda 2030. Am 1. Januar 2016 trat sie mit einer Laufzeit von 15 Jahren in Kraft.
Das Kernstück der Agenda ist ein Katalog mit 17 Oberzielen für nachhaltige Entwicklung, die durch 169 Unterziele erläutert werden.
Die Agenda bezieht Länder des globalen Südens ebenso ein wie Länder des globalen Nordens. Der Erfolg der SDGs hängt davon ab, dass alle mitmachen – nicht nur Staaten und Organisationen, sondern jeder einzelne Mensch.
193 Länder der UN haben sich dazu verpflichtet, die Nachhaltigkeitsziele bis zum Jahr 2030 umzusetzen, darunter auch Deutschland.
Rückblick: Von den Millenniumszielen zu den Entwicklungszielen
Die 17 SDGs folgen auf die acht MDGs, die bis 2015 erreicht werden sollten. Diese wurden überwiegend von Mitgliedstaaten des globalen Nordens entworfen, um die Entwicklung des globalen Südens zu fördern. Die SDGs hingegen wurden gemeinsam mit allen teilnehmenden Ländern formuliert.
- Armut beenden
- Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern
- Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern
- Inklusive, gerechte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle fördern
- Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen
- Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten
- Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und zeitgemäßer Energie für alle sichern
- Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern
- Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen
- Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern
- Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten
- Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen
- Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen
- Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen
- Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodendegradation beenden und umkehren und dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende setzen
- Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen
- Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben füllen
- Bekämpfung von extremer Armut und Hunger
- Primärschulbildung für alle
- Gleichstellung der Geschlechter/Stärkung der Rolle der Frauen
- Senkung der Kindersterblichkeit
- Verbesserung der Gesundheitsversorgung der Mütter
- Bekämpfung von HIV/AIDS, Malaria und anderen schweren Krankheiten
- Ökologische Nachhaltigkeit
- Aufbau einer globalen Partnerschaft für Entwicklung
Im Gegensatz zu den MDGs, bei denen Armut und Entwicklung im Vordergrund standen, beziehen die SDGs die Nachhaltigkeitsagenda mit ein.
Die MDGs und die SDGs werden für ihre schwierige Messbarkeit, unklare Vorgaben und die Rolle der Industrieländer – auch wenn sie seit 2016 mehr in der Pflicht stehen – kritisiert. Diese Staaten kommen der Erfüllung der Ziele zwar am nächsten. Doch durch ihre Konsumvorlieben und Lebensstandards verursachen sie auch hohe ökologische und wirtschaftliche Kosten.
COVID-19 und die Entwicklungsziele
Im März 2020 erklärten die Vereinten Nationen: Es sei notwendig, aus der COVID-19-Pandemie zu lernen und die Krise zu nutzen, die Nachhaltigkeitsziele konsequenter und schneller als bisher umzusetzen.
Auch Wissenschaftler:innen unterschiedlicher Institutionen betonen, dass die Pandemie und die politischen Maßnahmen teils gravierende Folgen für die globale Nachhaltigkeitsagenda haben. Corona könne die Verwirklichung der international vereinbarten Ziele gefährden.
Die Vereinten Nationen und die Weltbank warnen davor, dass Fortschritte, die bei der Senkung von Armut und Unterernährung erzielt wurden, zunichte gemacht werden. Maßnahmen gegen die menschengemachte Erderwärmung und des Artensterbens drohen, auf der internationalen politischen Agenda nach unten zu rutschen.
Hintergrund: Viele Ziele, viele Namen
Der offizielle Titel für die Nachhaltigen Entwicklungsziele lautet "Transformation unserer Welt: die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung." Als Synonym zu den SDGs werden auch andere Begriffe verwendet: Ziele für nachhaltige Entwicklung, globale Nachhaltigkeitsagenda, 2030-Agenda oder Agenda 2030, Post-2015-Entwicklungsagenda und Weltzukunftsvertrag.
Mit der Unterzeichnung des Pariser Klima-Abkommens im Dezember 2015 wurde Klimaschutz als wichtige Grundlage für nachhaltige Entwicklung anerkannt.
Die Agenda 2030 und das Pariser Klima-Abkommen bilden den Handlungsrahmen für die globale Energie-, Klima- und Entwicklungspolitik. Auch auf Klimakonferenzen werden sie immer wieder aufgegriffen.
Quellen: United Nations Sustainable Development Agenda, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU), Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), Policy Forum (GPF); Stand 2021
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet um Spenden für die Katastrophenvorsorge:
Stichwort: Katastrophenvorsorge
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, BIC: BFSWDE33XXX
Jetzt online spenden!