Die Malteser Notfallpsychologin Clivia Langer warnt vor neu aufbrechenden Traumata durch die aktuelle Berichterstattung zum Thema Tsunami: „So sehr ich das Interesse der Medien verstehe, den Rückblick auf die Katastrophe in allen Facetten zu behandeln, so sehr möchte ich unmittelbar Betroffene und ihre Angehörigen vor einem zu intensiven Umgang mit Bildern und Berichten warnen.“ Das im Laufe des Jahres erreichte Verarbeitungsniveau könne, so Langer, durch übermäßigen Konsum erschüttert werden und zu erheblichen seelischen Belastungen oder Rückblenden führen. „Kurze Berichte wirken dann wie Schlüsselreize, die all die Schmerzen, Ängste und den erlebten Horror wieder hoch spülen. Man wird hinein katapultiert in die damalige Situation und vergisst dabei die eigenen Fortschritte.“
Besser sei es, so Langer, im Kreis der Familie über das Vergangene zu reden und den eigenen Zusammenhalt zu erkennen. „Vielen Familien ist durch die Katastrophe klar geworden, wer sie sind und wie viel Kraft sie haben, um selbst solche extremen Belastungen zu überwinden.“ Diese Erfahrung sei kostbar und unbedingt erhaltenswert. “Wenn dennoch Probleme beim Einschlafen oder Angstzustände auftreten, so gilt es, diese zunächst zu verstehen als wiederholte Reaktionen des Körpers auf die starken Erinnerungen und abzuwarten, bis diese wieder abklingen. Geschieht dies nicht, ist schnelle und kompetente psychotherapeutische Unterstützung sinnvoll“, so Langer.
Sensibel im Umgang mit den eigenen seelischen Ressourcen ist auch ein Helfer des Malteser Kriseninterventionsteams (KIT). Zusammen mit sechs Kollegen aus Hessen und Rheinland-Pfalz hatte der Helfer kurze Zeit nach dem Seebeben deutsche Touristen in Phuket betreut. „Ich bin dankbar für die Erfahrungen am Ende des vergangenen Jahres, so traurig und erschütternd sie auch waren. Ich möchte sie nicht missen, genauso wenig wie den Austausch, den es unter uns Helfern gab und gibt.“ Dieser sei wichtig, um zu der Katastrophe den nötigen Abstand zu halten.
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